Hallo zusammen,
so wie ich das sehe, schwingt in dieser Lehrrede etwas mit, das man leicht übersehen kann, nämlich dass sie nicht für den Weltling (puthujjana) gilt. Dieser braucht mehr als nur Sittenreinheit, um zur Erlösung zu kommen. Eine Gesetzmäßigkeit ist diese Entwicklung nur für den, dessen Sichtweise bereits soweit von Irrtümern gereinigt ist, dass er nicht mehr unterwegs verloren gehen kann, z. B. in einem "Himmel", den er für ewig hält. Wer kein Stromeingetretener (sotapanna) ist, der kann zwar das Verhalten der "Edlen" imitieren, aber gerade darin besteht sein Irrtum, nämlich dass er glaubt, durch das Befolgen von Handlungen oder Anwenden von "Techniken" zur Erlösung kommen zu können - das ist die 3. Fessel (silabbataparamaso), die oft viel zu harmlos mit "Anhaften and Regeln und Riten" übersetzt wird. Einzig das Hören und weise Durchdringen der Lehre bringt einen auf den Weg (den edlen achtfachen Pfad) und damit zu jenem befreienden Verhalten, das schließlich "gesetzmäßig" zur Erlösung führt. Es gibt für den Weltling keine Praxis, die ihn zur Erlösung führt, aber es gibt für ihn eine Lehre, durch die er aufhören kann ein Weltling zu sein, und dann gibt es für ihn (jetzt ein "Edler") auch etwas zu praktizieren, nämlich entsprechend seiner "Rechten Anschauung" (sammaditthi) zu leben (einer Anschauung, die er vom Buddha hat und nicht von seiner eigenen vermurksten "Praxis", die ihn bestenfalls bis zum Hören/Verstehen der Lehre über Wasser, d. h. auf einem "menschlichen Niveau" gehalten hat).
Grüße