vimokkha:
Da ist Vimokkha aber gespannt auf Bel s Erklärung
des "Darüber hinaus" des Dógen hinter dem Dógen.
Aber da Du darauf
bestehst, daß ein ernsthaft Sati-Übender die analytische
Festigung des Karmaprinzips zum Pfadglied macht...
naja...da schläft das Interesse schon wieder ein.
Ich glaube, das wurde in der Form nicht gesagt.
Soweit ich es verstehe, bist du ja sowohl eine Thevada als auch ein Chan-Praktizierender? In so einer Mittel-Position bleibt es nicht aus, dass man Chan im Sinne des Theravada und Thervada im Sinn des Chan versteht. Was ja durchaus zun Klärungen beitragen kann. Allerdings auch zu Missverständnissen.
Mein unvollkommendes Vertsändnis ist dieses: Zen denkt überhaupt nicht von Pfadgliedern aus, es ist eine intergrative Praxis wo alles "ganz" ist. Im Bezug auf die Pfadglieder ist das das Wort "sammā", das ja nicht in erster Linie recht im Sinne von richtig bedeutet, sondern auch "vollkommen". Wenn ich mich richtig erinnere, ist "sammā" sogar ethymolgisch mit dem Wort "Summe" verwandt. Und aus dieser Ganzheit/Volkommenheit heraus, geschieht dann das rechter Reden, Handeln, Sitzen und eben auch analytisches Denken. So kann hier der Pfad nicht als Ansammlung von Mitteln zu einem Ziel verstanden werden. Im Gegenteil fängt man vom Ende an, als Buddhanatur, die sich in Pfadgliedern oder auch in irgendwas, äußert. Da zu zergliedern und rumzutun ( also z.B zu sagen, dass man da das Analytische raustun muss ) , erscheint angesichts dieser Perspektive immer leicht kleinkarriert. Das "einfach nur" in "Shikantaza" ist kein "einfach nur" im Sinne einer Einschränkung sondern im Gegenteil die gleiche Ganzheit die sich im "sammā" ausdrückt.
An der Stelle fragt man sich aber dann, wo da die Anstrengung ist, wenn eh alles in Buddha ist. Ist Zen etwas wo man sich das Ziel schon an den Anfang stellt und sich dann vormachen kann, nichts mehr tun zu müssen?
Dem widerspricht Dogen in dem von dir zitierten Text. Aber bedeutet das wirklich, dass er die Zen-Perspektive aufgibt, Shikantaza relativiert und Weg und Ziel wieder trennt und sich einer Thervada-Perpektive annähert, in der Pfadglieder ja auch Probleme sind an denen sich die eigene Unvollkommenheit zeigt? Das tut er nach meinem Verständnis nicht. Wenn unsere Probleme und Unvollkommenheiten nicht auch Teil der Ganzheit sein kann, ist die Ganzheit eine "falsche Ganzheit", die ausschliesst. Und das äußert sich im "Genjokoan", dem lebendigen Koan, in dem wir selbst ganz zum Problem werden.
Soweit mein Verständnis. Wobei ich das Gefühl habe, das das auch sehr unvollkommen ist. Ich habe auch das Gefühl mich an dem Begriff der "Ganzheit" entweder zu sehr aufzuhängen oder ihn noch unvollkommen zu verstehen. Ich bitte also drum, mir alles was nur wieder meiner blühnenden Phantasie entsprungen ist, um die Ohren zu hauen. Das wäre hilfreich.
Kann man gleichzeitg im Zazen sitzen und ein Taisho hören? Gleichzeitig sitzten und analytisch denken?