Beiträge von Mirco im Thema „Der beobachter von Anatta“

    nibbuti:
    accinca:

    Für den oberflächlichen Anblick, gibt es ein seiendes atta das sich und andere für existent hält.


    Für den tiefergehenden Anblick gibt es paticcasamuppada (Bedingtes Entstehen) und sakkayaditthi (Persönlichkeitssicht).


    Der Anblick aus Sicht Bedingten Enstehens und Unpersönlichkeit ist nützlich für jede Stufe, grob wie fein.


    Welch eine Erleichterung, alle Dinge und Zustände als unpersönlich, sich wandelnd und somit ohne Anfang und Ende zu erkennen.


    Herzlich,

    mukti:

    Da geht es also um das Bewusstsein über geistige Dinge jenseits der fünf Sinne. Diese geistigen Gebiete werden dann wohl beobachtet, über etwas bewusst sein und etwas beobachten, das dürfte imho dasselbe sein. Bewusstsein über Geistesobjekte kann ebenso bestehen wie über Sinnesobjekte.

    Zitat


    10. "Freund, was kann mit geläutertem Geist-Bewußtsein, das von den fünf Sinnesfähigkeiten entbunden ist, erschlossen werden?"
    "Freund, mit geläutertem Geist-Bewußtsein, das von den fünf Sinnesfähigkeiten entbunden ist, kann das Gebiet der Raumunendlichkeit so erschlossen werden: 'Raum ist unendlich'; das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit kann so erschlossen werden: 'Bewußtsein ist unendlich'; das Nichtsheit-Gebiet kann so erschlossen werden: 'Da ist nichts.
    11. "Freund, womit versteht man einen erschließbaren Zustand?" "Freund, man versteht einen erschließbaren Zustand mit dem Auge der Weisheit."

    Mal so eine weitere Meinung zu dem Abschnitt:

    Zitat

    Es bedeutet, dass der klare Geist kein Verlangen in sich trägt; der reine Geis. Das ist's, wie man diese Zustände als die wahrnimmt, die sie sind. Wenn man über sie nachdenkt, mutmaßt man irgendwie: "Vielleicht bin ich in dem Zustand, vielleicht nicht." Wenn man aber in dem Zustand ist und das Signal in dem Moment verarbeitet, braucht es keine Verbalisierung: "Ich bin in dem Gebiet oder jenem"; man weiß es und sieht es mit reinem Geist./Talks/Transcripts/MN-043


    Keine Lust mehr? Es geht doch nicht um's Rechthabenwollen...

    Hallo Joram,

    Joram:


    1. Die Jhanas waren meine Hauptpraxis viele Jahre. Sie können süchtig machen, sie können auch Arrogant machen. Die Jhanas zu können bedeutet nicht, dass man "weiter" ist als jemand der sie nicht übt.
    2. Durch erkennen von "Dem was IST", wird erkannt, dass es kein "Ich" gibt und all das was diese Erkenntnis bedeutet. Wie? - wenn ich das so einfach erklären könnte, dann wäre ich Buddha ;)
    3. Vertrauen in die Idee ist nett, aber nur der Anfang. Da muss schon die eigene Erfahrung auf dem Weg das Gefühl geben, dass man den richtigen Weg geht.


    zu 1.: na, da lehne ich mich jetzt aber mal sehr weit aus dem Fenster und behaupte, dass Deine Art von 'Jhana' nichts mit denenvom Buddha gelehrten zu tun hatten.


    zu 2 .: Wie? Hmmm. Ich behaupte, indem man, wenn man mit allerruhigstem Geist aus'm Nirodha Samāpatti zurückkehrt, Bedingte Entstehung wieder erscheinen sieht. Haarklein.


    zu 3.: Ach, immer dieses Gefühl, über das ich ständig stolpere. Vielleicht sollte ich mir doch auch mal eins zulegen.



    Herzlich,
    Spock

    Joram:

    Mit den Jhanas hat es nur bedingt zu tun. Aus eigener Erfahrung. Da steigt gerne das Gefühl/Gedanke: "ICH kann es"
    1. Vorsicht mit den Jhanas. Der Geist hat so seine "Tricks"
    2. Das mit dem 'unscharf' legt sich durch Erkennen.
    Nur wenn man was verinnerlicht hat, ist die Täuschung aufgehoben.
    3. Was nutzt es dem, der mir glaubt, dass es kein "Ich" gibt, wenn 'er' es nicht verinnerlicht hat und das nicht erlebt? - es nutzt recht wenig...


    1. Vorsicht mit den Jhanas? Könntest Du mir bitte etwas genauer erläutern, wovor Du aus eigener Erfahrung warnst?
    2. Wann und wie wird denn erkannt?
    3. Keinen Glauben möchte ich verbreiten, nur Vertrauen in die Idee der Anwendung des Achtpfades wecken.


    Massig Mettā,
    Mirco

    Joram:

    Die Antwort ist eigentlich einfach: Der Beobachtungsprozess bedarf kein "Beobachter". Wir haben Schwierigkeiten es zu erkennen, weil das Denken alles in "Dinge" zerlegt, da "Prozesse" schwer zu erfassen sind, sind "unscharf", haben kein Anfang und kein Ende. Es gibt „Beobachtung“ (Prozess), aber kein „Beobachter“ (Ding). Das ist Anatta.


    Das mit dem 'unscharf' soll sich angeblich legen. Ab viertes Jhana soll die AUfmerksamkeit so geschult sein, dass die Prozesse deutlich als solche zu erkennen sind und durch diese Einsicht, besonders, das es Lücken zwischen den Bewußtsseinsmomenten, schwindet der Glaube an atta.


    Herzlich,

    mukti:

    Das Ausbreiten in komplizierten gedanklichen Konstrukten führt wohl nicht zu geistiger Klarheit, aber wenn bei einer bestimmten Sache ein einfaches grundlegendes Verstehen möglich zu sein scheint, ziehe ich es dem Vertrauen vor.


    so bist Du halt :-).


    Gruß,
    Mirco

    Das man darüber hier so lange Diskutieren kann.


    Als man mir sagte, der Buddha hätte darüber nicht diskutiert sondern einfach gesagt das ist so und so, gab ich mich damit zufrieden. So weit reicht mein Vertrauen dann doch noch.


    Der Beobachter kann auf gedanklicher Ebene wohl nicht ausreichend beschrieben werden. Denn kann man wohl nur in der immer immer feiner werdenden Wahrnehmung in Meditation verstehend erkennen.



    Gruß,
    Mirco

    Hallo Joram,

    Joram:

    Über Anatta, ein der drei Daseinsmerkmale ist hier oft ausgetauscht worden. Eine Frage dazu:


    Wer ist der Beobachter, der die "nicht Existenz" vom "Ich", von "sich selbst" beobachtet und erkennt?
    Was bleibt dann "übrig"? reine Beobachtung ohne Beobachter? - Wahrscheinlich.


    der Buddha hat dazu nicht sehr viel gesagt, es lediglich als Weisheitsauge bezeichnet.
    Vermutlich, weil es sich nicht gut in Worte fassen lässt ;)