Beiträge von accinca im Thema „Gesetzmäßigkeit der geistigen Entwicklung“

    bel:
    accinca:


    Von meinen "Ansichten" hast du doch leider keine Ahnung.


    Doch, soweit Du sie hier ausgebreitet hast.


    Du meinst wohl das, was du für meine "Ansichten" hältst wenn
    ich von der Lehre des Buddha rede.

    Das soll aber natürlich nicht heißen, das ich alles falsch finde
    was der Buddha lehrte, aber um meine Ansichten geht es dabei gar nicht.
    Dafür bin ich auch viel zu bedeutungslos.

    Ji'un Ken:
    Kusala:

    ... Keine unheilsamen sexuellen Beziehungen pflegen....


    Dieses Sila beinhaltet, dass es offensichtlich auch heilsame sexuelle Beziehungen geben muss. D.h. ein zölibatäres Leben ist nicht zwingend erforderlich. Es sei denn man begrenzt diese Vorstellungen auf Mönche und Nonnen gemäß der Vorstellungen des Theravada.Ji'un Ken


    Das heißt es nicht. Heilsam und unheilsam sind natürlich relative Begriffe.
    Entscheidend ist auch nicht der Theravada und auch nicht Laie oder Mönch.
    Entscheidend ist nur ob die Triebe alle überwunden werden sollen oder nicht.
    Vielleicht will oder kann man ja noch nicht so schnell die völlige Befreiung vom Leiden erreichen.
    Je mehr man aber in den Übungen (insbesondere die Übungen über das Elend der Geburt
    und der Körperlichkeit) fortschreitet um so mehr wird man das alles überwinden wollen.

    Jikjisa:

    Soweit ich das sehe wird der sexuelle Trieb durch keine Regel und kein Gelübde einfach aufgehoben. Dieser Trieb beinaltet beim Menschen mehr als die bloße körperliche Kopulation.
    Nicht wenige geben die Robe zurück, weil sie diesen Bedürfnissen nicht standhalten können.
    Also welche Einsicht genau führt zum dauerhaften stetigen Abklimmen dieser Bedürnisse?


    Das kann ich dir sagen. Es ist diejenige Einsicht die durch die
    Ekelübungen und Leichenbetrachtungen des satipatthāna über
    den Körper entsteht bzw. entstehen soll.
    Wer die nicht täglich übt muß sich nicht wundern, wenn diese
    damit verbundene Einsicht nicht eintritt. Einfaches Sitzen
    ist dazu in der Regel nicht ausreichend.

    Kusala:

    Freude ist der Motor auf dem gesamten Edlen Achtfachen Pfad.
    Eines resultiert aus dem Anderen. Und dieses Lehrrede zeigt auch wo das dann alles enden kann.


    Ja, je weniger Leiden um so mehr Freude - und "wo das dann alles
    enden kann" trifft es schon richtig und bei vielen damals auch endete.

    Kusala:


    Alle diese Dinge hängen alle sehr zusammen und das eine
    ist ohne das andere nicht nicht viel wert. Siehe M 117.

    Andererseits:

    Hallo zusammen,
    so wie ich das sehe, schwingt in dieser Lehrrede etwas mit, das man leicht übersehen kann, nämlich dass sie nicht für den Weltling (puthujjana) gilt. Dieser braucht mehr als nur Sittenreinheit, um zur Erlösung zu kommen. Eine Gesetzmäßigkeit ist diese Entwicklung nur für den, dessen Sichtweise bereits soweit von Irrtümern gereinigt ist, dass er nicht mehr unterwegs verloren gehen kann, z. B. in einem "Himmel", den er für ewig hält. Wer kein Stromeingetretener (sotapanna) ist, der kann zwar das Verhalten der "Edlen" imitieren, aber gerade darin besteht sein Irrtum, nämlich dass er glaubt, durch das Befolgen von Handlungen oder Anwenden von "Techniken" zur Erlösung kommen zu können - das ist die 3. Fessel (silabbataparamaso), die oft viel zu harmlos mit "Anhaften and Regeln und Riten" übersetzt wird. Einzig das Hören und weise Durchdringen der Lehre bringt einen auf den Weg (den edlen achtfachen Pfad) und damit zu jenem befreienden Verhalten, das schließlich "gesetzmäßig" zur Erlösung führt. Es gibt für den Weltling keine Praxis, die ihn zur Erlösung führt, aber es gibt für ihn eine Lehre, durch die er aufhören kann ein Weltling zu sein, und dann gibt es für ihn (jetzt ein "Edler") auch etwas zu praktizieren, nämlich entsprechend seiner "Rechten Anschauung" (sammaditthi) zu leben (einer Anschauung, die er vom Buddha hat und nicht von seiner eigenen vermurksten "Praxis", die ihn bestenfalls bis zum Hören/Verstehen der Lehre über Wasser, d. h. auf einem "menschlichen Niveau" gehalten hat).
    Grüße


    Mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen!
    Das Beste was man dazu schreiben kann, könnte man sagen.


    Ein anderer Gedanke ist auch noch, das es gerade im Anguttara manche
    gestückelte und verkürzte Lehrreden und gesammelte Aussprüche vom
    Buddha gibt. Da ist es auch bei dieser Lehrrede nicht abwegig, daß die
    Aufzählungen der Bedingungen ursprünglich noch weiter gegangen ist.
    Nämlich bis zur sammaditthi (rechte heiltauglichen Anschauung) auf
    welcher die hohe (abbi) Lehre gründet. Dann allerdings wäre diese
    Lehrrede logisch zusammenhängend. (siehe z.B. A. 8. 81 "eins aus andere gestützt")


    Dabei ist natürlich auch klar, das man sich auch in anderer Hinsicht von
    diesem Text nicht täuschen lassen sollte.
    Z.B. ist ja schon klar, "das der Sittlichkeit Besitzende keine
    Willensanstrengung zu machen braucht damit ihm Reuelosigkeit aufsteigt.
    Das bedeutet aber keineswegs, das er keine Willensanstrengung machen
    muß z.B. Sittlichkeit überhaupt zu besitzen. - und so auch bei den anderen
    Dingen. Nur die Ergebnisse sind immer nur dann erreicht wenn eben
    die notwendigen Voraussetzungen erfüllt wurden. Bei jedem weiteren
    Bedingungszusammenhang ist Willensanstrengung notwendig.
    Anders gesagt, ohne Willensanstrengung keine Übung.