Hallo Mirco,
was mir bei der Lehrrede gut gefällt, sind die nicht be- oder gar verurteilenden Worte des Erwachten, sondern das Beschwichtigen der Sakyer, die sich über die Trunksucht des Betroffenen ereifern und über ihn urteilen.
Hallo Mirco,
was mir bei der Lehrrede gut gefällt, sind die nicht be- oder gar verurteilenden Worte des Erwachten, sondern das Beschwichtigen der Sakyer, die sich über die Trunksucht des Betroffenen ereifern und über ihn urteilen.
Gestern ist mir während eines Telefonats zu diesem Thema noch diese Lehrrede aus der "Gruppierten Sammlung" in den Sinn gekommen.
http://palikanon.com/samyutta/sam55.html#s55_24
ZitatAlles anzeigen55.24. Sarakāni I - Paṭhama-saraṇānisakka Sutta
In Kapilavatthu.
Zu jener Zeit war der Sakyer Sarakāni eben gestorben, und der Erhabene hatte ihn als Stromeingetretenen bezeichnet, dem Verderben entronnen, zielbewußt der vollen Erwachung entgegeneilend. Da kamen viele Sakyer zusammen und erhitzten sich, ereiferten sich, kochten:
"Erstaunlich fürwahr, außerordentlich fürwahr, man kann doch nicht jetzt mal eben ein Stromeingetretener werden, wie nämlich der gerade gestorbene Sakyer Sarakāni, den der Erhabene als Stromeingetretenen bezeichnet hat, dem Verderben entronnen, zielbewußt der vollen Erwachung entgegeneilend. Der Sakyer Sarakāni war doch in der Übung schwach geworden, dem Trunk ergeben".
Da nun begab sich der Sakkerfürst Mahānāma zum Erhabenen, begrüßte ihn und setzte sich Seitwärts nieder. Zur Seite sitzend, berichtete er ihm die ganze Angelegenheit.
"Wer da, Mahānāma, lange Zeit als Anhänger Zuflucht zum Erwachten, zur Lehre und zur Jüngerschaft genommen hat, wie könnte der ins Verderben geraten? Wenn man, Mahānāmo, von jemand mit Recht sagen könnte, er habe lange Zeit als Anhänger Zuflucht zum Erwachten, zur Lehre und zur Jüngerschaft genommen, dann könnte man es von dem Sakyer Sarakāni sagen. Der Sakyer Sarakāni, Mahānāmo, hat lange Zeit als Anhänger Zuflucht zum Erwachten, zur Lehre und zur Jüngerschaft genommen Wie könnte der ins Verderben geraten?
Da ist, Mahānāmo, irgendeine Person dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt. Und er ist mit lächelnder Weisheit, mit schneller Weisheit der Erlösung nachgefolgt. Ein solcher weilt schon zu Lebzeiten durch Versiegung der Triebe in der triebfreien Gemüterlösung, Weisheiterlösung, nachdem er sie selbst im eigenen Überblick verwirklicht und errungen hat. Eine solche Person, Mahānāmo, ist wahrlich vollkommen erlöst von der Hölle, vollkommen erlöst vom Tierschoß, vollkommen erlöst vom Gespensterreich, vollkommen erlöst vom Abweg, von der schlechten Fährte, vom Verderben.
Da ist zwar, Mahānāmo, irgendeine Person auch dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt und ist lächelnd in Weisheit, schnell in Weisheit, aber nicht der Erlösung nachgefolgt. Ein solcher steigt nach völliger Versiegung der fünf niederziehenden Fesseln geistförmig empor, dort zu erlöschen, nicht mehr aus jener Welt zurückkehrend. Auch eine solche Person, Mahānāmo, ist wahrlich vollkommen erlöst von der Hölle, dem Tierschoß, dem Gespensterreich, vom Abweg, von der schlechten Fährte, vom Verderben.
Da ist zwar, Mahānāmo, irgendeine Person dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt, aber er ist nicht lächelnd in Weisheit, nicht schnell in Weisheit, und nicht ist er der Erlösung nachgefolgt. Ein solcher wird nach völligem Versiegen von drei Fesseln, noch Verdünnung von Reiz, Abwehr, Verblendung ein Einmalwiederkehrer: Nur noch einmal in diese Welt zurückgekehrt, macht er dem Leiden ein Ende. Auch eine solche Person, Mahānāmo, ist wahrlich vollkommen erlöst von der Hölle, dem Tierschoß, dem Gespensterreich, von Abweg, von schlechter Fährte, vom Verderben.
Da ist zwar, Mahānāmo, irgendeine Person dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt, aber er ist nicht lächelnd in Weisheit, nicht schnell in Weisheit und nicht ist er der Erlösung, nachgefolgt. Ein solcher wird nach völligem Versiegen von drei Fesseln ein Stromeingetretener, dem Verderben entronnen, eilt er der vollen Erwachung entgegen. Auch eine solche Person, Mahānāmo, ist wahrlich vollkommen erlöst von der Hölle, dem Tierschoß, dem Gespensterreich, vom Abweg, von schlechter Fährte, vom Verderben.
Da ist, Mahānāmo, irgendeine Person nicht einmal dem Erwachten, der Lehre der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt, ist nicht lächelnd in Weisheit, nicht schnell in Weisheit, und nicht ist er der Erlösung nachgefolgt. Aber folgende Eigenschaften sind in ihm: Die Fähigkeit Vertrauen, die Fähigkeit Tatkraft, die Fähigkeit Achtsamkeit, die Fähigkeit Einigung, die Fähigkeit Weisheit. Und die vom Vollendeten erklärten Lehren billigt er mit einem gewissen Maß von Weisheit in ihrem Anblick. Eine solche Person, Mahānāmo, geht nicht mehr zur Hölle, geht nicht mehr in den Tierschoß, geht nicht mehr ins Gespensterreich, geht nicht mehr auf den Abweg, die schlechte Fährte, ins Verderben.
Da ist, Mahānāmo, irgendeine Person nicht einmal dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt, ist nicht lächelnd in Weisheit, nicht schnell in Weisheit, und nicht ist er der Erlösung nachgefolgt. Aber folgende Eigenschaften sind in ihm: Die Fähigkeit Vertrauen, die Fähigkeit Tatkraft, die Fähigkeit Achtsamkeit, die Fähigkeit Einigung die Fähigkeit Weisheit. Und zum Vollendeten hat er ein gewisses Maß von Vertrauen und ein gewisses Maß von Sympathie. Auch eine solche Person, Mahānāmo, geht nicht mehr zur Hölle, geht nicht mehr in den Tierschoß, geht nicht mehr ins Gespensterreich, geht nicht mehr auf den Abweg, die schlechte Fährte, ins Verderben.
Und wenn, Mahānāmo, diese großen Salbäume unterscheiden könnten, was gut gesprochen und was schlecht gesprochen ist, dann würde ich auch von diesen großen Salbäumen verkünden, daß sie in den Strom Eingetretene seien, dem Verderben entronnen, eilten sie zielbewußt der vollen Erwachung entgegen. Um wieviel mehr Sarakāni! Der Sakyer Sarakāni, Mahānāmo, hat zur Zeit des Todes die Übung auf sich genommen.
Matthias65:Alles anzeigenKirschbluete:Alles anzeigenFalls es irgendwie hilfreich sein sollte: hier nochmal den Link zur Übersetzung im Pali-Wörterbuch:
http://www.palikanon.com/wtb/surameraya.html
Kirschblüte, wer ist denn dieses "ich" ? Ist es das "ich" als Mönch oder das "ich" als Laienpraktizierender ?
Die Begründung finde ich nicht schlüssig. Die Getränke wirken nur dann "berauschend" wenn man eben eine gewisse Grenze des Genusses überschreitet, die für jeden eine andere ist. Wenn man betrunken ist, dann hat der Buddha recht wenn er die 6 Konsequenzen aufführt. Aber eben nur dann.
Mit dieser Aussage hätte ich keine Probleme.
Hallo Matthias,
diese Frage(n)/Erörterungen musst Du Dir selbst beantworten oder bei Unsicherheiten mit Deinem Lehrer besprechen.
Mein Beitrag war als Info über den Wortlaut der Übersetzung von Pali auf Deutsch gedacht im Bezug auf das, wie Du den sinngemäßen Wortlaut aufgefasst hast:
Zitat
Sinngemäß heißt es doch: "Ich gelobe mich darin zu üben, keine Substanzen zu konsumieren, die das Bewusstsein negativ beeinflussen"
Alles andere liegt in der eigenverantwortlichen Entscheidung von uns Erwachsenen.
Falls es irgendwie hilfreich sein sollte: hier nochmal den Link zur Übersetzung im Pali-Wörterbuch:
http://www.palikanon.com/wtb/surameraya.html
Zitat'Ich will abstehen von den zum Leichtsinn führenden berauschenden Getränken wie Wein und Branntwein', ist der Wortlaut der letzten für alle Buddhisten bindenden 5 Sittengelübde (siehe sikkhā-pada).
Erläutert wird das dann so:
»Einen sechsfachen Unsegen bringt das Genießen von den zum Leichtsinn führenden berauschenden Getränken, wie Wein und Branntwein, nämlich:
es führt zum Verlust des Vermögens,
zu Streitigkeiten,
ist eine Quelle der Krankheit,
erzeugt üblen Ruf,
zerstört das Schamgefühl,
schwächt die Einsicht«
Mal ich auf die Schnelle (habe im Moment nicht die Muse, mich komplett in die Diskussion einzubringen).
Aber ich habe gerade beim Pali-Vokabeln-lernen genau diesen Text zu der Übungsregel gefunden:
http://www.palikanon.com/wtb/surameraya.html
'Ich will abstehen von den zum Leichtsinn führenden berauschenden Getränken wie Wein und Branntwein'.
Vielleicht für den einen oder anderen hilfreich.
Persönlich fühle ich mich da nicht betroffen: ich habe Alk noch nie gemocht, von daher hat das für mich nichts mit Verzicht zu tun. Wäre im Vergleich vielleicht dasselbe, wie wenn ein anderer gelobt, keine Taranteln zu essen.