Doris Rasevic-Benz:
Klar, wird ein Gott benannt. Wie soll man das denn sonst ausdrücken? Solange ich das Bedürfnis habe mich mitzuteilen, solange ich das Bedürfnis habe den Dingen einen Namen zu geben (vielleicht um sie zu zähmen), solange werde ich Begriffe verwenden. Obwohl sie nichts aussagen, Konvention sind, Aneinanderreihung vom Lauten.
Man könnte ja ein Vehör wie bei der Kriminalpolizei machen, so um zu versuchen, alles über das rauszufinden, was jenseits des "Denkens in Dingen" liegt. Um dann quasi über Gott/ Nirvana/Brachman eine Akte anzulegen. Dabei ist es glaube ich schon so, dass sich aus der abrahamitische Traition quasi ein ganzer Lebenslauf mit Vorlieben, Abneigungen und Prinzipen ergibt. Während der Buddhismus viele Worte darüber macht, wie man zum Nirvana hingelangt, aber wenig darüber was es denn so ist.
Ist es denn der Vorwurf kein Buddhismus zu sein, für das Christentum und Islam wirklich so eine hammermässige Beleidigung, dass man sie da unbedingt verteidigen muss? Oder ist es so, dass die Wortgewaltigkeit im Kontext christlicher Praxis vielleicht gar kein Manko ist?