Beiträge von nibbuti im Thema „Süchtig nach Meditation“

    Jikjisa:

    Ich weiß ja nicht, ob das mal eine/r kapiert, aber es gibt eine weltliche rechte Ansicht --- und nur die muss behalten werden-
    was auch nicht schwer ist - und es gibt die rechte ( vollkommen/heilig ) Erkenntnis ( überweltlich ) die erkannt ( himmlisches Auge ) wird. Buddha hatte diese Erkenntnis während er Nachtwache.
    Was sagt uns das ?


    Dass Jikjisa hier Frucht (phala) und Pfad (magga) verwechselt.


    'Richtige' weltliche Ansicht (samma ditthi s'asava) wie Moral, Zugewinn ('mein' Karma) & 'richtige' Ansicht (1. Edle Wahrheit) ist Teil des Pfads (magga). Da hat Jikjisa wohl differenziert.


    Erkenntnis (panna) ist hingegen eine Frucht des Pfads.


    Jikjisa:

    Wenn rechte Erkenntnis Voraussetzung zum Üben wäre, bräuchte man nicht mehr üben. Menno !


    'Richtige' Ansicht (1. Edle Wahrheit) ist Grundlage des Übens.


    'Richtige' Erkenntnis (panna) & Sicht (vipassa) resultieren aus dem Üben.


    Grüße

    raterZ:

    Ich übe natürlich achtsamkeit, spezieller körperachtsamkeit. Und klar, das erstreckt sich auf den ganzen Tag..


    Worauf ist die Achtsamkeit gerichtet, wenn du eine Straße überquerst?


    raterZ:

    Ihr habt also alle keine Probleme damit, wenn eure Praxis nicht kontinuierlich ist?


    Ich hatte früher Probleme damit, da ich zB sehr früh (ab 3 Uhr morgens) aufstehen musste und einen langen Arbeitstag hatte. Das hatte sich schnell damit erledigt, dass ich abends trotz Müdigkeit meditierte, um morgens aufstehen zu können und den Tag zu überstehen, und mein Geist hat bei der Arbeit wie von selbst die Eigenschaften der Versenkung weiter entwickelt.


    Buddhadasa Bhikkhu sagte in so einem Fall, dass ein ernsthafter Meditierender keine Kerzen, Räucherstäbchen oder sonstige Vorbereitungen braucht, sondern sich einfach hinsetzt, wenn es sein muss.


    Der Trick ist dabei, die Zustände und Ursachen bei der Meditation anschließend zu untersuchen und auf den Alltag übertragen (statt sie immer wieder herbeiführen zu wollen). Das bedarf aber nicht nur einer 'kontinuierlichen Praxis', sondern vor allem einer kontinuierlichen Ansicht.


    Grüße

    raterZ:

    Hallo,
    meine Freundin bezeichnet mich als Meditations süchtig, weil ich eben ohne einfach nicht mehr kann. :grinsen:
    Wenn ich nicht meditiere, entwickle ich mich tatsächlich zu einem ziemlich ekligen und unangenehmen Zeitngenossen. Ich fühle mich dann total dumpf und aggressiv. Das war früher leichter, wird aber mit der Zeit irgendwie immer mehr. Ich kann mir ein Leben ohne Meditation nicht mehr wirklich vorstellen..


    Geht es euch auch so?


    Hi raterZ


    Für die meisten von uns, die meinen sie würden meditieren, ist Meditation nur ein weiteres "rein und raus"-Erlebnis.


    Daher sind die positiven Wirkungen der Meditation auf den Geist, falls vorhanden, auch nur temporär.


    Der Buddha empfahl die Praxis der Achtsamkeit (samma sati), da diese ununterbrochen geübt werden kann, wenn auch erst Versenkung die nötige Tiefe bringt. Die bevorzugte Medi des Buddha heißt Anapana (Ein-&-Ausatem) sati (Achtsamkeit).


    Desweiteren lehrte er 'richtige' Meditation (samma samadhi), d.h. eine, der 'richtige' Ansicht (samma ditthi) vorausgeht.


    Ohne samma ditthi ist man nur ein Meditationskissen-Beschwerer. ;)


    Grüße