freeman:
X!$$chimpf(?)!!#*¢zeter(!)@mordio
Hallo Freeman. Ich beschreibe nur die Realität ganz nüchtern ohne rechtspopulistische Polemik und ohne gutmenschlicher Verklärung.
Toddler:
Wenn man hungert, Mangel leidet neigt man aus reiner Selbsterhaltung eher zu unmoralischem Verhalten: Diebstahl, Verbrechen. Meist werden Verbrechen von jenen verübt die wenig Chancen haben. Sie eilen von Finsternis zu Finsternis. Materielle Finsternis und spirituelle Finsternis.
Wem in einer Gesellschaft Chancen verwehrt werden und wer dadurch in not gerät wird aus reine Selbsterhaltung gezwungen sein sich nicht an Gesetzt, sich nicht an moralische Konventionen zu halten. Was als ein Verbrechen gilt ist ja genaugenommen nichts anderes als die Übertretung einer willkürlich aufgestellten moralischen Konvention einer Gesellschaft. Aus einer absoluten Sichtweise heraus gibt existieren keine Verbrechen, keine guten und schlechten Taten. Es existiert nur mögliches und unmögliches. Es existiert kein Gut und Böse, es existiert nur Existenz. In diesem Sinn enthält meine obige Aussage keine Wertung und es besteht kein Grund dich darüber aufzuregen.
Sogenannt Gut und Böse wird von Menschengruppen nach ihren Bedürfnissen bestimmt: In der USA ist die Todesstrafe Gut und Gerecht. In Europe nicht. Es ist in der USA auch Gut Menschen zu töten in Notwehr, in Europa nicht. Im Krieg ist es heldenhaft Konflikte mit Gewalt zu lösen und möglichst viele Menschen zu töten solange man für die vermeintlich "gute Sache kämpft", im Frieden nicht. Was denn eine gute Sache sei wird von Menschen bestimmt. Je nachdem auf welcher Seite man kämpft und wer denn am Schluss gewonnen hat bestimmt oft was denn nun gut und böse war gemäss dem Spruch: Der stärkere hat immer recht.
Gut und Böse ist nicht nur kulturabhängig sondern auch veränderlich im Verlauf der Zeit. Ich denke da an Kannibalismus, Leibeigenschaft, Gladiatorenkämpfe, Feudalismus, Sklaverei etc.
Im dritten Reich war es "Gut" Juden zu unterdrücken, für islamische Fundamentalisten ist es "Gut" ungläubige zu töten, Blutrache gilt in manchen Kulturen als "Gut", etc. etc.
Böse ist meist alles was Harmonie stört, alles was Angst macht, alles was Unsicherheit schafft. Manche wird deshalb diesen meinen post möglicherweise auch als "Böse" empfinden. Er bricht gewohnte Denkmuster auf, befreit einerseits macht andererseits aber immer auch Angst, denn Befreiung macht zuerst einmal Angst, Neugewonnene Freiheit wird immer von Unsicherheit und Furcht begleitet, denn wirkliche Freiheit kennt keine Regeln mehr, keine Dogmen und keine Gebote auf die man sich stützen kann, die Sicherheit und Vertrautheit vermitteln indem man weiss was zu tun ist. ( Übrigens: Der achtfache Pfad enthält keine Gebote, kein Müssen, keine Schuld und auch keine Belohnung; er führt lediglich zur Befreiung, Vernichtung von Dhukka. Wer ihn gehen will sollte sich irgendwann auf dem Weg vergewissern ob er oder sie überhaupt reif ist wirklich frei, ungebunden und unabhängig zu sein ohne das da jemand oder etwas wäre der oder das hilft, der oder das über einen wacht, Gute belohnt und Böse bestraft. Gerechtigkeit vermittelt, die nur als Wunschtraum existiert in Wirklichkeit aber nicht gibt. Es gibt wohl Taten und Konsequenzen aber kein jüngstes Gericht)
freeman:
wie lässt es sich dann erklären, daß jene, die in der Welt politische Macht ausübten und ausüben, offenbar dieselben sind, die für die größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte verantwortlich sind? Wer ist zum Beispiel für das grenzenlose Elend und Morden des ersten und des zweiten Weltkriegs verantwortlich? Wer ist für die weltweite Ausrottung der indigenen Völker, besonders in der sog. "Neuen Welt" verantwortlich? Wer ist für die weltweite Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen verantwortlich? Wer ist für die mafiösen Strukturen in der Weltpolitik verantwortlich? Wer ist für die Vertreibung und Ermordung unzähliger buddhistischer Mönche in Tibet verantwortlich usw usw usw...?! Etwa diejenigen, die "hungern und Mangel leiden", die politisch und finanziell Machtlosen, die Chancenlosen?! Ich kann anhand unzähliger Fakten belegen, daß die politisch Mächtigen eben für den Großteil der Verbrechen in der Menschheitsgeschichte verantwortlich zeichnen. Kannst Du jedoch Deine Behauptung irgendwie belegen?
Die Mechanismen habe ich oben schon dargelegt. Es sind nicht die politisch mächtigen, die die Verbrechen begehen, es sind die Meinungsmacher, die moralischen Instanzen die "unbefreiten" Menschen (ver)führen. Ich weiss nicht ob Hitler selber je einen Menschen umgebracht hat ausser sich selber. Es waren einfache Menschen, die unter der Weltwirtschaftskrise litten, die sich aus Not und aus Hoffnung auf eine "bessere Welt" verführen liessen. Es waren diese die Juden denunzierten, es sind einfache Menschen die glauben für eine gute Sache in den Krieg zu ziehen.
Genau so waren es einfache Menschen die Indianer töteten. Es sind heute noch einfache Menschen die politische Attentate verüben, Genozide verüben. Es sind Du und ich die durch unser Verhalten und unseren dekadenten Lebensstil die weltweiten Ressourcen zerstören.
Aber eigentlich wollte ich ganz was anderes aufzeigen: Von Finsternis zu Finsternis spielt in dieser Lehrrede auf eine Doppeldeutigkeit an. Es gibt eine Finsternis in der matriellen Welt (Chancenlosigkeit, Hunger, Krankheit, Hässlichkeit etc) und eine Finsternis in der spirituellen Welt (Untugendhaftigkeit, Bosheit, Gier, Hass, Dünkel etc). .
Die spirituelle Welt ist meiner Ansicht nach höher zu gewichten, da hier Karma herrscht. Ziel ist es in der spirituellen Welt ins Licht zu wandern und nicht in der materiellen Welt. Die weltliche Welt erscheint uns zwar näher und beeinflusst uns deshalb stärker im Handeln, sie fesselt uns stärker ans Dasein.
Ein erster Schritt zur Befreiung besteht deshalb erst einmal darin sich von materiellen Dingen unabhängig zu machen. Der historische Buddha war davon überzeugt dies geling nur im Leben in Hauslosigkeit, alle klösterlichen Regeln zielen darauf hin.
Es geht darum sich nicht um materielle Dinge sorgen zu müssen. Es fällt leichter tugendhaft zu sein, wenn man keinen Mangel leidet, sich nicht um materielle Dinge sorgen muss. Deshalb bleibe ich dabei, dass wohlhabende Menschen sofern nicht mit Gier behaftet, sich leichter eher um Verwirklichung kümmern. Das traf schliesslich auch auf den historischen Buddha so zu.