Beiträge von keks im Thema „Wenn ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?“

    hedin:


    Der Freund zum Beispiel kann ein guter, oder schlechter Freund sein, er bleibt aber immer eine "Ich" Illusion.


    Eine dennoch nicht unwichtige Illusion, denn nur durch jemand anderen können wir Erfahrungen sammeln, und dafür sind wir doch da, um Erfahrungen zu sammeln, gute, weniger gute und beide sind gleichwertig, unser Bewusstsein interessiert sich nicht dafür obs nun gut oder schlecht ist, das ordnet nur unser Hirn so ein wie es gerade passend ist. Hauptsache man hat was erfahren. Alles aufnehmen, schön gemütlich und mit Gleichmut mitfliessen :) Irgendwann ist dann allerdings auch genug mit Erfahrung und man könnte sich Buddhas Weg mal genauer anschauen.

    Der der beobachtet und der kann sich nicht selbst beobachten, weiter zu suchen ist zwecklos.
    Ständig nur beobachten kann ich nicht, da ich`t es bei mir zu häufig und fehlen wohl einige millionen Stufen zur vollständigen Erleuchtung, endet das eigentlich jemals ?

    hedin:


    ...was ist eigentlich unter philosophischen "Wahrheiten" zu verstehen?


    Gehirnmatsch den der eine so hindreht und der andere anders. So wie es gerade ins Weltbild desjenigen reinpasst.
    So wie manche meinen Zeit existiert nicht weil es nur ein Gedanke ist, gleichzeitig kommen aber genau diejenigen und versuchen ein neues Bild von der Zeit zu konstruieren und merken dabei nichtmal, dass das auch wiederrum nur ein weiterer Gedanke ist, der sich zwar eventuell besser anhört und passender wäre, aber es bleibt ein Gedanke :)


    Gehen wir das Problem doch mal von der logischen Seite her an - Kein Anfang und kein Ende. Man ist schon da, weiter geht nicht. Das passt unserem Gehirn aber überhaupt nicht und sucht deswegen immer wieder nach einem Ziel. Bei einigen die den Jakobsweg gedingst sind machte es klick weil sie am Ende des weges standen und immernoch nicht angekommen waren. Wenn man zu jemandem sagt "he, hallo, Körperbetrachtung, da ist alles was jemals da sein kann schon hier, jetzt, hör endlich auf zu suchen - funktioniert nicht weil derjenige weitersucht :) Das Ziel was man sucht kann man nicht erreichen, man ist schon da. Merkt man das und lebt es, fällt alle Last von einem ab.

    Zitat

    Ich denke ich bleibe erst mal lebensfähig


    Solange du Bewusstsein hast lebst du :) Kannst ja mal versuchen das Bewusstsein oder das das beobachtet abzuschalten, geht nicht.
    Allerdings lebst du zufriedener wenn der Beobachter mehr da ist als etwas anderes. Dafür gibts Meditation um das zu üben, nur den Körper zu beobachten ohne Gedanken und zu bewerten, weiter üben und das dann ins tägliche Leben zu übertragen. Kommt ein Gedanke, schlag ihn mit dem Stopschild, du brauchst ihn nicht. Weite es aus auf den ganzen Tag, übe Achtsamkeit, sobald wieder ein Gedanke kommt - weg mit ihm ;) und weiter nur beobachten. Manche meinen man soll Gedanken einfach vorrüberziehen lassen - finde ich nicht - hau drauf und schubs ihn weg wenn er nicht nötig ist. Und nicht in philosophische "Wahrheiten" versinken :)

    Das reicht bei vielen nicht aus, aber ja du hast Recht, eigentlich ist das ausreichend.
    Man kann dann noch weiterbohren.
    Was hast du dir in diesem Leben selbst ausgesucht ?
    Deinen Namen nicht, dein Geburtsort nicht, dein Geschlecht nicht, deine Form nicht, dass es eine Schule gibt wurde dir von den Eltern gesagt. Was stammt von dir selbst ? Die meisten gucken dann etwas doof aus der Wäsche }:-)

    Advaita:

    Aus diesem Grunde sehe ich hier auch nicht den Anspruch auf eine ganzheitliche Sichtweise gegeben, was wiederum viel Raum für Spekulationen bietet. :)


    Spekulationen sind wichtig um etwas hinterfragen zu können, um etwas zu kritisieren wenn nötig. Ein Leben so ganz ohne Spekulationen ? Hm :| Wenn es kein Ziel geben soll, dann muss alles zumindest in ein paar wenigen Punkten immer offen bleiben. Da hat sich irgendwas etwas dabei gedacht beim erstellen der Welt :)

    Koshoni:


    In der wirklichen Welt tut jeder Atmen. :)


    Gehört zur Illusion dazu, entweder alles oder gar nichts. Genauso wie Karma zu jedem Ereignis dazu gehört, ob es nun ein Kind ist das stirbt oder ein Erwachsener. Es macht die Sache unlogisch wenn man etwas nicht zur Illusion dazu zählt.
    In der wirklichen Welt ist kein atmen, nur Energieaustausch und Schwingungen, Flackerkrams.
    Was du erlebst sind Sinneserfahrungen, fühlt sich real an :) . Das ursprüngliche Wesen von jedem kann man Gott nennen, oder Sein, was es offener lässt. EIn Gott, ein Sein mit Fehlern und Mängeln. Gott ist eben wie man oft sieht nicht unfehlbar :lol:

    Koshoni:


    Die Welt existiert.


    Ein gedankliches Konstrukt, mehr nicht.
    Wenn ich jetzt nichts schreiben würde und antworten, dann wüsstest du nicht dass es mich gibt, ich würde für dich nicht existieren und der Ort in dem ich lebe wäre dir auch unbekannt. Es würde schwer ihn zu finden wenn du nicht weisst wo du suchen musst. Alles kann erst dann für dich existieren wenn es mit dir in irgendeiner Art in Verbindung tritt, vorher nicht. Interessant wird es wenn man versucht darüber nachzudenken, oder eben auch nicht, denn es bleibt nur eine Antwort - ich weiss es nicht. Ich weiss es nicht heisst - ich habe die Suche aufgegeben weil es nichts zu finden gibt, ein Weg ohne Anfang und Ende. Das Ego möchte etwas finden, da es aber nichts findet sucht es immer weiter und dreht sich andauernd im Kreis. Was jetzt für mich existiert ? Ich, meine Gedanken, meine Sinne etc. Du ? Ich weiss es nicht, vielleicht bist du schon tod, woher soll ich das denn wissen ? Hellsehen kann ich nicht.

    Das Gehirn sagt "du hallo huhuuuu, da musst du nun was schreiben, los mach, nun warte nicht, halloooo, schreib was *rumspring* }:-) "


    Nope, leck mich am Dings :P
    und wieder drauf reingefallen, ätzend das :|
    Wenigstens kann man über das Kasperletheater im Kopf lachen.

    Koshoni:


    keks


    Die Beobachtung des Atems kann nur durch das, was ist bestehen. Wärst du damit kein Mensch, würdest du wohl auch nicht atmen, um zu beobachten. An seiner Menschlichkeit festzuhalten ist so, als würde man sein Atem festhalten. Beides läßt einen ersticken.


    Das dauert lange mit dem ersticken. Je nach Tiefe der Meditation nimmt von von der Atmung auch nichts mehr wahr.
    https://www.youtube.com/watch?v=NLYy3cYvttM
    Nun gehen wir davon aus, dass der Körper im Wasser nicht die allerbeste Lage hat um sich richtig zu entspannen, wie lange ist es dann wohl im Liegen oder Sitzen möglich ?
    Ein Beispiel von vielen, je ruhiger der Körper ist, je mehr trainiert, umso weniger ist Atmen nötig. Wer jahrelang meditiert dem reichen ein paar wenige Atemzüge pro Minute und von denen bemerkt man dann nichts mehr.

    Koshoni:


    Ich bin Mensch(lich).


    Hock dich hin und beobachte deinen Atem ohne Gedanken, nur beobachten, wo findest du da die Antwort Mensch ? Du findest gar keine Antwort denn die Antwort selbst ist ein Gedanke vom Hirn fabriziert. Offene Weite, unbeschreibbar denn jede Beschreibung ist wieder nur ein Konstrukt von der Maschine im Kopf.

    Joram:


    Es gibt nur „eine Welt“- die Vorstellungswelt.


    Das hilft der Menschheit nicht wenn ich tanzend im Kreis rumflitze und singe "mich gibt es nicht mich gibt es nicht".
    Erstmal muss man in der Gegenwart verweilen und damit gleichzeitig alle "Zeit-Ansichten" verwerfen von gestern und morgen, dann löst sich das Ich von selbst auf und die Dualität verschwindet von alleine. Wenn ich das Ich dann wieder brauche hole ich es her um zu Arbeiten.


    Zitat

    Ja da kann so mancher Ex Christ, der sich jetzt Buddhist nennt, das Gefühl bekommen etwas in der Bibel noch nie richtig verstanden zu haben. So ging es mir zumindest...


    yö, Bibel anders deuten, die Aussagen anders deuten, dann verschwindet auch der Unterschied zu Buddhas Erkenntnissen. Auch die grossen Meister des Buddhismus schreiben was von "dann löste ich den Raum auf" "ich flog auf einer Wolke" und Jesus ist eben übers Wasser gelatscht, so what ?

    stiller_raum:


    Ja Eckhart Tolle schafft es mit wenigen Worten das wesentliche zu beschreiben und da können auch eingefleischte Buddhisten noch viel lernen...


    Könnten...er erwähnt aber oft Jesus, Jehova....und das ist wohl ein Regelverstoss für viele :lol:

    stiller_raum:


    Wenn wir den Fokus auf das jetzt legen, können wir uns immer noch am Rande die Vergangenheit und der Zukunft bewusst werden.


    Logisch, dann wenn es nötig ist den Verstand einzuschalten. Danach kann man ihn wieder abschalten. Eckhart Tolle hat das alles so schön beschrieben in Leben im Jetzt, wenn das nur jeder lesen und einen kleinen Teil davon umsetzen würde hätten wir schon eine bessere Welt :) Auch Helmut schreibt es immer wieder, solche Menschen sind wichtig, fürs Forum und auch ausserhalb.

    stiller_raum:


    Die Frage ob es ein Selbst gibt oder nicht führt sicherlich nicht nur zu Leid, sondern vor allem die Tatsache, das ein großer Teil unserer Gedanken sich täglich um dieses Selbst drehen.


    Ich bin der Ansicht dass es wichtig ist, sich darüber klar zu werden, dass gestern und morgen nur im Gehirn als Gedanken existieren. Sobald man anfängt darüber nachzudenken, und seinen es einige Monate oder Jahre, dann löst sich vieles von selbst in Wohlgefallen auf weil man selbst bemerkt, dass man sich oft Gedanken über unsinniges gemacht hat. Wenn ich morgens aufwache und mir klar vor Augen halte "neues Leben, mal gucken was so kommt" dann sind die Regeln und Bewertungen von gestern zum Grossteil weg, die Bewertungen von gestern sind jetzt auch nicht mehr nötig. Sobald ich anfange zu planen dass ich morgen dies oder das mache fängt das Rumgrübeln an und dann ? In den meisten Fällen kommts morgen doch ganz anders. "Morgen gehe ich schwimmen", super, und was wenns morgen regnet oder man sich zwischendurch den Fuss bricht ? Dann warte ich doch lieber und gucke was auf mich zukommt. Irgendwas wird eh passieren :lol:

    Inkarnation in alle möglichen Gegenstände - meins, meins, meins :)
    Immer mehr meins haben wollen um sich mit irgendwas zu identifizieren.
    Geht meins kaputt ist man traurig.
    Zeit ? etwas das man messen kann, eine Erfindung von Gedanken, auch wieder meins :)
    Die Natur hat jedenfalls nicht die Zeit erfunden. Sie kam erst als der Mensch gedanklich herumgewütet hat.
    Wir messen Zeit mit Atomuhren, zumindest war das mein letzter Kenntnissstand. Ein Atom oder was anderes saust in der Gegend herum und wenn es von A nach B gelangt nennt man das eine Sekunde.....äh ja ? Wie bitte ? Das heisst - macht man das Atom langsamer, dann ist eine Sekunde länger oder eben kürzer, so wie man gerade möchte und es einem passend ist. Was würde dann passieren wenn der Tag 48 Stunden hätte ? Nichts, die Uhr latscht dann eben doppelt so schnell, mehr ändert sich nicht. Blöderweise benötigen wir ein Zeitmessdings weil sonst alles etwas kompliziert wird und man unter Umständen einige Stunden auf den Zug wartet.
    Zeit ist also etwas indivuduelles und nichts feststehendes. Gestern ist eine Illusion behaftet mit falschen Bewertungen, gedanklich nur noch im Kopf vorhanden. Morgen ist das selbe - auch nur gedanklich fassbar. Nur jetzt kann man etwas real/wirklich erleben, ansonsten nicht. Unmöglich. Das heisst - es gibt kein Ziel zu erreichen weil man schon am Ziel ist. Weiteres suchen verschiebt es nur in die Zukunft die nur gedanklich existiert.