Beiträge von Sinai im Thema „Metta zum Fließen bringen“

    Losang Lamo:

    Meine neueste Facette ist gerade: Wie entwickelt man eigentlich Metta für jemanden, vor dem man sich ekelt? Komisch ist das. Da setzt sch ein Mensch in einem Café an den Nebentisch, er stinkt und zündet sich zusätzlich noch eine Zigarette an. Der Mann ist genauso viel "wert" wie ich, logo. Ich wünsche ihm alles Glück - aber er stinkt echt ekelig. Ab der zweiten Zigarette nahm ich dezent Reißaus an einen weiter entfernten Tisch. Genug ertragen. Metta-Königin, ich.


    Oh, du bist schon bei der Fortgeschrittenen-Variante. :D Ich sehe immer die Gesichter morgens in der S-Bahn und mir wird so deutlich bewusst, dass keine Verbindung da ist zwischen ihnen und mir.

    Hallo,


    danke schon mal für eure Antworten.


    Doris: Ja, ich stimme dir zu, dass Metta durch Achtsamkeit entsteht und dass sie sich im Alltag entwickeln muss. Du hast das auch sehr anschaulich erklärt. Die Frage ist eben: Macht es Sinn, sie unterstützend auf formale Art zu praktizieren?


    Jikjisa:

    Aber sag mal: erscheinen dir alle Begriffe und Wörter in Metta-Texten hohl oder nur bestimmte ?
    Welche Assoziationen hast Du bei diesen Wörtern ?


    Tja, es gibt ja so einiges an Empfehlungen, wie und mit welchen Worten man Metta praktiziert. Gerade diese häufigen Formeln wie "Möge ich frei von Leid sein" oder "Mögest du glücklich sein" sind so umfassend interpretierbar. Wenn man nicht genau aufpasst, ist es nicht viel anders, als würde man pflichtbewusst das Vaterunser herunterleiern. Es liegt wohl gar nicht an bestimmten Wörtern, sondern an der Gefahr, dass Wörter generell leicht zu Worthülsen verkommen. Wahres Mitgefühl ist wohl jenseits von Worten, aber man muss ja mit irgendetwas anfangen ...


    Danke für den Link, Mirco.


    Was mir noch einfällt, ist: Wie kann ich sicher sein, dass es überhaupt Mitgefühl ist, das ich empfinde? Doris spricht von "tränenrührigen Emotionen". Ist es echtes Mitgefühl, das ich empfinde, oder doch nur Sentimentalität?


    LG

    Hallo zusammen,


    ich praktiziere die Achtsamkeitsmeditation und versuche sie mit der Metta-Meditation zu kombinieren. Das Problem, das ich damit habe, ist, dass ich immer das Gefühl habe, nur hohle Worte zu wiederholen. In den Büchern, die ich gelesen habe, ist immer davon die Rede, dass Metta sehr kraftvoll ist, etwas, das fließt. Bei mir war das bisher allenfalls ein Rinnsal. Ist es überhaupt möglich, durch Wiederholen von Formeln Mitgefühl zu entwickeln? Wie haltet ihr das? Arbeitet ihr mit Visualisierungen? Praktiziert ihr reine Metta-Sitzungen oder fangt ihr mit Metta an, um darüber in die Stille zu kommen? Bin gespannt auf eure Antworten.


    LG
    Sinai