Beiträge von Obladi Oblada im Thema „Achtsamkeit für Dummies :-/“

    Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Ich habe nach wie vor meine Probleme mit dem Thema „Achtsamkeit“. Es ist, als müsste ich um jeden Moment der Achtsamkeit „ringen“ und das bei einer „Religion“, wo es nicht ums Kämpfen, sondern ums Loslassen geht. Ich bin wohl von Natur aus ein zerfahrener, zerstreuter, oberflächlicher, undisziplinierter Mensch.


    Auch in der Meditation ist so, dass ich irgendwie immer noch am Anfang stehe, was die Qualität meiner Versenkung betrifft. Wenn ich von Anfängern hier lese, die nach zwei Wochen Meditation schon „begeistert“ sind und von „Erfolgen“ sprechen…Immer wenn mein Wecker läutet, bin ich grade mitten drin im Grübeln oder ich werde im wahrsten Sinne des Wortes „geweckt“. Was mir besonders schwer fällt ist, mich zu zentrieren, wenn ich emotional sehr aufgewühlt bin. Da lasse ich die Meditation oft ganz sausen und lenke mich lieber anderweitig ab. Ich weiß, ein Fehler.


    Veränderungen bemerke ich schon, nämlich, dass mir schneller auffällt, wenn ich im Alltag in Grübelfallen tappe. Und dass mir bewusst ist, warum ich manche Dinge tue. Aber ich tue sie trotzdem. Und wenn ich vor etwas große Angst habe oder mir viele Sorgen mache, übe ich die Beobachterrolle. Das hilft schon, aber ich frage mich, ob ich mich dabei nicht irgendwann "verliere". Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich meine.


    Es geht alles sehr langsam bei mir und manchmal frage ich mich, was ich da tue. Und zugleich weiß ich, dass es meine einzige „Chance“ ist. Das ist erschreckend und befreiend zugleich.

    Danke euch Jojo, Christian, Keks, Mirco,Tara und Shera. Tara, was du schreibst, klingt schon mal etwas beruhigend für mich. :)


    Sherab Yönten:
    Elke:

    Ich bin zum Buddhismus gekommen, um mich zu "wappnen gegen eine See von Plagen", wie es bei Shakespeare so schön heißt.


    Das ist nicht die Hauptmotivation eines "Buddhisten". Für einen Buddhisten ist die Motivation entscheidend, auszusteigen aus Samsara, manche nennen das "Entsagung".


    Hm, vielleicht komme ich dann nicht recht voran, da mir in Sachen "Entsagung" die Motivation aber so was von fehlt. :oops: Aber ich bin ohnehin eher eine Vertreterin des säkularen Buddhismus.


    Elke:

    Wenn ich "das Leid" überwinde - überwinde ich dann auch "den Spaß"?


    Sherab Yönten:

    Aus Sicht des Vajrayana: Eindeutig nein. Du überwindest jedoch die Anhaftung an diesen Spaß. Nimmst ihn nicht mehr so wichtig weil Du erkennst, dass er vergänglich ist. Solange Du niemanden schadest sind "Sex, drugs and Rock and Roll" absolut o.k., auch das Leben, so wie es ist, zu genießen ist o.k. solange Du niemanden schadest und nicht daran anhaftest. Und hier beginnt die Schwierigkeit, denn viele Menschen haften an dieses weltliche Glück innerhalb von Samsara. Und das ist dann in der Tat ein Hindernis, um Nirvana/ Buddhaschaft jemals zu erreichen.


    Du hast es genau erfasst, Shera, was ich wissen wollte: Mich auf dem buddhistischen Weg noch freuen zu können und mir diverse Vergnügungen zu erlauben (dann natürlich ohne die Angst vor der Gewissheit des Endes). Bei manchen habe ich eben den Eindruck, dass sie sich schon von vornerhein alles verbieten, sei es, weil sie total "vergeistigt" sind :| oder aus Angst vor einer Anhaftung (?). Was ja dann auch wiederum Anhaftung wäre *kopkratz*

    Ich musste in den letzten Tage viel über eure Äußerungen nachdenken. Irgendwie krieg ich das nicht so ganz auf die Reihe. Genauer gesagt spüre ich auf einmal, wie viel Widerstand in mir ist und wie viel Angst vor Veränderungen, so dass es momentan irgendwie zum Hindernis wird für mich.


    Ich bin zum Buddhismus gekommen, um mich zu "wappnen gegen eine See von Plagen", wie es bei Shakespeare so schön heißt. Ich wollte mir ein Rüstzeug erarbeiten, um mit den Ängsten und Schmerzen, die in mir sind oder noch auf mich zukommen können, fertig zu werden. Und zum Teil merke ich auch schon, dass ich negativen Emotionen nicht mehr so nachgebe, wie früher. Es ist mir auch schon gesagt worden, dass ich mich positiv verändert hätte und irgendwie "cooler" geworden wäre.


    Doch was ist die Kehrseite der Medaille?


    snoopy2001:

    Gut oder Schlecht. Spaß oder nicht Spaß sind IRRELEVANT. Wenn Spaß dann Spaß wenn nicht dann nicht.


    Wenn ich "das Leid" überwinde - überwinde ich dann auch "den Spaß"? Bleibt irgendwann nur so ein "Wurschtigkeitsgefühl" und es gibt zwar keine Tiefen mehr (bzw. ich registriere die Tiefen nur noch), aber auch keine Höhen?


    Es klingt sicher lächerlich, aber irgendwie hab ich fast Angst, irgendwann zu so was wie einer Heiligen zu werden. Ok, im weitesten Sinne, aber dennoch... :doubt:


    Nach der Erleuchtung: No Sex, no "Drugs", no Rock'n'Roll?

    snoopy2001:

    Wenn ich das Klo putze dann putze ich das Klo. Ob Freude dabei ist oder Leid ist erstmal Irrelevant.


    Mann, seid ihr alles Streber. :)


    Scherz beiseite: Ich danke dir für deine Antwort! Ich erkenne aus deiner und den Antworten der anderen, dass ich da noch sehr an der Oberfläche schwimme.


    Dieser Satz gefällt mir besonders:

    snoopy2001:

    Das Lebenvon ganzem Herzen zu leben erfordert eine vollständig Präsenz für dein Leben, wie auch immer dieses in einem bestimmten Augenblick aussehen mag ob beim Klo putzen oder wo anders.


    Den hingegen:

    snoopy2001:

    Das ist alles.


    höre ich genauso gern wie "Da findet man eigentlich immer einen Parkplatz!" :|


    Aber dies nur nebenbei ;)

    Ellviral:

    Das ist mir bekannt, alles. Auch die Angst nicht mehr ich zu sein wenn ich das nicht mehr mache.
    doch, es ist vollkommen anderes. Es ist wunderbar nichts mehr zusammen denken zu müssen.


    Danke Helmuth für das Mitteilen deiner Erfahrung. Bei mir ist auch sehr stark eine Angst vor Veränderung meiner Persönlichkeit o. Ä. vorhanden, wie mir immer bewusster wird.


    Keks:

    Geil, ich vergesse dabei alles um mich rum. WIe Urlaub bloss viel besser Meinetwegen auch das Klo wenn nichts anderes da ist, ich find schn was


    Komm zu mir, Lieblingskeksi, ich drück dir meine Putzutensilien in die Hand und du wirst dich wie im Paradies fühlen und gar nicht erst suchen müssen. :)


    Jojo:

    Mir kommen da schnell Bilder in den Kopf wie "alles sehr verlangsamt tun, dabei zehn Zentimeter über dem Boden schweben und leicht debil lächeln"...
    Äh. Nee.


    Das Klo putz ich jetzt nicht wirklich achtsam, im Sinne von "langsam, genussvoll und bemüht, alle Aspekte des gegenwärtigen Momentes tief einzuatmen".
    Aber ich putz es achtsam im Sinne von "effektiv", sprich schnell und gründlich.


    Du hast es erfasst, Jojo. Genauso habe ich mir das vorgestellt: In aller Ruhe und Bedächtigkeit, voll Achtsamkeit und mit dem mumienhaften Grinsen eines hier schon öfter kontrovers diskutierten Lamas im Gesicht. :|


    Den Tipp mit dem schnellen und dabei auch gründlichen Putzen habe ich auch per PN bekommen. Das ist interessant und ich werde das beim nächsten Mal ausprobieren.


    Frank1:

    Wenn ich mich zusammenreisse konzentriert zu sein, ist es immer eine Überwindung wie zu einer unangenehmen Arbeit.
    Während der Konzentrationsphase wird es dann langsam angenehmer und der schönste Moment ist am Ende danach richtig erfrischt zu sein und seine Arbeit gemacht zu haben.


    In der Tat habe ich auch manchmal das Gefühl, dass es lästig ist, mich auf etwas voll und ganz zu konzentrieren bzw. achtsam einzulassen (sind Konzentration und Achtsamkeit nun dasselbe oder gibt es Unterscheidungen? Ich meine, neulich was im Forum darüber gelesen zu haben, weiß aber grad nicht, wo). Vermutlich ist es wie beim Sport, zu dem ich mich auch in Phasen der Trägheit und Zeitnot doch immer wieder aufraffe und wo das gute Gefühl manchmal auch erst nach einiger Zeit und danach kommt.


    Mirco:

    *Haha* und nee nee . Träumen wäre gleichzeitig etwas anderes zu tun. Denken ist geistiges Handeln.


    Aber Du kannst ja mal beobachten, was in Deinem Geist vor sich geht, also, wie da was entsteht... Dann bist Du bei der Sache.


    Danke Mirco, auch das werde ich ausprobieren.

    Ich habe diesen Thread wieder hervorgeholt, weil ich immer noch Probleme/Ängste/Zweifel in Sachen Achtsamkeit habe. Ich hoffe, ich bringe es richtig rüber, was ich meine.


    Als ich ein kleines Kind war, hat meine Mutter mir häufig vorgelesen. Während sie den Text meiner Bilderbücher vorlas, hingen meine Augen an den Bildern auf der jeweiligen Seite und ich tauchte ganz darin ein. Ich erinnere mich noch, dass ich damals Angst hatte, lesen zu lernen, weil ich dachte, wenn ich lese, kann ich ja in der Zeit die Bilder nicht sehen. Das erschien mir aus damaliger Sicht höchst unbefriedigend.


    Jetzt habe ich ein ähnliches „Problem“ in Sachen Achtsamkeit. Es heißt ja, dass man immer bei der jeweiligen Tätigkeit sein soll, bei der man grad ist. Wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich putze, dann putze ich usw. Und genau das ist mein Problem, wie mir neulich beim Wohnungsputz klar geworden ist. Putzen ist für mich nur deshalb erträglich, weil ich dabei so schön träumen und meinen Gedanken nachhängen kann. Ich habe in all den Jahren während eintöniger Putzarbeiten die tollsten Philosophien in meinem Kopf ausgearbeitet, im Geiste Klassiker der Weltliteratur geschrieben und meine Garderobe für die Nobelpreisverleihung zusammengestellt oder die Dankesrede für den Oscar gehalten . Ganze Familienbiographien über viele Generationen hinweg sind in mir entstanden, die ich im Laufe von Wochen und Monaten entstehen und vergehen habe lassen und wo ich mich selbst oft gespannt fragte, wie es meinen Geschöpfen wohl weiter ergehen möge zwischen den wöchentlichen Putzarbeiten. Ähnliches gilt für Tätigkeiten wie Bügeln oder Kochen etc. Wie schön ist es, beim eintönigen Bügeln der Arbeitskleidung noch mal die Erlebnisse des vergangenen Wochenendes Revue passieren zu lassen etc.


    Welchen "Spaßfaktor" hat Achtsamkeit bei solchen Tätigkeiten? Beim Essen oder Naschen von Schokolade habe ich ihn bereits gefunden. ;) Ich weiß, es geht nicht um Spaß, aber irgendeinen "Belohnungseffekt" muss Achtsamkeit ja fürs Gehirn haben, sonst würde da keiner dranbleiben, denke ich. Aber: Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es befriedigend und befreiend ist, wenn ich meine Aufmerksamkeit auf den Putzlappen in meiner Hand richte, ihn zwischen meinen Fingern spüre, während ich achtsam den Dreck wegputze. :doubt:


    Vermutlich erlebe ich grade wieder die kindliche und im Nachhinein gesehen lächerliche Angst des Lesenlernens, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, was ich vom Leben habe, wenn ich ständig im Hier und Jetzt präsent bin und jeden Augenblick achtsam erlebe. Wenn ich die Schilderungen lese, was für tolle Gefühle Menschen in achtsamen Momenten erleben - bis hin eben zur Erleuchtung - kann ich das nie wirklich nachvollziehen, wenn ich mich selber mal wieder am Riemen der Achtsamkeit reiße. Außer - wie gesagt - wenn ich den Geschmack von Nougat auf der Zunge habe. :P


    Vielleicht ist auch mein Ansatz falsch und ich darf ruhig träumen, sollte aber die Träumereien achtsam beobachten?


    Hand aufs Herz: Wer von euch schrubbt achtsam das Klo? :?

    mkha':

    Einer meiner Lehrer sagte einmal: "Wer mir sagt, er habe keine Zeit zur Meditation, dem unterstelle ich, dass er nicht lebt, denn alles, was Du bewusst, achtsam und konzentriert ausführst, ist Meditation."


    Dann gehöre ich wohl zu jenen, die nicht leben :| Ich bin ständig mit meinen Gedanken woanders und mir unterlaufen oft viele dumme Fehler. Im Straßenverkehr hatte ich schon öfter mehr Glück als Verstand.


    Aber ich will nicht länger über meine Zerstreutheit klagen, sondern es endlich angehen. Die Zeit ist aber insofern "ungünstig" (oder günstig?), da mein Leben sich in den letzten Monaten sehr verändert hat und es diverse "Baustellen" gibt, um die ich mich kümmern muss und über die ich daher häufig nachgrüble oder mich sorge.


    Danke für deine Worte -
    Elke


    Versteh ich dich jetzt grad nicht? Im Straßenverkehr meditiere ich ja nicht.

    Frank1:

    Eine Erleuchtung und ihre Erkenntnis, wie klein sie auch ist, zu vernachlässigen oder ignorieren ist immer gefährlich.
    Handelt man gegen Sie und Ihre Energie, kommt es irgendwann unweigerlich zu Strafe und Leid.
    Das ist meine eigene leidvolle Erfahrung.


    Mach mir jetzt bloß keine Angst, du! Kannst du das näher erläutern?

    Monikadie4.:


    Ich danke Dir für diesen Thread, weil ich dadurch meine "Kuh am Nasenring aus dem Beet ziehen konnte", indem ich mich wieder neu justiere. :D Insofern kann auch ich ewig Anfängerin bleiben, und zwar in dem Sinne, dass ich immer wieder neu mein Wissen oder Un-Wissen überprüfe!


    Liebe Monika,


    den Dank gebe ich gleich wieder zurück, und zwar für dein erneutes Eingehen auf mich und meine Fragen. Danke auch für den Buchtipp; den hab ich mir gleich schon mal notiert.


    Danke Saturn! ;)

    Ich danke euch für eure Stellungnahmen, vor allem auch dir, Karnataka für deinen ausführlichen Beitrag.


    Ich muss gestehen, die verschiedenen Sichtweisen verwirren mich etwas: Atemzählen oder nicht, Lächeln mit oder ohne Mu, Gedanken anhalten oder "nur" beobachten...Kann ich etwas falsch machen? Vermutlich nur, indem ich gar nichts mache oder?

    keks:

    Nicht Mu als Koan benutzen und sich immer wieder eine Frage stellen, sondern beim Ausatmen ein langezogenes Muuu :)


    Da kommt das Lächeln dann ganz automatisch bei mir. ;)


    keks:

    Da kommen dann nach und nach immer öfter so klitzekleine Momente von vielleicht 1 oder 2 Sekunden wo alles - ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll - alles voll Liebe und Freie ist.


    Das liest sich sehr verheißungsvoll und ich möchte das auch erleben - und muss natürlich dabei aufpassen, nicht mit allzu großen Erwartungen an die Sache ranzugehen.


    keks:

    Das fühlt sich an wie, hm, besser als Sex :oops:


    Äh…das fällt meinereiner schwer zu glauben, motiviert mich aber nun umso mehr! :grinsen:

    °°°:

    Wieso sollten also Gedankenwolken ein Problem sein? Kämpf einfach nicht gegen dich.


    Danke, äh...Drei Kringel? :? Liegt vermutllich daran, dass ich mich in anderen Lebensbereichen als zu lasch oder disziplinlos sehe und daher an dieser Stelle besonders viel Anstrengung oder Durchhaltevermögen beweisen will. :|

    Ich danke euch für eure Antworten, die ich alle sehr hilfreich finde!


    Danke Sherab für das ausführlich Zitat aus der „Achtsamkeitsrevolution“. Da hab ich noch ein ganzes Stück Weg vor mir. :?


    Karma:

    wenn du bemerkst was du da tust, kannst du doch gar nicht so unachtsam sein, oder ?


    Das ist auch meine Hoffnung, Karma, auch wenn die Meinungen da hier ein wenig auseinandergehen, wie ich sehe. Aber ich bemerke schon, dass es mir schneller auffällt, wenn ich ins Grübeln abgleite.


    RolfGe:

    übst du wirklich kontinuierlich/ regelmäßig ?


    Ich muss gestehen, da bin ich noch undiszipliniert und lasse es mitunter wieder schleifen. Ich habe mir jetzt vorgenommen (mal wieder...) nun wirklich täglich zu üben, z. B. Mahlzeiten achtsam einzunehmen. :|


    Monikadie4.:

    Es geht in Fleisch und Blut über, wenn es immer wieder geübt wird. Deshalb weiß ich eigentlich gar nicht mehr, wie ich ohne diese Methode je hab überleben können.


    Ich hoffe, es wird bei mir auch so sein, Monika.


    Keks:

    Lächle :) Lass dich durch dein Lächeln an Achtsamkeit erinnern.


    Danke, Keksi :D

    Als ich neulich einen Waldspaziergang machte, ist mir nach einiger Zeit aufgefallen, dass ich nicht die Stille der Natur genieße und die Atmosphäre des Waldes, sondern mal wieder Grübeleien über Alltagskram nachhing. Ich hielt inne :) und beschloss, den Rest des Weges achtsam dahinzuschreiten. Und ich dachte mir, wie schön es doch ist, achtsam durch den Wald zu gehen, achtsam die Bäume zu betrachten und achtsam dem Vogelgezwitscher zu lauschen, bis mir klar wurde, dass ich nun schon wieder nicht achtsam im Hier und Jetzt des Waldes verweile, sondern über meine Achtsamkeit nachdenke *grmpf*


    Auch in der Meditation ist es immer noch so, dass ich nur wenige Sekunden bei meinem Atem verweilen kann und immer wieder in Grübeleien verfalle – falls ich nicht ohnehin dabei einschlafe. :| Natürlich fällt mir das immer wieder auf und ich kehre brav zu meinem Atem zurück, aber irgendwie ist es dann auch eher so, dass ich darüber nachdenke, dass ich nun – Hurra! – wieder bei meinem Atem bin. Bin ich deppert?


    Kann jemand wie ich, der ohnehin als zerstreuter Professor bekannt ist, und der nicht in der Beschaulichkeit eines Klosters verweilt, wo achtsames Bodenschrubben eine willkommene Abwechslung im müßigen Kloster-Alltag ist, überhaupt lernen, über längere Zeit wirklich achtsam zu sein?


    Wie ist das bei euch? Schafft ihr 100%ige Achtsamkeit auf eine Sache, ein Ding usw. über einen längeren Zeitraum als nur ein paar Sekunden, wenn überhaupt?


    Wird das irgendwann besser? Ich kann doch nicht ewig Anfängerin bleiben. :(