Beiträge von Rama100 im Thema „Unterschied nachdenken und meditieren“

    Hallo Keks, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Gemeint war nicht das Streben an ein Meditationsziel. Ich meinte dass die Gründe für die Meditation unterschiedlich sein können. Wie Du es geschrieben hast, so geht es mir auch. Aber es kann sein, dass es noch andere Motive gibt. Evtl. Überwindung von .... Schmerzen? Suche nach Erkenntnis? Wie Du schon geschrieben hast, ist ein Ziel vorhanden, ist ein Streben vorhanden und somit evtl. eine Kraft, die die Leere zwischen den Gedanken verhindert. Ich weis nicht mehr welche der beiden Autoren (Jack Kornfield oder Ajahn Bram) geschrieben hat, dass zum Meditationseinstieg ein Ziel gesetzt werden sollte um die Gedanken zu filtern. Es kann auch sein, dass ich es nicht richtig verstanden habe. Wie ich bereits angeführt habe, nehme ich mir kein gedankliches Ziel vor. Wenn ich nicht zur Ruhe komme, konzentriere ich mich auf meinem Atem oder der Umwelt, und versuche dabei jegliches Empfinden abzuschalten. Bzw. das bewerten von Gedanken. Danke für Deinen Hinweis.

    Ja ich habe davon gelesen, dass es verschiedene Meditationsarten gibt. Ich denke, je nach persönlicher Neigung wird sich der eine oder andere hinsichtlich der Meditation ändern und seine Bedürfnisse anpassen. Bzw. kommt es darauf an, welches Ziel mit der Meditation erreicht werden soll. Ein buddhistischer Mönch wird in einer anderen intensität und oder Art, meditieren als ein westlicher Mensch der gerade anfängt sich zu besinnen. Ich bin zur Meditation bzw. buddhistischem Denken durch eine mir empfundene seelische Krise gekommen. Um diese zu überwinden habe ich angefangen vor ca. 30 Jahren Kampfsport zu betreiben. Es reichte jedoch nicht aus. Ich lernte wohl meine inneren Energien zu steuern, jedoch fand ich nicht die richtige Ruhe. So fing ich an, mich mit Buddhismus zu beschäftigen. Ich versuchte nach den buddhistischen Regeln zu leben und merkte allmählich, dass ich mehr mit mir und meinen Mitmenschen klar kam. Die Meditation reicht mir aus um wie bereits beschrieben, innere Ruhe zu finden. Die meisten hier suchen die Erleuchtung in der Meditaton, so empfinde ich es jedenfalls. Mir ist klar, dass das buddhistische Leben und die Meditation mich nicht vom Leiden befreit. Es hilft aber das Leiden zu verstehen und zu vermeiden. Leben bedeutet Leiden. Jedoch ist es nicht so traurig wie es beschrieben wird. Wer Leiden kann, kann auch Freude und Liebe empfinden. Somit werde ich immer nur ein bischen Buddhist sein, weil ich die Freuden mitnehmen will. Natürlich nach den buddhistischen Regeln. Freude und Liebe werden mit mehr intensität empfunden, wenn man sich nach den buddhistischen Regeln auf die Menschen einlässt. Das ist die Übung. Mit Herzenswärme und Geduld.


    Die von mir praktizierte Meditation empfinde ich für mich als heilsam. Heilsam im Sinne von Überwindugung von alltäglichen Ängsten und Spannungen. Nehme ich mir die Zeit zur Meditation, nehme ich mir Zeit für mich. Ich praktiziere für mich. Durch diese Arbeit erkenne ich mich. Es kann sein, dass ich im laufe der Zeit meine Meinung ändere und tiefer in die Materie möchte. Zur Zeit jedoch nicht.


    Aber was schreibe ich, in einem buddhistischem Forum muss es wie eine ständige Wiederholung klingen. Aber die Frage nach der Meditation und dem Denken lässt vermuten, dass noch viele grundsätzliche Fragen im Raume stehen, vor allem nach der Position des Einzelnen zum Buddhismus. Darüber würde ich gern Reden bzw. Schreiben. Ich kenne nur meine Position. Reden ist mir eigentlich lieber.

    Liebe Leute evtl. hilft es meine Praxis hinsichtlich der Meditation und mein Verständnis zur Unterscheidung von Meditation und Nachdenken zu geben. Für mich ist es die unterschiedliche Zielsetzung. Mein Nachdenken möchte ich ein Ergebnis herbeiführen zu einem Vorgang den ich durch gezielte geistige Vorwegnahme durchlebe. Meine Art zu Meditieren ist mich auf Achtsamkeit zu konzentrieren, damit die Gedanken nicht unkontrolliert Ideen zukommen lassen. Natürlich ist der Vorgang ebenfalls denken. Jedoch sollen diese Gedanken dazu führen mein Hirn zu beruhigen. Ajahn Bram hat in seiner Meditationsanleitung die Gedanken wie ein unruhigen Affen beschrieben der im Käfig rumrast. Dieser Affe muss beruhigt werden. Dazu verwende ich die Achtsamkeit. Meistens wenn ich etwas Zeit habe, es ist egal wo ich mich gerade befinde, versuche ich eine entspannte Haltung anzunehmen. Manchmal vor dem Training in der Halle lehne ich mich an die Wand. Oder ich setze mich auf einer Bank. Schließe die Augen nur so weit, dass es entspannend wirkt. Meist sind die Augen halb geöffnet. Dann versuche ich meine Umgebung warzunehmen und dabei jegliches Gefühl abzuschalten. Ich höre fühle und regestriere nur. Wenn ein Gedanke kommt verdränge ich diesen in dem ich mehr Achtsamkeit übe. Ich spüre mein Herz, aber es ist mir egal. Ich höre Leute, aber es ist mir egal, bzw ich übe diese Einstellung zu bekommen. Das einzige was ich bewusst aufnehme ist das Gefühl meines Atems. Manchmal gelingt es mir dass ich nichts denke und mir sogar durch das komplette Abschalten das Gefühl habe in ein schwarzes Loch zu fallen. Anfangs habe ich mich erschrocken, jetzt ist es mir egal. Wenn ich mich zurückhole achte ich wieder auf die Umgebung, diesesmal jedoch versuche ich diese zu genießen. Ich denke dass ich hier nichts neues Schreibe. Geht es Euch auch so wie mir? Ist es auch Eurer Weg. Ich erwarte von der Meditation nichts besonderes. Sie tut mir einfach gut. Ich glaube, weil ich keine Erwartung habe bekomme ich den Affen in meinem Kopf in den Griff. Besonders wenn ich meine Konzentration in einer bestimmten Zeit benötige, versuche ich vorher zu meditieren. Dieses komplette Abschalten und den Geist wieder einschalten hat mir oft geholfen die nötige Gelassenheit und Konzentration im rechten Moment zu haben.


    Manchmal habe ich eine Strecke zu fahren. Damit es mir nicht langweilig wird, nehme ich Probleme bzw. unfertige Konzepte mit, zu denen ich über eine Lösung nachdenken will. Ich höre Musik und überdenke das Problem ohne Zeitdruck mit dem Gefühl, ich muss nicht unbedingt jetzt eine Lösung finden muss. So entspannt beim Autofahren kommen mir manchmal die guten Ideen weil ich sie nicht unbedingt jetzt benötige und daher die erforderliche Gelassenheit habe, die ich später umsetzten kann.


    Das ist meine Unterscheidung von Nachdenken und Meditieren.