Beiträge von mukti im Thema „Unangebrachte Gespräche - Dukkathā Sutta“


    Besser hätte ich nicht kommentieren können liebe Losang Lamo. Diese Lehrrede hat der Buddha ja auch zu seinen Mönchen gesprochen, die wohl eher imstande waren die Lehre richtig darzulegen, und immer Rücksprache mit dem Buddha halten konnten. Heute gibt es sogar namhafte Mönche die sich nicht gerne als Lehrer bezeichnen, lieber als guter Freund. Wie soll da ein Laie sagen, ich habe die Lehre durchdrungen....

    Kusala:


    Ist halt oftmals harte Arbeit, sich gen Heilsames aus Erkenntnis heraus zu ändern und dadurch Dukkhafrei zu werden. :doubt:


    Ja, meistens harte Arbeit und ein langer Weg. Es gab da sogar einen Mönch der sich über den Tod des Buddha gefreut hat - weil jetzt keiner mehr da ist der ihm mit Mahnungen und Vorschriften auf die Nerven geht. (Steht irgendwo im Kanon).

    Sumedhâ:
    mukti:


    Wer Vertrauen, Sittlichkeit, großes Wissen, Freigebigkeit und Weisheit besitzt, der wird nicht ärgerlich und erregt, verstimmt und eigensinnig, zornig, haßerfüllt und misstrauisch.


    das liest sich für mich wie: wer flügel hat kann fliegen, den juckt es nicht ob die lotzen von lufthansa streiken...
    wer das alles "besitzt" was du aufzählst, braucht dann auch keine lehre, auch die des buddha nicht.
    _()_
    .


    Das ist nicht von mir, es steht so in dem Sutta. Dabei ist imho nicht gesagt dass jemand perfekt in diesen Dingen sein muss, um aufnahmebereit für die Lehre zu sein. Eine Bereitschaft zur Einsicht ist wohl die Mindestvoraussetzung um sie nicht als einen unerwünschten Angriff auf das Ego aufzufassen.

    nibbuti:
    mukti:

    Die Kunst scheint mir dabei zu sein dass man nicht durchblicken lässt man habe den Sinn der Lehre verstanden, sondern dass man nur seine Ansicht darüber ausdrücken will. Dann wird man als ganz harmlos wahrgenommen :lol:


    Die Lehre des Buddha ist harmlos. Jeder ist für seine Wahrnehmungen verantwortlich (imho).


    Wer Vertrauen, Sittlichkeit, großes Wissen, Freigebigkeit und Weisheit besitzt, der wird nicht ärgerlich und erregt, verstimmt und eigensinnig, zornig, haßerfüllt und misstrauisch.

    Kusala:


    Nicht leicht ist es, anderen die Lehre darzulegen .... oder über eine Lehrrede des historischen Buddha zu diskutieren.


    Die Kunst scheint mir dabei zu sein dass man nicht durchblicken lässt man habe den Sinn der Lehre verstanden, sondern dass man nur seine Ansicht darüber ausdrücken will. Dann wird man als ganz harmlos wahrgenommen :lol:

    Zitat

    Verkehrt ist es, ihr Mönche, zu fünf Menschen zu sprechen mit Anspielung auf ihre Person. Zu welchen fünf Menschen?


    Verkehrt ist es, einem Vertrauenslosen von Vertrauen zu sprechen, einem Sittenlosen von Sittlichkeit, einem Unwissenden von großem Wissen, einem Geizigen von Freigebigkeit und einem Toren von Weisheit. Und warum?


    Spricht man, ihr Mönche, zu einem Vertrauenslosen über Vertrauen, so wird er ärgerlich und erregt, wird verstimmt und eigensinnig, und legt Zorn, Haß und Mißtrauen an den Tag. Und warum? Weil er eben kein Vertrauen in sich bemerkt und darum kein Gefallen und keine Freude daran hat. Darum ist es verkehrt, einem Vertrauenslosen von Vertrauen zu sprechen.
    usw.


    Interessant und witzig finde ich dazu Schopenhauers Bemerkungen in den "Aphorismen zur Lebensweisheit":


    Zitat


    Was für ein Neuling ist doch der, welcher wähnt, Geist und Verstand zu zeigen wäre ein Mittel, sich in Gesellschaft beliebt zu machen! Vielmehr erregen sie, bei der unberechenbar überwiegenden Mehrzahl, einen Haß und Groll, der um so bitterer ist, als der ihn Fühlende die Ursache desselben anzuklagen nicht berechtigt ist, ja, sie vor sich selbst verhehlet. Der nähere Hergang ist dieser: Merkt und empfindet einer große geistige Ueberlegenheit an dem, mit welchem er redet, so macht er, im stillen ohne deutliches Bewußtsein, den Schluß, daß in gleichem Maße der andere seine Inferiorität und Beschränktheit merkt und empfindet. Dieses Enthymem erregt seinen bittersten Haß, Groll und Ingrimm. Ist doch Geist und Verstand an den Tag legen, nur eine indirekte Art, allen andern ihre Unfähigkeit und Stumpfsinn vorzuwerfen. Zudem gerät die gemeine Natur in Aufruhr, wenn sie ihr Gegenteil ansichtig wird, und der geheime Anstifer des Aufruhrs ist der Neid. Denn die Befriedigung ihrer Eitelkeit ist, wie man täglich sehn kann, ein Genuß, der den Leuten über alles geht, der jedoch allein mittelst der Vergleichung ihrer selbst mit andern möglich ist. Auf keine Vorzüge aber ist der Mensch so stolz, wie auf die geistigen: beruht doch nur auf ihnen sein Vorrang vor den Tieren. Ihm entschiedene Überlegenheit in dieser Hinsicht vorzuhalten, und noch dazu vor Zeugen, ist daher die größte Verwegenheit. Er fühlt sich dadurch zur Rache aufgefordert, und wird meistens Gelegenheit suchen, diese auf dem Wege der Beleidigung auszuführen, als wodurch er vom Gebiete der Intelligenz auf das des Willens tritt, auf welchem wir, in dieser Hinsicht, alle gleich sind .


    Schöne Grüße,
    mukti

    Sumedhâ:
    mukti:

    Zum Prediger tauge ich ohnehin nicht.


    damit währst du schon sehr geeignet mit menschen zu sprechen, vileicht erweckst du ihnen das interesse :)


    Naja so zufällig und nebenbei vielleicht, aber ich gehe nicht mit dieser Absicht auf die Menschen zu. Ich denke mir da immer dass das alles da ist, die Spatzen pfeifen es von den Dächern, es muss aber irgendwas in einem Menschen vorhanden sein, damit er es hört und dem nachgeht. Wenn nicht, kann ich auch nichts ändern.


    Was soll ich den Leuten groß erzählen, wo ich in diesen Dingen selber noch sehr unvollkommen bin. Man kann auch mit jemanden den es nicht interessiert schlecht darüber sprechen. Zum Prediger tauge ich ohnehin nicht.


    Gruß,
    mukti