Beiträge von Monika im Thema „Fragen eines Neulings“

    Karma Pema:


    So gibt es bestimmt auch anderes, wie gewohnte Verhaltensmuster, die wir trotz positiver Ausrichtung irgendwie nicht richtig in den Griff bekommen, weil sie so fest sitzen. Der Wille ist da, aber das Fleisch ist schwach.


    Hallo Karma Pema,
    ich kann nur von mir ausgehen. Ich habe in letzter Zeit festgestellt - und dafür bin ich wiederum dankbar -, dass offensichtlich nicht genug Ausrichtung vorhanden war, dass da immer noch ein Nebel mir die Sicht nahm und mein gewohntes Verhaltensmuster tiefer lag als ich dachte. Aber mit dem Maul war ich schon viel weiter. :lol:
    Ich erlebte das nicht nach dem Bibelwort "... aber das Fleisch ist schwach", sondern ich hatte noch gar nicht angefangen. Erst jetzt komme ich in den "Genuss" zu entscheiden, ob mein Fleisch schwach ist, ob ich für mein Festhalten die Verantwortung übernehme oder ob ich mir einen heilsamen Tritt in den Arsch geben kann, bestimmte Muster endlich ganz und gar loszulassen. Erst die tiefe Einsicht in ihren segensreichen Sinn macht dies möglich. So meine Erfahrung. :D
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    boehnchen:


    a) eins können wir nicht wegdiskutieren, da agiert jetzt ein ich (Monika) - und du (Monika) (und auch ich, boehnchen) können nicht darüber bestimmen, welche Gedanken uns als nächstes einfallen. Aber:
    b) (und bitte glleich ausprobieren!) wir können anhalten. Probier mal.
    Wir haben nur den Bremshebel in der Hand. Den Rest kannst knicken (sämtliche andere Hoffnungen sind passeee).


    Was tust du jetzt?


    Vielen Dank für die Aufklärung und guten Tipps.


    Was ich jetzt tue? Ich halte an :lol:

    boehnchen:

    Warum ist unser Wunsch aufzuwachen so zögerlich?


    Das habe ich mich auch schon vor vielen Jahren gefragt. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass trotz ausgesprochen guter Erfahrungen unbewusst eine große Angst davor besteht.
    Was ich nämlich gemerkt habe ist, dass es dann überhaupt keine Schlamperei mehr gibt, kein Herumtrödeln und Ausweichen, sondern ständig zielgerichtetes Handeln bzw. Nicht-Handeln. Da ich "damals" noch sehr viel Staub auf den Augen hatte und ich im Verlauf dieser Erfahrungen immer mehr an psychischer Kraft verlor, wurde das unheimlich anstrengend, so dass ich irgendwann direkt froh war, aus diesem Zustand wieder herauszukommen.


    Im übrigen bin ich davon überzeugt, dass wir sehr wenig Einfluss darauf haben. Wie oben jemand schrieb: Warum strengen dann die Mönche sich so an? Ich hatte kaum Meditationserfahrung, habe alles - genau wie heute - nach meinem eigenen Rhythmus gemacht und dennoch Durchbrüche gehabt, für die mich andere, die sich sehr disziplinierten, beneideten. Deshalb meine ich, dass die Erleuchtung kein Preis ist, den jemand bekommt, der dafür hart gearbeitet hat. Siehe auch Buddha, seine Asketen"freunde" und sein Freund Anando zum Beispiel. Anando erfuhr Erleuchtung erst, nachdem Buddha gestorben war. Und seine ersten 5 Asketen-Jahre verbrachte der Buddha (scheinbar) erfolglos auf härteste Weise. Was immer die Voraussetzungen für Erleuchtung sein mögen, sie sind sicher nicht übertragbar und für jeden verschieden. Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass Erleuchtung sich nicht nur auf Buddhisten oder Angehörige anderer Religionen bezieht, sondern jeden "treffen" kann, z.B. durch schwere Schicksalsschläge, Nahtoderfahrungen etc.


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    Tara4U:

    Aber die Momente, in denen ich immer klarer einen Zusammenhang sehe, sich mir eine völlig neue, andere Sichtweise auftut...ja, solche "Erkennungsmomente" häufen sich ...


    Ja, und da braucht es denn auch keine Bestätigung mehr. :D

    Tara4U:

    .. Erleuchtung sehe ich nicht in Zusammenhang mit einem tiefen Abgrund und der beschriebene und mir selbst bekannte Zustand der "Körperlosigkeit" sehe ich nicht als "Erleuchtungsmoment".


    Ich denke nicht, dass es unbedingt darum gehen muss, sich drogenartigen Trugzuständen hinzugeben.


    Aus eigener Erfahrung kann ich dem nur zustimmen. Das ist noch keine Erleuchtung, sondern Irrwege, Täuschungen, Illusionen, geboren aus dem eigenen Geist. Ein Christ wird möglicherweise Jesus und Maria erleben, ein Buddhist möglicherweise dem Buddha begegnen.
    Dennoch können diese Erfahrungen sehr motivieren und dazu führen, wie bei mir, dass ich diese Zustände nicht mehr zu wiederholen wünsche, sondern mein Leben - so wie es mir Tag für Tag begegnet - annehmen.
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    Hallo Aran,
    ich kann mich meinem Vor-Schreiber nur anschließen.
    Ich selbst habe Ole Nydal 1992 kennengelernt und Zuflucht genommen. Mir gefiel aber nach einiger Zeit die Gruppe nicht. Dennoch habe ich gerade auch dadurch sehr viel gelernt und Bereicherndes erfahren, was mich dazu ermunterte, weiter zu gehen.
    Ein sogenannter "schlechter Lehrer" ist besser als einer, der Dir nach dem Mund redet. Durch die Schwächen desjenigen, den wir für wissender halten, werden wir an unsere eigenen Schwächen und an unsere Intoleranz herangeführt. Durch Achtsamkeit erfahren wir dabei viel über uns selbst. Ich bin davon überzeugt, dass - eben auch aus karmischen Gründen - niemand an dem vorbeikommt, was durch seine eigene Schaffsal vorbereitet wurde. Das heißt, ich bin davon überzeugt, dass jemand, der wirklich die Wahrheit erkennen will und sich ernsthaft darum bemüht, sie auch findet, egal wer ihm da sonst noch über den Weg läuft.
    Hab Vertrauen in Dich selbst - und hab Mut.
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