Beiträge von Lirum Larum im Thema „Der beobachter von Anatta“

    bel:
    Losang Lamo:


    Kannst Du mal die Quelle ausführlich nennen?


    Autor: Tsongkhapa, Cornelia Krause (Übers.): Der mittlere Stufenweg. Diamant-Verlag, 2006, ISBN 3-9810682-3-8


    Seite 571


    Tsongkhapa widerum zitiert hier aus "Kashyapa-Kapitel, tib. 'Od srung gis zhus pa / "od srung gi le'u, skt. kashyapa-parivarta".
    Anscheinend eine alte Schrift aus dem Sanskrit-Kanon, übersetzt ins Tibetische.

    Es ist aber auch so, dieses Beschauen und Auseinandernehmen "Was ist was?" ist ein Mittel zur Erkenntnis.


    Mittlerer Stufenweg:

    Wie durch Untersuchung im Einzelnen nicht-begriffliche Weisheit entsteht
    Im Kasyapa-Kapitel sagt der Erhabene [Buddha]:
    "Folgendes Kasyapa: Wenn der Wind zwei Hölzer aneinander reibt, so kann daraus Feuer entstehen, und dadurch verbrennen dann die beiden Hölzer. Kasyapa, ebenso entsteht, wenn korrekte unterscheidende Untersuchung vorhanden ist, die Kraft der Weisheit der Edlen, und dadurch, dass diese entstanden ist, wird die korrekte unterscheidende Untersuchung selbst verbrannt."
    So lehrte er, dass aus der unterscheidenden Untersuchung die Weisheit der Edlen entsteht.


    Es wird hier aufgezeigt, wie Analyse-Meditation, die zu Erkenntnissen mittels begrifflicher Vorstellung kommt, in nicht-begriffliche Zustände mündet....
    Wenn man dort ankommt, ist der Beobachter und das Beobachtete eins.

    Joram:

    Kein "Ich"/"Ding" zu finden. Und doch verhalten wir uns so, als ob es "Dinge"/"Ich" gibt.
    Ist es nicht genau dieses Verhalten/ Widerspruch, was uns Dukkha beschert?


    Ja.
    Der Groschen fällt halt langsam auf einer sehr langen Murmelbahn. Immer wieder.


    Ich les gerade darüber im Lamrim (Mittlerer Stufenweg, Tsongkhapa):
    "Bloße Soheit wird offenbar, indem die Gedankenbewegung aufhört.
    (...) das Objekt, das zu offenbaren ist, ist bloße Soheit. Die Weisheit des Bewusstseins ist das Offenbarende und der Sambhogakaya (Formkörper eines Buddha) derjenige, der sie offenbar macht, der Erkennende."
    Vielleicht suchtest Du danach?
    Der Erkennende ist also ein BUDDHA. Wir backen erstmal kleinere Brötchen und fallen immer wieder auf die Erscheinungen herein. Steter Tropfen höhlt langsam den Stein. Hoffentlich. :)

    Joram:
    Losang Lamo:


    Das Bewusstsein, schätze ich - also eins der fünf Skhandas und auch nichts ewiges, inhärent existierendes. Scheint mir, als ob "das Bewusstsein" und "das Ich-Gefühl" nicht das gleiche seien, sondern das Bewusstsein ist erheblich weiter und daher zum Beobachten in der Lage.


    Gibt es "das Bewusstsein" als "Ding"? Als "Etwasheit"?
    Oder gibt es die Fähigkeit (Fähigkeit ist eine Eigenschaft, kein "Ding") etwas bewusst wahr zu nehmen?


    _()_


    Bewusstsein als eins der fünf Skandhas, aus denen sich so ein Mensch zusammensetzt.
    - Gibt es "das Denken" als "Ding"? Als "Etwasheit"?
    Oder gibt es die Fähigkeit (Fähigkeit ist eine Eigenschaft, kein "Ding") etwas zu denken?
    - Gibt es die Emotionen als "Ding"? Als "Etwasheit"?
    Oder gibt es die Fähigkeit (Fähigkeit ist eine Eigenschaft, kein "Ding") etwas zu fühlen?
    - Gibt es die Wahrnehmung als "Ding"? Als "Etwasheit"?
    Oder gibt es die Fähigkeit (Fähigkeit ist eine Eigenschaft, kein "Ding") etwas wahr zu nehmen?


    Hm? :) Wo ist das Ich da drin?

    Joram:

    Über Anatta, ein der drei Daseinsmerkmale ist hier oft ausgetauscht worden.
    Eine Frage dazu:
    Wer ist der Beobachter, der die "nicht Existenz" vom "Ich", von "sich selbst" beobachtet und erkennt?
    Was bleibt dann "übrig"? reine Beobachtung ohne Beobachter? - Wahrscheinlich... :oops:


    _()_


    Das Bewusstsein, schätze ich - also eins der fünf Skhandas und auch nichts ewiges, inhärent existierendes. Scheint mir, als ob "das Bewusstsein" und "das Ich-Gefühl" nicht das gleiche seien, sondern das Bewusstsein ist erheblich weiter und daher zum Beobachten in der Lage.