Beiträge von Elliot im Thema „Hat Buddha Liebe gelehrt?“

    Ausser metta, karuna, mudita und upekkha gibt es auch noch lokānukampāya:


    Zitat

    Wenn man zu Recht von irgendjemand sagen wollte: 'Ein Wesen, das nicht der Verblendung unterworfen ist, ist in der Welt erschienen, zum Wohle und zum Glück von vielen, aus Mitgefühl für die Welt ( lokānukampāya ), zum Guten, zum Wohle und zum Glück von Göttern und Menschen', so bin in der Tat ich derjenige, von dem man zu Recht dies sagen sollte."


    (MN 4)


    Viele Grüße
    Elliot

    Ich finde schon, dass diese Art von Zuneigung und Mitgefühl ein wenig über unverbindliche Freundlichkeit hinausgeht:


    Zitat

    "Wiederum, ihr Bhikkhus, besitzt da ein Bhikkhu Vertrauen, Sittlichkeit, Gelehrsamkeit, Großzügigkeit und Weisheit. Er hört, daß der Brahmā der Hunderttausend langlebig und schön ist und große Freuden genießt. Der Brahmā der Hunderttausend hat ein Weltensystem von hunderttausend Welten zugeneigt durchdrungen und er hat die Wesen, die dort wiedererschienen sind, zugeneigt durchdrungen.


    So wie ein Ornament aus feinstem Gold, von einem klugen Goldschmied besonders geschickt im Brennofen gewirkt, auf rotem Brokat liegend, glüht, leuchtet und funkelt, so ist der Brahmā der Hunderttausend darauf aus, ein Weltsystem von hunderttausend Welten zugeneigt ( karitvā ) durchdrungen und er hat die Wesen, die dort wiedererschienen sind, zugeneigt durchdrungen.


    Der Bhikkhu denkt: 'Ach, möge ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode im Gefolge des Brahmā der hunderttausend wiedererscheinen!' Er richtet seinen Geist darauf aus, lenkt ihn dort hin, entfaltet ihn. Diese Gestaltungen und dieses sein Verweilen, die so entfaltet und geübt wurden, führen dazu, daß er dort wiedererscheint. Dies, ihr Bhikkhus, ist der Pfad, der Weg, der dazu führt, daß er dort wiedererscheint." (MN 120)


    Viele Grüße
    Elliot

    bel:

    Nur steht "nur" überhaupt nicht im Pali-Text.


    Das Wiedererscheinen in der Brahma-Welt wird aber als nicht ganz so erstrebenswert wie das Erlöschen in Nibbana beschrieben.


    bel:

    Und vor allem steht da überhaupt nix, daß das eine das andere ersetzt.


    Das ergibt sich aus de Geschichte: Als König Makhadeva lehrte der Buddha noch etwas anderes, nämlich die Entfaltung der Brahmaviharas als höchstes Ziel. Erst als Buddha lehrte dann unter anderem den achtfachen Pfad.


    bel:

    Das kann man aber überhaupt nicht, wenn man nicht die brahmaviharas leben kann.


    Das ist zumindest sehr hilfreich:



    Viele Grüße
    Elliot

    Zitat

    "Er verweilte, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen, erfüllt von Liebender Güte, durchdrang, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilte er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdrang, das von Liebender Güte erfüllt war, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen." ...


    ... Aber jene Art guter Praxis führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen in der Brahma-Welt.


    (MN 83)


    Viele Grüße
    Elliot