Beiträge von Nils im Thema „Die Basis des Amitabha Buddhismus - ein Mythos?“

    Benkei:

    Natürlich steht es jedem frei den Weg zu gehen, der für ihn persönlich passt.


    Ich denke, das habe ich jetzt hiermit ausreichend und eindeutig festgestellt.


    Benkei:

    Es ist mehr als wahrscheinlich, dass uns überhaupt keine Schrift vorliegt, die "Buddha geschrieben hat" :grinsen:


    Richtig. Buddha hat mündlich gelehrt und es ist später aufgeschrieben worden.


    Benkei:

    Die Bergpredigt verweist keinesfalls auf den Mahayana-Buddhismus, oder auf irgendeine andere Form von Buddhismus. ..Natürlich gibt es Parallelen.


    Hier sind wir einer Meinung. Mir ging es um die Betonung der umfassenden Liebe.

    Benkei:

    Naja, soweit mir bekannt ist sah Hônen Shonin sich als "von-Amida-gerettet" an und war sich der "nachtodlichen Hingeburt" und der dort stattfindenden Erleuchtung sicher. Das impliziert für mich als logische Konsequenz, dass er zu Lebzeiten die Erleuchtung noch nicht erfahren hat. Muss aber letztlich jeder für sich selbst herausfinden, wer erleuchtet war/ist und wer nicht.


    Von Honen gibt es Berichte, wie Licht aus seinen Augen strahlte. Ich halte das für einen deutlichen Hinweis auf seine Erleuchtung. Für mich ist es ein Ausdruck seiner Bescheidenheit, dass er sich als nichterleuchtet bezeichnet. Letztlich vertraut Shinran auch auf Honen.


    Ich kenne die Erleuchtung. Ich habe sie oft in verschiedenen Formen erfahren. Leider nicht dauerhaft. Ich arbeite noch an mir. Deshalb kenne ich das Ziel und gehe genau den Weg, der für mich persönlich passt. Insofern weiche ich auch von den Lehren von Honen ab, soweit es für mich richtig ist.


    Ich habe meine Erfahrungen mit dem verglichen, was Buddha geschrieben hat. Ich fand weitgehende Übereinstimmung. Insofern glaube ich, dass Buddha erleuchtet war und dass seine Lehre gut und insbesondere für mich der richtige Weg ist. Für mich ist Buddha die Basis und Amitabha die Ergänzung. Es entspricht auch meiner Erfahrung, dass es Meister gibt die uns helfen.


    Benkei:

    Jesus sehe ich zwar als Lehrer mit hohem Verwirklichungsgrad und Bodhisattva an, aber ob sein Erwachen derart absolut war wie das von Gautama Buddha, dass kann und muss ich nicht beurteilen.


    Wer jetzt das größte Erwachen hat, kann ich auch nicht beurteilen. Aber meine Erleuchtungserfahrungen stimmen auch mit der Lehre der christlichen Bergpredigt überein (die auf den Mahayanabuddhismus verweist).


    Benkei:

    Wenn Du schon Hônen Shonin als erleuchtet ansiehst, dann müsstest Du ja eigentlich auch seinen Anweisungen wie sie im Ichimaikishômon stehen Gehör schenken... klarere und simplere Aussagen eines Nenbutsu-Meisters kann es kaum geben! Aber das scheint Deinem Verständnis von Rechter Praxis irgendwie zuwider zu laufen :?:


    Da ich das Ziel kenne, gehe ich letztlich den Weg meiner eigenen Weisheit.


    Benkei:

    Wenn ich die Wahl habe,
    - den authentischen überlieferten schriftlichen Anweisungen eines verstorbenen Lehrers zu folgen, denen schon Generationen von Schülern gefolgt sind und deren Lehrer sich teilweise ebenfalls auf eine ununterbrochene Linie von Lehrer und Schüler beziehen, ....dann wähle ich die traditionelle Weitergabe von Lehrer zu Schüler und / oder auf der Basis von authentischen Schriften. Da kann ich mir wenigstens die Lehrer und Schüler ansehen, ihr Verhalten und ihre Lehren mit den alten Schriften abgleichen und sehen, wie sich ihre Praxis in ihrem gegenwärtigen Leben erweist.


    Das ist sicherlich eine gute Vorgehensweise. Gruß Nils :)

    Hotei:

    NILS:

    Zitat

    Viele Amitabha-Meister erschienen nach ihrem Tod ihren Mitmenschen und berichteten von ihren Erfahrungen.

    Ach ja???


    Das steht zum Beispiel in dem Buch "Buddhismus krass" (Sprüche der Hijiri). Mir erschienen auch schon einige Meister nach ihrem Tod. Sie gaben mir Informationen, die ich vorher nicht hatte. So konnte ich die Echtheit der Visionen überprüfen. Wenn man davon ausgeht, dass es ein Leben nach dem Tod und ein Jenseits gibt - was man gut begründet tun kann -, dann gibt es dort auch Wesen, die uns erscheinen können. Das wird vielfach berichtet. Insofern glaube ich den Aussagen von Amitabha-Buddhisten.

    Benkei:

    Ob der "Erfinder" Amitabhas erleuchtet war oder nicht kann tatsächlich kaum von uns ermessen werden. Das ist aber aus meiner Sicht nahezu genauso schwierig, wenn es um die genannten "erleuchteten Anhänger dieser Lehre" geht.


    Ich sehe einen wesentlichen Unterschied. Der "Erfinder" des Amitabha-Mythos ist uns völlig unbekannt. Viele Anhänger dieser Lehre und insbesondere die sieben Patriarchen kennen wir. Wir wissen vieles von ihnen und können daraus Rückschlüsse auf ihre Erleuchtung ziehen. Mit Sicherheit waren Buddha Shakyamuni, Nagarjuna, Vasubandu, Shan-tao und Honen erleuchtet. Und mit Sicherheit waren Paradieslehrer wie Jesus, Swami Muktananda und Satya Sai Baba erleuchtet.


    Benkei:

    Wir können allerdings die Mahayana-Sutren lesen, in denen über Amitabha berichtet wird - nicht nur "Das Große Sutra über Amitayus", "Das Sutra der Meditation auf Amitayus" und "Das Kleine Sutra über Amitayus", sondern auch im "Lotos Sutra" und im "Lankavatara Sutra" wird Amitabha/Amitayus erwähnt, und im "Shurangama Sutra" wird sogar die Praxis des Nenbutsu besprochen (dort: "Namo-Amitabha-Buddhaya", Angkor-Verlag-Ausgabe, Seite 118 und 119). Und wir können die überlieferten Lehren der Alten Meister zu Rate ziehen und schauen, was diese in uns bewirken.


    Natürlich können wir Schriften lesen, in denen vom Amitabha-Mythos berichtet wird. Damit wird der Mythos aber nicht wahrer. Ein guter Weg ist es sicherlich die Lehre zu praktizieren und zu sehen, was das bei uns bewirkt. Wenn es uns gut tut, ist das gut. Damit ist aber noch nicht bewiesen, ob es ein effektiver Erleuchtungs- und Paradiesweg ist. Das können nur Erleuchtete berichten. Die es zum Glück gibt. Viele Amitabha-Meister erschienen nach ihrem Tod ihren Mitmenschen und berichteten von ihren Erfahrungen.


    Benkei:

    Mehr als einen überlieferten Mythos allerdings (eine Sichtweise) oder unerschütterliches Vertrauen (eine andere Sichtweise) wird es nicht geben! Schon gar keinen "Beweis"!


    Vertrauen muss sich auf etwas gründen. Sonst ist es eine Wahnidee. Ob ein Mythos einen effektiven Weg zur Erleuchtung beinhaltet, ist überprüfbar. Was für einen Menschen ein Beweis ist, darf jeder selbst entscheiden. Es geht hier nicht um Mathematik, sondern um Weisheit.


    Benkei:

    Nach dem von Dir angeführten Meister Nagarjuna (und allgemeiner buddhistischer Anschauung) kann die Existenz eines Dings "Seele" mehr als angezweifelt werden.


    Mir ist bewusst, dass Buddhisten normalerweise statt Seele Bewusstseinskontinuum sagen.


    Benkei:

    Mag sein, dass der Glaube bzw. die Hinwendung zu Amida Buddha nur auf einem erdachten Mythos beruht.
    Ich bin mir dessen absolut bewusst - und trotzdem funktioniert es für mich! - und ich meine hier nicht das kurzfristige "sich-gut-anfühlen", sondern ein "sich-im-Leben-und-im-Alltag-erweisen".


    S.o. : "Ein guter Weg ist es sicherlich die Lehre zu praktizieren und zu sehen, was das bei uns bewirkt. Wenn es uns gut tut, ist das gut. Damit ist aber noch nicht bewiesen, ob es ein effektiver Erleuchtungs- und Paradiesweg ist. Das können nur Erleuchtete berichten." Ob das Nembutsu dich ins Paradies bringt, wirst du uns erst nach deinem Tod berichten können. :D Wenn es dich zur Erleuchtung gebracht hat, bitte ich um eine sofortige Mitteilung. :lol:


    Kurzfristiges "sich-gut-anfühlen" ist bereits eine schöne Sache. Was meinst du mit "sich-im-Leben-und-im-Alltag-erweisen"? Könntest du das weiter ausführen? In wieweit geht es über Beruhigung und Wohlgefühl hinaus?


    Quelle Wikipedia


    Wikipedia: "Amitabha-Buddhismus ist eine Sammelbezeichnung für jene Schulen des Mahayana-Buddhismus, die sich auf den transzendenten Buddha Amitabha beziehen. Im 1./2. Jahrhundert in Indien entstanden, gelangte die Lehre ab dem 5. Jahrhundert nach China. In Japan gründete Honen Shonin (1172–1212) auf der Grundlage der „Reinen-Land-Lehre“ die Jodo-shu. Aus dieser entwickelte sich die von Shinran Shonin (1173–1263) gegründete Jodo-Shinshu. Der Amitabha-Buddhismus wird oft auch Amidismus genannt – dies nach dem japanischen Wort Amida, das dem Sanskritwort Amitabha entspricht. Der Amidismus ist die einzige Richtung des Buddhismus, in der das Vertrauen in den überweltlichen Buddha Amitabha einen zentralen Stellenwert beansprucht - während der Glaube im Buddhismus sonst keine herausragende Rolle spielt. Im Amidismus steht das Vertrauen in die Allgüte Amitabhas (Amidas) und die Erwartung einer Wiedergeburt im Reinen Land (sanskr. Sukhavati ; jap. Jodo) im Vordergrund. ... Die Lehre von Sukhavati geht hauptsächlich auf das Kleine Sukhavativyuha-Sutra und das Große Sukhavativyuha-Sutra zurück, in denen Buddha Shakyamuni seinen Schülern eine Geburt in diesem Land als vortreffliches Mittel zur Erleuchtung lehrt. Das Besondere an Buddha Amitabha sind seine Gelübde, in denen er geschworen hat, nur dann Buddhaschaft zu erlangen, wenn er mit seiner Buddhaschaft ein reines Land manifestieren wird, in dem alle Wesen Geburt annehmen können. Dieses Land soll so beschaffen sein, dass sie dort ohne Hindernisse praktizieren können und dann volle Buddhaschaft erlangen. Gemäß dem buddhistischen Mythos ist mit seiner Erleuchtung vor unermesslich langer Zeit dieses Land entstanden... Das Land des Buddha Amitabha liegt im Westen und dort lehrt dieser den buddhistischen Dharma. Es wird Reines Land genannt, weil die Wesen dort nicht leiden, sondern nur unterschiedliche Freuden kennen. In der Mitte des Landes ist Buddha Amitabha mit den Bodhisattvas Avalokiteshvara zu seiner Rechten und Vajrapani zu seiner Linken. Er ist umgeben von einer großen Zahl von Buddhas und Bodhisattvas."


    Der Amitabha Buddhismus ist eine spirituelle Lehre, die im ersten und zweite Jahrhundert entstanden ist. Grundsätzlich ist die Gestalt des Buddhas Amitabha ein Mythos. Es ist eine ausgedachte Figur. Vom Erfinder wissen wir nichts. Wir wissen nicht, ob er erleuchtet oder nichterleuchtet war. Worauf sollen wir vertrauen? Dazu brauchen wir eine sichere Basis. Diese Basis kann nicht ein Mythos sein. Wir brauchen einen Beweis, dass die Lehre funktioniert. Diesen Beweis liefern uns die erleuchteten Anhänger dieser Lehre. Des weiteren können wir uns auf die Paradieslehre im allgemeinen stützen. Es gibt viele erleuchtete Meister aus verschiedenen Religionen, die den Paradiesweg gelehrt haben wie zum Beispiel Moses, Jesus, Mohammed, Nagarjuna, Longchenpa, Shan-tao, Swami Muktananda und Satya Sai Baba. Es gibt den Paradiesweg im indischen Yoga, im Buddhismus, im Christentum und im Islam. Die moderne Nahtodforschung deutet darauf hin, dass tatsächlich Paradiesbereiche im Jenseits existieren.


    Der Überlieferung zufolge war Amitabha ein König, der gelobte, im Falle seiner Erleuchtung alle fühlenden Wesen auf dem Weg der Erlösung zu unterstützen. Durch seine Meditation verwirklichte er seine Versprechen und geleitet all jene nach ihrem Tod in seinen vom Leid befreiten Bereich, die zu Lebzeiten ein tiefes Vertrauen in seine Wirklichkeit entwickelt haben. Der Fiktion nach hat Buddha Shakyamuni den Amitabha Weg gut geheißen. Mit Sicherheit hat diesen Weg der große indische Philosoph Nagarjuna gelehrt. Nagarjuna ist der erste erleuchtete Meister, auf den wir uns mit Sicherheit stützen können. Desweiteren fallen mir Namen wie Vasubandhu, Tan-luan, Shan-tao, Honen und Shinran Shonin ein. Und insbesondere die tibetischen Amitabha-Meister Padmasambhava, Longchenpa und Patrul Rinpoche (Worte meines vollendeten Lehrers). Im Shin-Buddhismus sind die sieben Patriarchen: Nagarjuna, Indien, (150–250); Vasubandhu, Indien, (ca. 4th century); Tan-luan, China, (476–542); Tao-cho, China, (562–645); Shan-tao, China, (613–681); Genshin, Japan, (942–1017); Honen, Japan, (1133–1212).


    Für mich ist der Buddha Amitabha ein Symbol für einen vollständig erleuchteten Meister, der allen Wesen auf dem Weg zur Erleuchtung hilft. Damit viele Wesen diesen Weg gehen, hat er einen einfachen Weg zur Erleuchtung entwickelt. Dieser Weg besteht im Kern darin, sich jeden Tag mit einem erleuchteten Meister (Buddha Amitabha) durch das Sprechen seines Namens und das Visualisieren seines Bildes (Buddha Amitabha im Paradies / Reinen Land) zu verbinden. Wir sollen uns bemühen gute Menschen zu sein und im Schwerpunkt für das Glück aller zu leben (als Bodhisattva). Dann wird uns unser erleuchteter Meister in unserem Leben führen und nach dem Tod ins Paradies bringen.


    Wenn wir Buddha Amitabha anrufen, bekommen wir mit Sicherheit aus der geistigen Welt Hilfe. Nach Amritanandamayi gibt es im Kosmos große erleuchtete Wesen (vollständig erleuchtete Seelen). Diese Wesen besitzen ein kosmisches Bewusstsein. Sie fühlen sich eins mit dem Kosmos (mit dem Licht). Und sie empfinden sich auch untereinander letztlich alle als eins. Nach Amma fühlt sich bei einem Gebet immer eines dieser höheren Wesen angesprochen und reagiert. Dabei ist es egal, welchen Namen ein Mensch verwendet. Es ist egal, ob man Allah, Gott, Jesus, Krishna oder Buddha Amitabha anruft. Wichtig ist nur, dass man von einer höheren Instanz im Kosmos Hilfe haben möchte.


    Es wird von den Amitabha-Meistern empfohlen, sich am besten morgens und abends in einer kurzen Meditation (Mantra, Gebet, Anrufung, Orakel, Visualisierung) mit dem Buddha der Liebe zu verbinden. Eine Möglichkeit sich mit Amitabha zu verbinden besteht darin, sein Paradies zu visualisieren. Man stellt Amitabha oder sich selbst im Paradies vor. Das Paradies kann man über sich im Himmel, am westlichen Horizont oder um sich herum vorstellen. Die Paradiesvisualisierung ist eine Möglichkeit die Kundalini Energie zu erwecken und zur Erleuchtung zu kommen.


    Gebet an Amitabha: "Om Buddha Amitabha. Om alle erleuchteten Meister. Ich bitte um Führung und Hilfe auf meinem Weg. Ich sehe das Leid auf der Welt. Ich sehe den Hunger, die Kriege, den Egoismus, die fehlende Liebe. Om Sonne am Horizont über meinem Scheitelchakra. Ich bin ein Buddha des Lichts. Ich lebe im Licht. Ich gehe den Weg des Lichts. Ich verbinde mich mit allen meinen Freunden. Ich sende allen Wesen Licht. Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben."