Beiträge von Lirum Larum im Thema „Meditiert ihr täglich?“

    (Hab noch hier und da editiert, sorry)


    @ Samten: Es gibt so ein Sprichwort im Deutschen und auch im Lodjong, wo es darum geht, sich lieber an die eigene Nase zu fassen. Diese Empfehlung besteht eingedenk der Nachteile, die es hat, wenn man meint, von außen andere 1:1 beurteilen zu können.
    Wenn man eine Einzelperson freundschaftlich im Vieraugengespräch auf seine Schwächen hinweist, ist das ziemlich was anderes als wenn man Pauschalurteile über anonyme Großgruppen wie "Viele (westliche) Leute " abgibt. Wer soll das denn sein?
    Und wer kann denn in die "vielen westlichen Leute" tatsächlich hineingucken von außen in so einem Kursus :?:
    Das ist es, was ich an diesen Aussagen nicht verstehe.
    Wieso kenne ich solche Leute nicht, wenn es doch "viele westliche" sind?

    Aber für Dich ist doch gar nicht relevant, was die anderen Schüler machen. Was der Rinpoche sagt, macht was aus. Aber ob die anderen eine rechte oder falsche Sicht haben oder nicht, kannst Du doch gar nicht beurteilen, weil Du nicht wirklich in sie reingucken kannst - und außerdem geht's Dich gar nichts an.
    Der Weg ist mit falschem Verständnis, das sich mehr und mehr auflöst, gepflastert. Nichts normaler als das.
    Dafür lernen wir doch dazu, die ganze Zeit. Oder nicht? :)


    Wenn es so wäre, wie Du es darstellst und auch wahrnimmst, dann hättest Du Recht. Aber ich vermute ein Missverständnis.
    Einen "Theorie-Weg", wo es um pur intellektuelles Verständnis des Dharma geht, kann es gar nicht geben. Das wäre wie Schifffahrt ohne Kiel und Unterboden der Boote...
    Solchen Theorie-Buddhisten bin ich auch noch nicht in der non-virtuellen Wirklichkeit begegnet.


    Der Weg funktioniert über "Hören, Nachdenken und Meditieren". Das eine braucht das andere, nur so vertieft sich die Lehre und Erkenntnis kann entstehen.
    Und mit "Erkenntnis" wird eben nicht kopfiges Verstehen gemeint, sondern tiefgründiges Erkennen.

    Matthias65:

    Hallo LL, meinst Du mich ? Mit formaler Meditation meine ich das Praktizieren einer Sadhana auf einem Kissen (oder Stuhl) - mit all den Ritualgegenständen, die im tibetischen Buddhismus dazu gehören.


    Ah, gut dass wir darüber sprechen. :)
    "Alle Ritualgegenstände" sind gar nicht nötig, hörte ich heute. Sie sind zwar da, als Hilfestellung oder als Schmuck, aber notwendig sind sie nicht. "Milarepa hatte in seiner Höhle nichts weiter", keine Statue, kein Thankha...
    Also, auch wenn man äußerlich, "formell", was hat oder tut, so ist das nicht die Praxis, sondern nur die Äußerlichkeit. Deshalb kann auch die Praxis kaum "formell" sein, also von innen her gesehen.


    (Wollt ich nur mal so loswerden, ohne zu stören. Sorry. Meine Klugscheißer-Gene... Musst mal auf ein Familientreffen von uns kommen. Da findest Du keinen, der's nicht besser weiß. :grinsen: )

    Ja, nebenbei. Es war irgendwas mit "Licht" und "Herz" und "Bewusstsein" oder so. Aber bitte hab Verständnis, dass ich das jetzt hier nicht authentisch von Englisch in Deutsch aus dem Gedächtnis wiedergeben kann.

    Eben im live-webcast hab ich's vom Dalai Lama direkt gehört: eine kontinuierliche Meditation, wo auch immer man geht, steht oder sitzt oder liegt - sogar IM Schlaf - ist das Ziel.


    Dann hat sich ein "innerer Schweinehund" schon lange verabschiedet und eine Trennung in "weltlich" und "spirituell" findet im eigenen Leben nicht mehr statt.
    Bis dahin ist Sitzmeditation, wie Samten hier einwendet, sicherlich das am meisten geeignete Mittel, um eine gute Konzentration aufzubauen.