Beiträge von boehnchen im Thema „Anatta Lehre, bloß eine Phantasie?“

    Ellviral:


    Doch der Weg bis zur letzten Konsequenz durchdenken ist schon richtig.

    An einem gewissen Punkt schon. Aber nicht wenn man sich in Gedanken verstrickt hat - dann muss man die Richtung nicht weitergehen, weiterdenken. (sondern zur Weggabelung zurück)


    Zitat

    Die letzte Quelle ist keine Gedanken mehr zu dem Thema. Leere.

    dem aufgewachten Ellviral können schon Gedanken kommen. und das tun sie auch. Aber die ichHaften Sorgengedanken haben keinen Haftungsgrund mehr (kein ich).
    ich glaub du meinst das selbe:

    Zitat

    Und dann ist er wieder da der Fuß, sogar mein Fuß, mein sehr wichtiger Fuß, sogar ohne Ich ist es mein Fuß, ohne das er mein Besitz ist ist es mein Fuß.

    aber du darfst schon schreien, "das ist Mein Fuß!" wenn ihn dir wer absäbeln will.
    :->))


    Zitat

    Das ist mir bisher garnicht aufgefallen das ich nicht denken kann was ich will, ich kann wohl versuchen Gedanken zu steuern aber die machen schnell das was sie wollen.

    naja, so wir nicht entscheiden können, was das Auge sieht; welcher Schmetterling gleich um die Kurve fliegt - - - fliegen einem auch die Gedanken eher zu (als man sie machen kann.
    Obwohl das die automatische menschliche Überzeugung ist. ein Macher zu sein). Und ein Meditationstraining (wie auch ein Körpertraining, also eine gute Kondition) ist in gewissem Maße nicht schlecht - aber sowohl das eine Training wie das andere Training haben möglicherweise mit dem Phänomen Aufwachen nichts zu tun.


    Zitat

    Bisheriges Ergebnis: Ich könnte garnicht als Mensch leben wenn ich oft denken könnte was ich wollte. Das wäre Leben-verkürzend.

    ?inwiefern


    Zitat

    Weiter: Da ist die Quelle von Dukkha, Leiden durch Denken lenken.!?!?

    tun wir doch pausenlos :->)
    wir würden ja gar nicht so viel leiden, wenn wir das Leid von Gestern (oder von vorigem Jahr/vor 20 Jahren/aus der Kindheit) nicht gedanklich am Leben/Leiden halten würden.


    Zitat

    Weiter: Glauben wollen des durch Gedanken lenken erzeugten Konzeptes, die Erste Ursache.

    Man könnte sich jetzt vorsagen - ständig: Denk an was Schönes. Denk an was Schönes! Denk an was Schöönes.
    Aber die hier sind wissen schon: Das hat nicht geklappt.

    Grüß Dich Ellviral :->)

    Ellviral:


    Hab mich mal mit den Daten beschäftigt die über anatta von Buddha im Palikanon zu finden sind und da ist das Ende: Das ist nicht mein Ich.
    Damit sagt Buddha nur aus was nicht sein Ich ist aber er gibt nicht an was sein Ich ist.
    Ich habe es versucht ohne Ich zu sein, also Ich ganz zum verschwinden zu bringen, doch es bleibt ein , mein, Ich und das kann ich nicht leugnen. Egal was ich anstellte es war immer da, das ungeborene, unveränderbare, das nicht fassbare. Wenn es dann "weg" war war da eine ungeheure offenen Weite und mitten drin, eben nicht mitten drin, ein unfassbar riesiges ich das diese gesamte offene Weite war.


    So lange ich mein Haus sehe (und das ist so lange ich meine Augen habe) - ist da: mein Haus.
    DAS kann aber kein Verhindern von erwachen bedeuten (denn sonst wäre erwachen im Körper (mit AdlerAuge :->) nicht möglich.)


    Sei das was du nicht nicht sein kannst, ist (finde ich) ein recht guter Hinweis. Oder:
    Du bist alles (auch).



    Problematisch ist immer (auch bei shankars 'video'-link den ich noch ansprechen möchte), wenn man keine Landkarte hat,
    keinen Plan vom inneren Aufbau. (also was ein Gefühl ist, im Unterschied zur Körperempfindung, etc - und in welche Richtung wir uns zu bewegen haben/hätten, oder wo wir uns gerade im Gesamtbild des Geistes aufhalten...
    !Das wäre aber logische Voraussetzung für einen zu gehenden nächsten Schritt. (weil sonst weiß ich ja nicht wohin
    des Weges)



    EinGedanke hat es (ich glaub gestern wars) in diesem Thread genau reingschrieben, wie/was da im Inneren läuft.

    keks:
    boehnchen:

    bleib am Boden, keks :->) Dem gebrochenen Fuss ist es egal, ob du ihn nicht wahr haben willst.


    Welcher Fuss ? Ohne ich - kein Fuss.

    DEIN FUSS. (du hast doch einen? :->) oder zwei)


    Zitat

    Entweder zieht man es bis zur letzten Konsequenz durch oder nicht.

    das ist esosulz.
    Kann man machen - funktioniert aber im Alltag (mit Fuss) freilich nicht.


    bleib am Boden

    Guten Morgen keks :->)

    keks:

    Wenn man davon ausgeht, dass unsere Welt ein Gedanken/Sinnenskonstrukt ist dann müsste man eigentlich gezwungenermassen alles über den Haufen werfen.

    Was hast du dir denn gedacht, was das Blicken der ich-Illusion ist?

    Zitat

    Ein Buch sehe ich mit den Augen, die Wörter sind Gedanken, die Wörter entstanden erst durch antrainiertes /gelerntes. Vorher gab es sie nicht. In letzter Konsequenz müsste man dann aber auch Buddha und Jesus wegwerfen.


    ganz genau. Es gibt ja diese (Erinnerungs)Sprüche a la: Triffst du Buddha auf dem Weg, bring ihn um. Oder:
    Und dann wirf auch noch diese Leere/Liebe weg.
    Oder die Schüler-Meister-Geschichte... Schüler: "Gestern ist mir ein Durchbruch gelungen! Ich habe Buddha gesehen/die heilige Mutter Maria/Jesus ist mir erschienen!" Antwort des Meister: "Nur Geduld, das geht vorbei."


    Zitat

    Was passiert eigentlich wenn man jemanden umbringt und man dadurch keine Schuldgefühle hat ? Gibts dann kein schlechtes Karma ?

    bleib am Boden, keks :->) Dem gebrochenen Fuss ist es egal, ob du ihn nicht wahr haben willst.


    Zitat

    Die Schuldgefühle kommen auch wieder durch gelerntes/Gedanken. Aber ich habe doch die freie Wahl ob ich es gut oder schlecht finden möchte.

    Also was jetzt? (die beiden Sätze widersprechen sich)


    Zitat

    Wobei, wäre auch Unsinn da Karma auch ein Gedankenkonzept ist.

    auch ohne Gedanken rinnt der Kaffee nach unten.
    und auch mit positiven Gedanken rinnt der Kaffee nach unten.


    Und noch was: Kannst du denken was du denken willst, keks? (probier mal :->)

    Grüß Dich Oliver,
    nur für den Fall, dass es EinGedankes einziger Beitrag bleibt, versuch ichs mal
    von meiner Warte


    Wenn dir plötzlich klar wird, dass du und dein Feind (ich nehm gleich den schlimmsten Fall :->)) nicht voneinander isoliert seid - und völlig voneinander abhängig... dann wäre es nicht nur automatisch selbstgefährdend dem zu schaden (weil ihr jetzt aus einem Stoff seid, aus einem Stück) sondern du fühlst 'ihn' ja auch, als du/in du/Empathie, Einfühlvermögen => selbstverständliches Mitgefühl, und schließlich Liebe
    bedingungslos.


    Das könnte man auch weniger romantisch, gefühlsträchtig ausdrücken... Sei das was du nicht nicht sein kannst (der unendliche Raum) - dann bist du immer auch DAS (nächste); weil du nichts nicht bist. weil du alles bist.


    christlich: Liebe deinen 'Nächsten', weil er ist Du.

    Ein paar Gedanken:
    Grundsätzlich ist Anatta (als zustand eines ichs) wohl nicht weniger oder mehr fantasie als jedes andere ding. Ein Garten in den man so viel reingesteckt hat ist nunmal schön. Eine Wucht :->) eine Pracht.
    Aber als nichtZustand, als Leerheit (von einem ich)...



    Wenn man an den Punkt gekommen ist wo man darüber plaudern kann - mit einem Fuss quasi jederzeit im Feld - besteht noch eine Gefahr, nämlich dass man (vielleicht sogar unmerklich) wieder raus rutscht. Die Szene ist voll von Fällen; weil noch nicht viel Handfestes zur Thematik (was mache ich wenn der garten durchschaut ist. oder ist es doch noch ein garten) kursiert.


    So lange man sich mit dem Verstand am Ort hält (man erinnert die Texte und erfährt dadurch immer wieder mal Gedankenberuhigung) fühlt man die Gefährdung noch unmittelbar. Aufmerksamkeit und Unterscheidungsfähigkeit ist oft dort gefragt, wo die unangenehmen inneren Zustände tatsächlich für längere Zeit abnehmen; denn das bedeutet nicht immer auch tatsächliche Verbesserung/Fortschritt auf dem Weg.


    - Man kann sich zb in schönen, sogar sehr schönen, inneren Räumen aufhalten - richtigen Meditations-Sackgassen. Da raus zu kommen ist wirklich schwer. (weil die motivation auch fehlt. logisch :->) man sitzt ja gut)
    - Vielleicht buddhismusuntypischer (weil wir arbeiten ja gern) aber in der Satsangszene, im Advaita kann man in den utilistischen Nihilismus (nenne ich es mal) fallen, a la: Wenns nix gibt - ist mir alles wurscht/kann mir alles ganz legitim wurscht sein.
    - Eine dritte Falle ist das Verflachen, ob mangelnder Pflege des Aufgewachten seins (also sodass es nicht harmonisch in den Alltag integriert werden konnte; und deshalb langsam oder schneller wieder verfliegt). 'egoretörn' :->)
    und das einzugestehen, ist auch nicht leicht.



    Ich glaube nicht dass die Aufzählung vollständig ist, lasse das aber mal so stehen - und meine selbstverständlich nicht dich damit, EinGedanke; ich kenne dich ja nicht (und lese dich glaub ich zum ersten mal)


    der Buddhismus will sich wohin üben, Ramana sagt(e) hingegen: Hört auf mit den Übungen.


    Bewusstsein ist Wahrnehmung ohne Wahrnehmenden. Was könnte da eine ich-stärkende Subjekt-Objekt-Meditation bewerkstelligen?