Was ist mit den "Kai" ?
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ZitatAlles anzeigenDIE KAI / DIE GEBOTE
Als Kai/Gebote bezeichnet man die Regeln der Gemeinschaft der Zen-Übenden (Sangha).
Sie ergeben sich aus dem „edlen achtfachen Pfad“ und sind keine Verbote, keine enge Moral, sondern sollen die Richtung für die eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln vorgeben.
Sie dienen als Hilfe und Orientierung und sind völliger Ausdruck des Mitgefühls und der Weisheit von Zazen.
Bei der Ordination zum Bodhisattva oder zum Mönch/zur Nonne, empfängt man die Kai/Gebote und verpflichtet sich freiwillig nach ihnen zu leben.
Die Drei Reinen Gebote lauten:
Hört auf, Schlechtes zu tun. Dies ist der Ursprung der Gebote Buddhas. Macht daraus eure Bleibe.
Tut nur Gutes. Dies ist das Dharma des höchsten Erwachens für alle Existenzen.
Tut das Gute für die anderen. Seit jenseits von heilig und profan und helft allen Wesen wie euch selbst, die Befreiung zu verwirklichen.
Die Zehn Großen Gebote lauten:
Nicht töten. („Dai ichi fu sessho kai“). Keine Lebewesen zu zerstören bedeutet, dem Leben Buddhas zu ermöglichen, seine Entwicklung fortzusetzen. Tötet nicht Buddha.
Nicht stehlen. („Dai ni fu chuto kai“). Subjekt und Objekt sind eins. So ist das Tor des Erwachens weit offen.
Nicht begehren. („Dai san fu jain kai“). Handelnder, Handlung und Empfänger der Handlung sind rein von jeder Begierde. Dies ist dieselbe Handlung wie die aller Buddhas.
Nicht lügen. („Dai yo fu mogo kai“). Das Rad des Dharmas dreht sich seit Anbeginn, nichts fehlt, nichts ist zuviel. So bedeckt süßer Tau die ganze Welt und in ihm findet sich die Wahrheit.
Sich nicht vergiften. („Dai go fu kosho kai“). Es gibt nichts, über das man sich täuschen kann. Wenn wir dies verstehen, verwirklichen wir das Erwachen.
Sich nicht bewundern. („Dai roku fu aku ko kai“). Jeder Buddha und jeder Patriarch realisiert, dass er dem Himmel ähnelt, unbegrenzt und weit wie das Universum. Wenn sie ihren wahren Körper realiseren, gibt es nichts innerhalb und nichts außerhalb und sie verweilen nirgends auf dieser Erde.
Nicht geizig sein. („Dai shichi fu ken hozai kai“). Es gibt nichts, mit dem man geizen kann. Ein Satz, ein Vers, alle Erscheinungsformen, eine Existenz, ein Erwachen – alle sind die Buddhas und die Patriarchen.
Nicht wütend werden. („Dai hachi fu rosetsu kai“). Es gibt weder Fortschritt noch Rückschritt, weder Wahrheit noch Lüge. Es gibt einzig ein leuchtendes Wolkenmeer.
Nicht kritisieren. („Dai kyu fu anken kai“). In der Lehre Buddhas existiert die Wahrheit in allem. Alle folgen derselben Unterweisung, demselben Erwachen, demselben Betragen. Kritisiert nicht und sprecht nicht über die Fehler anderer. Verunreinigt nicht den Weg.
Nicht die Drei Kostbarkeiten verleumden. („Dai jiu fu bodayu bosanbo kai“). Das Dharma lehren, indem man selbst praktiziert ohne die anderen nachzuahmen, bedeutet der Welt ein Beispiel zu geben. Das Verdienst, das darin besteht, es zu ermöglichen, diese Welt der Täuschungen zu durchqueren, wird die Quelle aller Weisheit. Kritisiert die Lehre nicht. Akzeptiert sie vollständig.
Bakram