mukti:Also ob es nach dem Tod weitergeht oder nicht, das ist für deine Praxis nicht von Belang, sagst du.
Spekulative Ansichten über das Leben nach dem Tod sind für meine Praxis nicht von Belang.
Ich sehe auch die Bedingte Entstehung des Buddha nicht wie die "Drei-Leben-Theorie" im klassischen Theravada, die der Buddha nicht lehrte.
mukti:Für mich schon, weil wenn es nicht weiterginge, dann würde ich ganz anders praktizieren und die Lehre ganz anders sehen. Lehre und Praxis wäre mir dann gar nicht so wichtig, wenn mit dem Tod ohnehin alles zu Ende ist, ich würde nur eine Methode für ein glücklicheres Leben darin sehen und keinesfalls nach endgültiger Befreiung streben. Diese Frage war daher von Anfang an mit der Entwicklung meiner Weltanschauung veknüpft.
Schädlich ist es nicht, wenn man die Wanderung im Samsara für das Wahrscheinlichte aller Modelle hält, wie du sagst. Für mich wäre es allerdings schädlich, wenn ich das Ende des Daseins nach dem Tod oder ein ewiges Dasein für wahrscheinlicher hielte. Soweit ich das sehe bewege ich mich damit nicht außerhalb des Dhamma und mache mir nichts vor, oder bin unehrlich mit mir selber.
Danke für deine ehrliche Meinung.
mukti:Vielleicht kann man auch nach dem endgültigen Ende von Dukkha streben, wenn man dieser Frage nie nachgegangen ist.
Dem würde der Buddha zustimmen:
"Insofern, Brahmane, ist die Lehre klar sichtbar, unmittelbar wirksam (akaliko), einladend, zum Ziel führend, de Weisen, jedem für sich, verständlich."
A 3.54
"Kein Sehnen nach vergangner Zeit,
Kein Hoffen auf die Zukunft hin;
Ist abgetan was vorher war
Und was noch künftig kommen wird,
"Und hat man immer Ding um Ding
Gewärtig in der Gegenwart:
Was keiner rauben, rütteln kann,
Durchbohrend finden mag man das
"Noch heute gilt der heiße Kampf:
Ob morgen tot, wer weiß es wohl?
Es muß die Schlacht geschlagen sein,
Mit seiner Heerschar Er, der Mord.
"Wer also ausharrt unverzagt
Und unermüdlich Tag und Nacht,
Glückseligeinsam ist er da,
Der stille Denker, wie man sagt.
M 131