Beiträge von accinca im Thema „Tiefste Lehrrede“

    gbg:

    Ja, aber das könnte auch bedeuten, dass das Dharma in seiner Wesenhaftigkeit unerkennbar und nur wirkend aber keine Wirkung erfahren könnend bedeutet, d.h. deshalb nur ein "Denkobjekt", Plato würde sagen eine "Idee" darstellt?


    Wie gesagt, jeder kann ganz viel sagen , der eine das der andere dies.
    Ich kann mich da aber nur auf die Lehre des Buddha beziehen.


    Was da, ihr Mönche, in der Welt mit ihren guten und bösen Geistern, ihren Brahma-Göttern, den Scharen der Asketen und Priester, Götter und Menschen, gesehen, gehört, empfunden, erkannt, erreicht, erstrebt, im Geiste erwogen wird, das hat der Vollendete völlig (als vergänglich, leidhaft und Ichlos) durchschaut: eben darum heißt er der Vollendete.

    gbg:

    Aber eine Frage hätte ich dann doch noch. Es heißt: "Das vom Buddha gelehrte Dharma" aber nicht diese Dinge seien das Dharma oder auch nur des Buddhas Worte seien das Dharma?
    Bin weiterhin scheunentorweit offen... :D Mu (zweckentfremdet...)


    Also dazu kann ich gar nichts sagen. Ich kann dazu nur sagen was der Buddha
    gelehrt hat und sonst nichts was sich andere ausgedacht haben.

    gbg:

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dharma
    Habe Dharma doch tatsächlich mit Moksha verwechselt. Sorry für die Unruhestiftung...
    (Ersetze bitte einfach den Begriff Dharma durch Moksha in meinen Beiträgen. Danke)


    Was immer dort in Wikipedia über Dharma stehen sollte, hier rede
    ich über das was der Buddha mit Dhamma bezeichnete. Und da ist
    er völlig eindeutig: In erster Linie ist dort Dhammam die Lehre die
    der Buddha lehrte im engeren und alle Dinge im weiteren Sinne.
    Darüber gibt es unter den Menschen die Pali lesen können und sich
    z.B. mal die M 22 ansehen nicht den geringsten Zweifel. Dauernd
    erklärt dort der Buddha was der Dhamma den er lehrte ist und was
    er nicht ist. Zum Beispiel:


    • Unbefriedigend sind die Sinnesbegierden, hat der Erhabene gesagt, voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • Kahlen Knochen verglichen hat der Erhabene die Sinnesbegierden, voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • Fleischfetzen verglichen hat der Erhabene die Sinnesbegierden, voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • flammendem Stroh verglichen hat der Erhabene die Sinnebegierden, voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • glühenden Kohlen verglichen hat der Erhabene die Sinnesbegierden, voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • Träumereien verglichen hat der Erhabene die Sinnesbegierden,
    voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • Betteleien verglichen hat der Erhabene die Sinnesbegierden,
    voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • Baumfrüchten verglichen hat der Erhabene die Sinnesbegierden,
    voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • Schwerterschneiden verglichen hat der Erhabene die Sinnesbegierden, voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • Lanzenspitzen verglichen hat der Erhabene die Sinnesbegierden,
    voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend.
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma.


    • Schlangenrachen gleich sind die Sinnesbegierden, hat der Erhabene gesagt, voller Leiden, voller Qualen, das Elend vermehrend."
    Das ist der vom Buddha gelehrte Dhamma. usw. usw. usw.

    Aiko:

    Einige ..... dann nenne sie mal und ich kann sie fragen, wie sie diesen Text verstehen. Ansonsten hilft dir dieser Glaube ja nichts.


    Selbst das Fragen würde dir wohl auch nicht helfen.

    gbg:

    Aber werde weiterhin aufmerksam deine Beiträge mitverfolgen!


    Na, prima!
    Dann hier ein kleiner Beitrag aus dem Wörterbuch über Dhamma:


    dhamma = Ding, Denkobjekt, Daseinserscheinung, Geistobjekt, Eigenschaft, Geisteszustand,
    things, states, factors, mind-objects, qualities,
    dhammacakka = Rad des Gesetzes, Rad der Lehre, Wheel of the Dhamma

    Aiko:

    Und du bist derjenige, der den Text versteht - bzw. der weiß, wie der Text gemeint ist.


    Ich glaube, das es einige Leute auf der Welt gibt, die diesen Text richtig verstehen.

    gbg:

    @ accinca
    Noch abschließend etwas für mich selbst zumindest entscheidendes:
    Es muss ein ewiges Dharma geben, sonst könnte man, nicht aus sich selbst heraus bestehend sich nicht auf den Weg zu ihm machen und am ende nicht in "Glückseligkeit" eingehen. Grüße


    Wenn es so wäre hättest du recht mit dem ewigen Dhamma. Leider ist dem nicht so.
    Alles ist vergänglich lehrte der Buddha. Das heißt nur bedingt bestehend, solange
    die jeweiligen Bedingungen (dhammas) die sich in ständiger Veränderung befinden
    gerade halten.


    Ja, das ist eine andere Lehre. Der Buddha lehrte nicht, das einer am Nibbana Anteil hätte.
    Das "andere Ufer" (nibbana) in dem Beispiel ist nicht das Floß.

    Aiko:

    Ja - zeitweilig - ist eben zeitweilig. Und trügerisch.Denn in der Befreiung gibt es keine Zeit.


    Eigentlich nicht trügerisch. Auch eine zweiteilige Befreiung ist eine Befreiung.
    Auch wenn sie nicht schon vollkommen ist. Und nicht ist sie trügerisch.


    Allerdings stimme ich dir insofern zu, als es auch gewöhnliche weltliche
    äußerliche oder innerliche Befreiungen gibt die vergänglich sind. Von
    denen war hier aber nicht die Rede. Der Text der Lehrrede ist tatsächlich
    nur für Leute die ihn so verstehen wie er gemeint war. Sobald man ihn
    anderes versteht macht er den tieferen Sinn nicht mehr.

    gbg:

    Nur das Dharma war ist und wird in Ewigkeit rein sein wie klarer blauer Himmel.
    Es wirkt und reinigt ohne jemals verunreinigt zu werden, auch weil es das einzige
    ist das aus sich selbst heraus besteht.


    Der Buddha lehrte den Dhamma als Foß (m 22) zu betrachten zu entrinnen tauglich
    aber nicht zu festhalten. Auch er ist nur Mittel zum Zweck der Loslösung und Erlösung.
    Von einem ewigen Dhamma hat er nichts gesagt.

    Aiko:
    mukti:

    Das ist eben die Frage wie stark Gier, Hass und Verblendung in einem sind. Entsprechend schwierig und langwierig ist das.Gruß,mukti


    Es reicht, zu wissen, dass Gier, Hass, Verblendung in einem sind - und zwar bis zum Tod.


    In der Tat - ohne Befreiung immer. Hier ging es aber zuerst mal um zeitweilige Aufhebung.

    Wie immer, kann man eine Lehrrede mehr oder weniger tief verstehen.
    Interessant an dieser Lehrrede ist insbesondere die Übung:


    Zitat

    "Wie, wenn ich nun mit weitem, tiefem Gemüte verweilte und hätte die Welt überwunden, über ihr stehend im Geiste?
    Denn verweil' ich mit weitem, tiefem Gemüte und habe die Welt überwunden, über ihr stehend im Geiste, so können die schlechten, unheilsamen Gesinnungen, wie Begehrlichkeit, wie Verabscheuen, wie Unüberlegtheit, nicht mehr bestehen; und weil sie fehlen, wird mein Herz unbegrenzt sein, unbeschränkt, wohl ausgebildet.'


    Und wie er da weiter vorschreitet, emsig also ausharrt in der Übung, wird das Herz gestillt;
    So beruhigt, erlangt er in dieser Zeit die Unverstörung, oder er wird von der Weisheit angezogen.
    Bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, mag es wohl sein, dass ihn das vorwiegende Bewusstsein der Unverstörung zukehrt.
    Das wird, ihr Mönche, die erste Stufe zur Unverstörung genannt. "


    Wenn es denn dem Übenden tatsächlich gelänge, auch nur zeitweise
    den Geist durch Durchschauung des Daseins, in diese Verfassung zu
    bringen und diese Distanziertheit zu erlangen:
    "Wie, wenn ich nun mit weitem, tiefem Gemüte verweilte und hätte
    die Welt überwunden, über ihr stehend im Geiste?

    So würde beim belehrt Übenden, dadurch bedingt, mindestens der
    sog. Stromeintritt realisiert werden bzw. wiederbelebt und es zur Ablösung
    vom Daseinsgebilde (sakayā) kommen. Und selbst wenn es nicht gleich ganz gelänge,
    wäre es eine zu wiederholende Übung. Schwer ist es ja eine solche Distanziertheit zu stabilisieren.

    Zitat

    -»Da, Ānanda, hat der Mönch die Wahrnehmung: 'Dies ist der Friede, dies das Erhabene, nämlich: der Stillstand aller karmischen Bildungen, die Loslösung von allen Daseinsgrundlagen, die Versiegung des Begehrens, die Entsüchtung, Erlöschung, das Nibbāna!'

    fotost:

    Meine, nicht so erhabene Darstellung: 'Also, ihr Mönche, manche von euch denken das was auch die meisten Hausleute denken, nämlich es bibt Sinnesvergnügen hier und danach etc...... ,aber das ist falsch. Der Gedanke, daß es nach dem Tod weitergeht ist falsch. Die Idee, was ich in diesem Leben nicht erreicht habe, werde ich im nächsten erreichen ist falsch - alles nur Gier, alles nur Hemmnis.'


    Deine Wunschträume wahren doch eigentlich schon lange klar oder?