Beiträge von Mirco im Thema „Achtsamkeit für Dummies :-/“

    Hallo Elke,


    beschrieb der Buddha seinen Weg als freudvoll?
    Nur dass diese Freude eben nicht die Sex, Drugs & R'n'R-Freude ist. Die lässt man hinter sich, ja.
    Es kommt ja eine friedlichere, tiefere Freude hinzu.


    Herzliche Grüße

    Hallo Elke,


    für mich ist es unglaublich entspannend, befreiend und erleichternd, nur bei der Sache zu sein.


    Zitat

    Außer - wie gesagt - wenn ich den Geschmack von Nougat auf der Zunge habe.
    Vielleicht ist auch mein Ansatz falsch und ich darf ruhig träumen, sollte aber die Träumereien achtsam beobachten?


    *Haha* und nee nee :-). Träumen wäre gleichzeitig etwas anderes zu tun. Denken ist geistiges Handeln.


    Aber Du kannst ja mal beobachten, was in Deinem Geist vor sich geht, also, wie da was entsteht... Dann bist Du bei der Sache.


    Hat mein Lehrer auch versucht. Er liebte Mangos über alles. Dann hat er sich mal ne ganze Schüssel gemacht um bei jedem Stückchen zu beobachten, wie Begehren und Anhaften entsteht. Die Schüssel war trotzdem sehr schnell leer ;-).


    Schöne Grüße

    Hallo Saturn,

    saturn:

    Ich würde sagen: Machen ist in jedem Fall falsch ;) Bei der Meditation öffnest Du ja in Dir einen inneren Aufmerksamkeitsraum und lässt es zu, dass sich in ihm etwas ereignet. Was, das ist gar nicht so wichtig.


    zum Zulassen stimme ich Dir zu, aber gemacht werden muss doch etwas.
    Und dabei spielt das Meditationsobjekt und wie man auf Ablenkungen reagiert die große Rolle.
    Also, ohne machen geht da nix.


    Schöne Grüße

    keks:
    mirco:

    mir geht es um die Lehre des Buddha, so wie ich sie bis hierher verstanden habe,


    5. »Durch völlige Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen aber, das Schwinden der Rückwirkswahrnehmungen, das Nichterwägen der Vielheitswahrnehmungen, gewinnt er in der Vorstellung: 'Unendlich ist der Raum' das Raumunendlichkeitsgebiet (ākāsānañ-cāyatana).
    "Gänzlich" bedeutet hier soviel wie: 'auf jede Weise', d.i. vollkommen oder restlos.
    Als "Körperlichkeitswahrnehmungen" (rūpa-saññā) gelten sowohl die unter dem Stichwort 'Wahrnehmungen' genannten Vertiefungen der Feinkörperlichen Sphäre (rūpâvacara), als auch jene Vorstellungsobjekte selber. Denn sowohl die Vertiefung in der Feinkörperlichen Sphäre wird als körperlich bezeichnet, z.B. in dem Ausspruche "Körperlich sieht er körperliche Formen usw."
    Gedanken sind somit fehl am Platz.


    Aber nicht, weil sie vorher beiseite geschoben wurden... :D
    Sie werden angeblich nicht mehr wahrgenommen, weil sie zu Grob für die Wahrnehmung geworden sein sollen.


    Schöne Grüße

    Hallo Keks,

    keks:

    Von Unterdrücken sehe ich auch nichts. Sondern Konzentration auf Koan den man nach einiger Zeit loslässt, dadurch wird nichts unterdrückt.


    Du schriebst was von beiseite schieben. Ich habe das mit unterdrücken gleich gesetzt.


    keks:

    Erst alle 8 Vertiefungen, danach der sogenannte grosse Tod (pro Vertiefung rechnet man im Schnitt 30 Minuten). Dafür müssen gezwungenermassen Gedanken zur Seite geschoben werden.


    Schöne Grüße

    Hallo Florian ;) ,

    Buddhaghosa:
    Arnold:

    Das Anhalten von Gedanken ist nach meiner Erfahrung sehr unheilsam...


    aber mit dem 2. jhana hören vitakka und vicara auf. Was ist nun sehr heilsam ist.


    richtig. Sie hören auf. Das ist aber nur eine Randerscheinung, ein Nebenprodukt der Verfeinerung der Wahrnehmung und hat nichts mit unterfdrücken zu tun :D .


    Schöne Grüße

    Arnold:

    Das Anhalten von Gedanken ist nach meiner Erfahrung sehr unheilsam. Irgendwann kommt das Verdrängte nämlich wieder hoch. Und zwar in geballter Form. Ich lief sehr lange diesem Irrtum nach und habe nun festgestellt, dass es äußerst schwer ist, den natürlichen Fluss zu erlauben. Beobachten und akzeptieren. Daraus lernen und weiter gehen.


    Bingo! :D

    Lieber Keks,


    keks:

    (pro Vertiefung rechnet man im Schnitt 30 Minuten).
    Dafür müssen gezwungenermassen Gedanken zur Seite geschoben werden.


    für kein Jhana muß etwas beiseite geschoben werden und eine Zeitbergenzung bzw. Mindestdauer gibt es auch nicht
    (ausser den sieben Tagen maximal im Nirodha Samāpatti).


    keks:
    Mirco:

    Wenn es denn darum ginge, die Gedanken anzuhalten....
    Darum geht es aber nicht.

    DIR geht es nicht darum ;)


    Mir geht es um die Lehre des Buddha, so wie ich sie bis hierher verstanden habe.


    Schöne Grüsse

    keks:

    ...dann sind Gedanken erstmal eine Weile angehalten und das Gewurstel im Kopf unterbrochen


    Wenn es denn darum ginge, die Gedanken anzuhalten.... Darum geht es aber nicht. Es geht z.B. darum, zu beobachten, wie Gedanken entstehen. Um zu lernen, wie der Geist funktioniert. Uebt man Techniken ein, mit denen das Entstehen von z.B. Gedanken verhindert wird, kann nichts ueber die Funktionsweise des Geistes (Bedingtes Entstehen) gelernt werden.


    Schoene Gruessee

    Hallo Elke,

    Elke:

    Kann jemand wie ich, der ohnehin als zerstreuter Professor bekannt ist, und der nicht in der Beschaulichkeit eines Klosters verweilt, wo achtsames Bodenschrubben eine willkommene Abwechslung im müßigen Kloster-Alltag ist, überhaupt lernen, über längere Zeit wirklich achtsam zu sein?


    Das meiner Meinung nach wirklich beste Meditationsobjekt für den Alltag ist: Metta.


    Wenn dieses Gefühl des Wohlwollens / der Freundlichkeit für einen Anfänger nicht gleich wie Selbstverständlich entsteht: es beginnt mit einem Lächeln.


    Ich habe es so getan, als ich bei meinem Lehrer anfing: Ich war recht verbissen, hatte auch kaum Klarheit und Achtsamkeit im Alltag. Also habe ich eine Übung verschrieben bekommen, die umzusetzen mir anfangs wirklich schwer fiel: Ich sollte lächeln: Wann immer ich bemerkte, dass ich nicht lächelte, sollte ich, welchen Gedanken auch immer, einfach loslassen, mich entspannen und zum Lächeln zurückkehren. Haha. Man, ich kam mir vielleicht komisch vor. Aber, ich habe es so gut es ging durchgezogen und es hat funktioniert. Auf diese Weise habe ich alle wichtigen Aspekte der buddhistischen Meditation geübt: Unheilsames erkennen, damit aufhören, Heilsames aufbringen und es aufrecht erhalten.


    Es ist wundervoll und richtig, im Alltag Achtsamkeit auf' Lächeln (im Herzen, in den Augen und auf den Lippen) zurück zu kehren.


    Auf diese Weise Meditation zu üben ist jederzeit möglich und stört bei keiner Tätigkeit - was immer man gerade auch tut.


    Der Trainingseffekt machte sich dann natürlich auch auf dem Kissen bemerkbar, da ich man ja permanent Erkennen, Loslassen, Entspannen und zum Objekt zurückkehren geübt hatte. Ich tue es bis heute.


    Schöne Grüße