sascha_108:Alles anzeigenstiller_raum:Alles anzeigen1. Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
2. Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
3. Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
4. Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.
Soweit so klar. Nun kannst Du Dir mal die Frage stellen ob Du daran zweifelst. Lese Dir einfach mal in Ruhe das ganze durch und stell Dir dabei ernsthaft die Frage ob es
nicht berechtigte Zweifel an den 4 Aussagen gibt. Ja vielleicht sogar logische Fehler die einem sofort auffallen müssten wenn man sie ernsthaft durchdenkt. Versuche es einfach
und schreibe was Dir auffällt, woran Du zweifeln könntest.Ich warte...
Ich bin mir fast sicher, dass das eine Pfandfrage ist, aber ich komme nicht dahinter.
Ich habe jetzt eine halbe Stunde darueber nachgedacht und finde nicht die richtigen Worte.
Ich antworte dir morgen frueh auf deine Frage. Bitte nicht die ganze Nacht auf mich warten...
Nein es ist keine Fangfrage. Es ist so einfach dass es die meisten nicht erkennen.
Die erste Wahrheit sagt es gibt Leiden im Daseinskreislauf.
Die dritte Wahrheit sagt wenn die Ursachen erlischen, dann erlischt auch das Leid
schaut man sich beide Wahrheiten genauer an, fällt dabei auf,dass nicht beide Wahr sein können.
Denn wenn nach der dritten Wahrheit das Leid erlischt wenn auch die Ursachen erlischen, dann kann
die erste Wahrheit von der Existenz des Leidens nicht auch wahr sein.
Entweder es gibt Leid oder es gibt keines. Die Lösung dieses Paradoxon liegt darin zu erkennen, dass Leid letztlich eine Illusion ist.
So lange wir in der Illusion gefangen sind erleben wir auch Leid. Wenn wir uns davon befreien erkennen wir, dass das Leid nicht wirklich existiert.
Das darf nicht falsch verstanden werden. Denn auch wenn man erleuchtet ist bedeutet das nicht das man nicht mehr leidet. Auch Buddha
hatte noch nach seiner Erleuchtung Rückenschmerzen. Der Unterschied war der, dass er die Schmerzen nicht als leid empfunden hat. Und er
verleugnete auch nicht, dass andere Leiden. Er erkannte die Ursachen des Leidens: Illusion das das Leiden verursacht .
Zu erkennen, dass Leid letztlich nicht mehr existiert, wenn die Ursachen aufgehoben werden, ist nach meiner Ansicht bereits der Stromeintritt. Diese Erfahrung mag auch nur kurz erlebt werden
und trotzdem weiß man unwiderruflich, dass es einen Weg raus aus dem Leiden gibt. Die Erfahrung kann auch von niemandem mehr abgestritten werden. Selbst wenn man danach wieder in Leid zurückfällt
so erkennt man, dass man diesen Zustand frei von Leiden wieder erreichen kann. Und somit erkennt man auch die tiefere Wahrheit in der Lehre und man bezweifelt auch die Lehre nicht mehr.
Zweifeln bedeutet ja letztlich auch etwas in zwei brechen. Also der Versuch etwas mit dem Verstand, mit dem Denken auseinander zu nehmen. nennt man auch Dualität. Wir leiden weil wir in der Dualität, im Denken gefangen sind. Wenn wir auch nur kurz über die Dualität hinausgehen, dann erkenne wir dass es nicht nötig ist zu zweifeln wenn wir in einem Zustand frei von Leid sind. Deswegen auch die Praxis der Meditation um immer wieder bewusst in den Zustand der Nicht-Dualität einzutreten. Dadurch erkennen wir auch die tiefere Bedeutung von Geburt, Alter Krankheit und Tod. Solange wir die Vergänglichkeit der Formen nicht erkennen und uns ständig damit identifizieren, leiden wir und die erste Wahrheit erleben wir als Wirklichkeit. Wenn wir die Identifikation loslassen erleben wir die dritte Wahrheit, dass sich das Leiden auflöst. Und damit erkennen wir auch intuitiv die vierte Wahrheit. Es ist ein Weg um unnötige Leiden gar nicht wieder entstehen zu lassen und für uns in den natürlichen Zustand des sein, in das hier, in das jetzt, in das formlose, die Stille oder wie auch immer man das nicht benenn bare benennen möchte