Beiträge von Simo im Thema „Woran starb Buddha ?“
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Zitat
16.4.3 Letzter Besuch bei Vesālī, die letzte Speise (giftiger Pilze) bei Cundo - Kammāraputtacundavatthu
Nachdem nun der Erhabene bei der Bhoger Burg nach Belieben geweilt hatte, wandte sich der Erhabene an den ehrwürdigen Anando:
«Laß' uns, Anando, nach Pāvā aufbrechen, dahin wollen wir gehn.»
«Wohl, o Herr», sagte da aufmerksam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen. Da ist nun der Erhabene von einer zahlreichen Jüngerschaft begleitet, nach Pāvā hingezogen. Bei Pāvā hat dann der Erhabene Rast gehalten, im Mangohaine bei Cundo, dem Goldschmied.
Es vernahm aber Cundo der Goldschmied: "Der Erhabene, heißt es, ist in Pāvā angekommen, hält bei Pāvā Rast, im Mangohaine bei mir!" Da begab sich denn Cundo der Goldschmied zum Erhabenen hin, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich beiseite nieder. Cundo der Goldschmied, der da beiseite saß, wurde nun vom Erhabenen in lehrreichem Gespräche ermuntert, ermutigt, erregt und erheitert. Als dann Cundo der Goldschmied vom Erhabenen in lehrreichem Gespräche ermuntert, ermutigt, erregt und erheitert war, sprach er zum Erhabenen also:
«Gewähre mir, o Herr, der Erhabene die Bitte, morgen mit der Jüngerschaft bei mir zu speisen!»
Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.
Nachdem nun Cundo der Goldschmied der Zustimmung des Erhabenen gewiß war, stand er vom Sitze auf, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig, ging rechts herum und entfernte sich. Am nächsten Morgen dann ließ Cundo der Goldschmied in seiner Behausung ausgewählte feste und flüssige Speise auftragen und reichlich dazu noch Ebermorcheln (*37). Alsdann sandte er einen Boten an den Erhabenen mit der Meldung: "Es ist Zeit, o Herr, das Mahl ist bereit." So begann denn der Erhabene vor Mittag sich zu rüsten, nahm Mantel und Almosenschale und ging, von der Jüngerschaft begleitet, nach dem Hause, wo Cundo der Goldschmied wohnte. Dort angelangt nahm der Erhabene auf dem angebotenen Sitze Platz. Alsbald nun wandte sich der Erhabene an Cundo den Goldschmied:
«Was du, Cundo, an Ebermorcheln vorbereitet hast, damit versorge mich: was aber an anderer fester und flüssiger Speise vorhanden ist, damit versorge die Jüngerschaft.»
«Wohl, o Herr», sagte da gehorsam Cundo der Goldschmied zum Erhabenen; und was an Ebermorcheln vorbereitet war, damit versorgte er den Erhabenen, was aber an anderer fester und flüssiger Speise vorhanden war, damit versorgte er die Jüngerschaft. Da hat denn der Erhabene sich an Cundo den Goldschmied gewandt:
«Was dir, Cundo, an Ebermorcheln übrig geblieben ist, das verscharr' in der Grube: keinen seh' ich da, Cundo, in der Welt mit ihren Göttern, ihren bösen und heiligen Geistern, mit ihrer Schar von Priestern und Büßern, Göttern und Menschen, von dem das genossen und gänzlich verdaut werden könnte, den Vollendeten ausgenommen.»
«Gut, o Herr», sagte da gehorsam Cundo der Goldschmied zum Erhabenen; und was an Ebermorcheln noch übrig war, das verscharrte er in der Grube. Dann kehrte er zum Erhabenen zurück, verbeugte sich ehrerbietig vor dem Erhabenen und setzte sich beiseite nieder. Da hat denn noch der Erhabene Cundo den Goldschmied, der an der Seite saß, in lehrreichem Gespräche ermuntert, ermutigt, erregt und erheitert, ist sodann aufgestanden und von dannen geschritten.
Da hat nun den Erhabenen nach dem bei Cundo dem Goldschmied eingenommenen Mahle eine heftige Krankheit befallen, blutiges Erbrechen mit starken Schmerzen stellte sich ein, lebensgefährlich. Auch diese hat denn der Erhabene klar und wohlbewußt erduldet, ohne sich verstören zu lassen.
Alsbald nun wandte sich der Erhabene an den ehrwürdigen Anando:
«Laß' uns, Anando, nach Kusinārā aufbrechen, dahin wollen wir gehn.»
«Wohl, o Herr», sagte da aufmerksam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen.
Bei Cundo nach der Mahlzeit dann,
Beim Goldschmied, hat man mir erzählt,
Erfuhr der Weise Krankheit bald,
Mit starken Schmerzen, sterbesiech.
Als wie bewirtet mit der Ebermorchel
Befiel ein Übel arger Qual den Meister da;
Geplagt von Schluchzen hat der Herr gesprochen:
«Nach Kusinārā weiter will ich wandern hin.»Zitat(*37) Die Ebermorchel, sūkaramaddavam, ist ein wohlschmeckender Pilz, der an den Vorbergen des Himalayo, wo Pāvā gelegen war (wohl zu unterscheiden von der gleichnamigen Stadt in Bihār), auch heute noch, zusammen mit schwer unterscheidbaren giftigen Abarten, üppig gedeiht und von Keiler und Sau mit Vorliebe aufgesucht und ausgespürt wird, eben den Wildschweinen die Benennung verdanken. Maddavam ist also Morchel oder Maurache und keineswegs Sülze oder Pastete, da wir für letzteres Gericht die an sich recht genaue Bezeichnung sūkaramamsam haben. In das reichliche Morchelgericht, das er als besonders erlesen noch hinzugetan hatte, waren eben nur leider schwer erkennbare giftige Maurachen mit hineingeraten. Gotamo hat die Gefährlichkeit der dargebotenen Schüssel, vielleicht durch feinen Geruch, sogleich gemerkt, die Gabe als solche aber nicht zurückgewiesen, nur entsprechende Anordnung getroffen.
Liebe Grüße.