Beiträge von gbg im Thema „Der Fall Shimano. Mann ohne Rang“

    void:

    Aber ist beim Zen nicht das Loslassen das Eigentliche?


    War Shimano wie der sprichwörtliche Esel, der sich um nicht verhungern zu müssen für einen der beiden identischen Häuhaufen, nämlich das eigene Verlangen entschied und nicht die eigene Abweisung der ihn anhimmelnden Damen?


    Hat er seinen Kopf verloren, oder wollte er einfach nicht abweisend sein? Aber was hätte er tun sollen? Vielleicht hätte er die Situationen am besten "ausgesessen" (den unheilsamen Zustand an sich "vorüberziehen lassen" wie man unheilsame Gedanken an sich vorüberziehen lässt) wie der gute alte Helmut Kohl seinerzeit.

    Jikjisa:

    gbg:

    Zitat

    Aber was meinst Du mit "größtmöglicher Fassung verlangt". Meinst Du damit die Lehre sei offen wie ein Scheunentor und doch gäbe es unendlich viele Komentare zu Buddhas Worten?


    ne, ich mein damit, daß das herz und das bewusstsein offen sein kann wie ein scheunentor;... bisher verstumme ich völlig, drück alles runter und seh zu daß ich land gewinne.


    Die Liebe wohnt im Herzen. Macht man es weit ist es verwundbar. Wird es verletzt beginnt es zu bluten. Es wäre aber falsch zu denken, man müsste es deshalb im Feuer stählen. Herzen sind nicht aus kaltem Stahl. Solche Herzen gibt es nicht.


    Man sollte Vertrauen in die Menschen haben. Positiv denken. :)


    P.S.: Das fälllt leider oft schwer. Aber es gilt das Denken an alte Verletzungen hinter sich zu lassen und den Menschen mehr Vertrauen zu schenken als sie in sich selbst haben.

    Jikjisa:

    aiko:

    Zitat

    Nochmal - es gibt für JEDEN Bedingungen, die recht sind im Sinne des Dharma - und nur darum geht es jetzt hier.


    entschuldigung, aber dhamma ist immer dasselbe in allen, wischt aber nicht die ganze kognitive veranlagung weg. außerdem ist der lehrer nicht verantwortlich und auch gar nicht dhammamäßig in der lage irgendwie ein persönliches sandkastendhamma zu bauen.
    wär ja noch schöner. seit wann kann man dhamma-bedingungen arrangieren ?


    So wie ein Wassertropfen Wasser nicht verunreinigt, wird ein guter Lehrer den Geist seines Schülers resp. seiner Schülerin nicht mutwillig verunreinigen. Es ist dann Mangel an Vertrauen, das im Wassertropfen einen Tintentropfen sieht.
    Aber es wäre noch zu untersuchen woran man einen vertrauenswürdigen Lehrer erkennt. Vielleicht sollte man keinen Lehrer suchen sondern sich lieber geduldig von einem finden lassen.
    Ständig wiedergeboren werdend ist dafür ja genügend Zeit. :D

    Jikjisa:

    Beide Seiten müssen autonom sein.
    Der Kackpunkt ist, daß die traditionelle Geschichte größtmögliche Fassung verlangt, aber gleichzeitig steht nicht selten "das Tor offen".


    Angewendet auf das freundschafliche Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler gilt das natürlich. Da stimme ich Dir zu, Jikjisa.
    Aber was meinst Du mit "größtmöglicher Fassung verlangt". Meinst Du damit die Lehre sei offen wie ein Scheunentor und doch gäbe es unendlich viele Komentare zu Buddhas Worten?


    Ich frag nur so. ;) :)

    Jikjisa:

    Ich hab immer gemerkt, je authentischer der Rahmen ist, desto eindrücklicher und klarer zeichnet sich die Zen-Haltung ab. Das bestimmt die ganze Atmosphäre der Sangha. Auch die Lebenshaltung.


    Das ist denke ich ein wichtiger Punkt.


    Ich denke auch je authentischer der Lehrer, je autonomer er bei gleichzeitger Nähe zu seinem Schüler ist, desto harmonischer ist die Lehrer-Schüler Beziehung.
    Ich denke das ließe sich auch auf andere Beziehungen übertragen.


    Die Atmosphäre ist dann klar wie das Blau des Winters und so warm wie das Gelb des Sommers. :)

    Aiko:
    Ji'un Ken:


    Wie gehe ich als Lehrer mit der Macht um, die mir gegeben wird und wieviel Macht gebe ich als Schüler einem Lehrer.


    Allein schon der Gedanke, dir wäre etwas gegeben - ist ein totaler Irrtum der Rinzai-Tradition.


    Es ist nur Unsinn wenn man Dinge einer essentiellen Natur zuspricht, nicht aber wenn man sie einer konventionellen Natur, die "funktioniert" zuspricht. Zum Beispiel einem Körper oder darüberhinaus einem Geist-Körper-Aggregat oder gar einer Person. Es ist nur wichtig diese Dinge als nicht aus sich selbst heraus bestehend aufzufassen.


    Wie könnte sonst ein bedingt bestehender Samen einen Baum hervorbringen, wenn er derart "leer" wäre das er nicht einmal konventionell bestehen würde. Aber es "funktioniert" auch ohne eine essentielle Natur des Samens.

    Ich denke, wie man selbst ohne intrinsische Eigennatur ist, so wird man auch nie die Macht sein. Die Macht wird nur immer mit einem sein.


    Dessen, sie nur als Werkzeug verstehend, sollte man sich stets bewusst sein.