Beiträge von Jon im Thema „Wiedergeburt ist? Umfrage und Diskussion“

    Dinge entstehen.
    Dinge bestehen. Eine Weile und Einige eben länger, sehr viel länger.
    Dinge vergehen, verwehen, sterben.


    Und irgendwo und irgendwie kommen sie wieder zusammen. Und ein Mensch ist in diesem Fall auch ein "Ding".
    Dinge kommen wieder zusammen aufgrund von Bedingungen und Ursachen, die wohl kaum unserem Einfluss unterliegen.


    So ist auch das Leben (nur) ein Moment im kosmischen Geschehen.
    Es kommt .. besteht .. vergeht .


    Und aufgrund des Bedingten Entstehen mögen Dinge, die verstreut/zerstreut/zerstückelt, sich irgendwann wieder irgendwo zusammenfinden, um neu zu entstehen, zu sein, zu vergehen.



    So mag es sein und wenn nicht, ist es auch nicht so sehr schlimm. ;)
    Denn geht es doch darum, in diesem Leben den Durchblick/Erkenntnis/Einsicht in die Dinge zu bekommen.
    In die Dinge, die Einen direkt betreffen. Die sich im HIER und JETZT abspielen.
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    Im übrigen ist das ständige sich beschäftigen mit Wiedergeburt und so geboren aus der Angst vor dem endgültigen Vergehen, dass doch eigentlich angestrebt werden sollte. Und zwar das Loslösen von allen Leidenschaften, die da Leiden schaffen. Jedoch das im diesen Dasein, ohne ständig auf Wiedergeburten zu schielen.
    Mit Recher Anstrengung praktizieren und hoffen, es (was ist es? ) in diesem Leben zu schaffen. Und dann ist ja noch die Angst tötende Hoffnung, dass es in einem evtl nächsten Dasein wieder weitergehen kann.
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    "Zenpraxis bedeutet den gegenwärtigen Moment vollkommen auszufüllen. Verliere diesen Tag nicht aus den Augen, verliere diesen Ort nicht aus den Augen, verliere diesen Augenblick nicht aus den Augen, verliere dich selbst nicht aus den Augen. Lebe dein Leben mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Du musst dein Leben auf eine Weise leben, die es dir erlaubt vollkommen zufrieden zu sein, selbst wenn dir jetzt der Atem ausgeht und du tot umfällst."
    Meister Sawaki Kodo
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    blue_apricot:

    Das erleichtert so einiges für das Gespür, auch wenn man sich erstmal irre schwer damit tut, weil es so ungewohnt ist.


    Es ist wahrlich ungewohnt. Die Schwächen und Fesseln wirklich zu beobachten und damit umzugehen.
    Bei sich bleiben. Bei sich bleiben ist garnicht so einfach.
    Ich spüre Neid. Es verletzt mich, es beleidigt mich. Ausgehend von einer Situation bin ich neidisch.
    An und für sich geh ich schmunzelnd darüber weg. Jedoch werd ich bei nächster Gelegenheit wieder neidisch werden. Wieder verletzt sein und Schmerzen empfinden. Wieder schmunzeln? Nein! (Ja). Besser wäre es, den Neid zu bejahen. "Ich bin neidisch". Na und ? und darüber hinaus. Ich beobachte, was der Neid macht. Ich spüre das Empfinden, jedoch ist es nicht (wirklich) mein eigenes Empfinden.
    Wenn ich den Momenten bei MIR bin, dann kann ich neutral beobachten. Ich gehe, ich fahre, ich renne, ich sitze und beobachte während dessen den Neid.
    "Hallo Neid....schon lange nicht mehr gesehen. Wie gehts? Was machst du hier?" Bekomme ich "Antworten", dann ignoriere ich die. Ich lausche nicht dem Neid. Ich unterhalte nicht die Empfindungen, die mit Neid verbunden sind. Ich schüre nicht das Feuer.
    Dann entschwindet, verweht der "Neid" irgendwann. Und durch das Beobachten lern ich dann, wie es ist, mit solcherlei Empfindungen umzugehen. Ich spüre dann schon vorher, dass da Neid aufkommt und lass es erst garnicht zu.
    Ich kann schmunzeln, wenn ich neidisch zu werden im Begriff bin. Weg der Neid. Beim nächsten Mal wieder schmunzeln? NEIN. Beobachten, was er macht. Aus der Ferne sozusagen.
    Ich bin ganz bei MIR und beobachte die Vorgänge, die da stattfinden und lerne daraus. Und beim nächsten Mal kann ich mir das Schmunzeln sparen und lauthals darüber lachen und froh sein, dass dem Neid (oder was auch immer) eine lange Nase gedreht wurde und er keinen Einlass bekam in das Bewusstsein.
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    Es kann dennoch durchaus sein, dass bei passenden Gelegenheiten Empfindungen wie Neid und so wiederkommen, wiederentstehen aufgrund von Bedingungen.
    Weil ich eben von dieser Art von Empfindungen noch nicht frei bin. Dass solche Übel eben noch nicht an der Wurzel ausgerissen sind, bzw. diejenigen Andockpunkte, die für das Entstehen solcher Re-aktionen (der Spiegel/der Reflektor von Bewusstsein) verantwortlich tragen.
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    Was sagen die alten Patriarchen dazu?


    Der Fisch schwimmt im Wasser, ohne die Endlichkeit des Wassers zu kennen.
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    Benkei sagt immer, dass wir Alle die Buddha-Natur haben.
    Eben das Ursprüngliche.
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    Sôhei:

    . Aber was ich sicher habe und weiß, ist dieses eine Leben; ob es mir gefällt oder nicht.


    Dieses jetzige Erleben des jetzigen Daseins.
    Und das in jeden Momenten. Beim Bewegen, stehen, essen etc .. .
    Wir sind JETZT in diesem Dasein. HIER. Und nirgendwo anders.
    HIER und JETZT haben wir die Möglichkeit/en tief hineinzuschauen und damit weit hinüberzugehen.


    Wir haben die Möglichkeit, uns zu entdecken, indem wir uns vergessen. Wobei "uns" zu entdecken einfach heisst, all das Haftende zu einem Nicht-Anhaftenden werden zu lassen.
    Die Winde des Lebens wehen. Na und? Ich steh auf festem Grund. Ich bin bei mir.
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    Dieses sich permanent Beschäftigen mit Wiedergeburt oder Wiederkommen ist nur die Angst vor dem endgültigen Vergehen. Angst vor dem Tod.
    Angst vor der Losgelöstheit von allen Leidenschaften, die Leiden schaffen, denn ist der Mensch doch immer darum bemüht, sich an irgendwelchen Strohhalmen festzuhalten.
    Ah, ich werd wiedergeboren. Ach, wie schick .
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    Sich daran festzuhalten/aufzuhalten, wiedergeboren zu werden (wieder zu kommen), heisst, die Dinge auf die lange Bank zu schieben.
    Und philiosophische Diskurse darüber zu führen und dann noch Umfragen geht meilenweit am Ziel vorbei.
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    Werd ich halt wieder in diese Welt gesetzt. Na und ?
    Wer war ich ?
    Wer bin ich ?
    Wer war ich, bevor meine Eltern waren ?
    Wer war ich, bevor ich starb ?
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    blue_apricot:

    Ich habe nicht vor mich zu beteiligen und glaube nach wie vor, daß ein intellektueller Diskurs und Überzeugungsarbeit unnütz ist was den Dharma betrifft.


    Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. GUT.
    Dharma ist ohne Worte.


    Buddhsimus goes statistic in diesem Thread ? :roll: