Beiträge von accinca im Thema „upekkhā-sambojjhanga (in M118)“

    Was mir dazu noch einfällt ist eine Aussage des Buddha aus M 106.
    Dort sagt der Buddha:


    Und umgekehrt kann er das eben und das bedeutet eben das der Gleichmut
    ein vergänglicher Bewußtseiszustand ist der bedingt gemacht ist. Trotzdem,
    erstmals muß man allerdings das Erwachungsglied Gleichmut erst entwickeln
    und das geht letztendlich nur durch Durchschauung die sehr subtil ist. Andernfalls
    wird man eben nicht Gleichmütig bleiben können. Gleichmut ist also keineswegs
    (wie es oberflächlich) erscheinen mag eine einfache Sache, sondern genau das Gegenteil.

    Mirco:

    'Willentlich' setzt für mich aktiv geführte, beobachtende Bewußtheit voraus.
    Sicherlich sind dann nicht alle geistigen Zustände sind willentlich gewirkt.
    Beispielsweise eine durch Unachtsamkeit enstandene Vorstellung hat keine
    beobachtende und wirkende Instanz von "Ich will das jetzt denken" voraus.


    Das ist richtig, aber solche Dinge sind relativ, mehr oder weniger wirksam sei
    es bei einem Menschen oder Tier oder sonst ein Wesen. Für den Nachfolger in
    der Lehre, ist dabei die Ausbildung von Achtsamkeit die entscheidende Übung.
    Normalerweise denken wir nicht das wir denken wenn wir denken, vielmehr
    ist der Geist viel zu sehr mit dem, Inhalt der Gedanken beschäftigt, vom Inhalt
    des Denkens absorbiert.
    Eine der wesentlichen und elementaren Übungen ist daher die Achtsamkeit
    auf die Sinnentätigkeiten inklusive des Denkens zu lenken, zu halten und
    bewußt zu kontrollieren. Sozusagen die Geistpforte zu bewachen sowie auch
    alle anderen Sinnespforten. Gelingt diese Übung vollständig und regelmäßig
    mindestens über 50% des Tages, kommt es zu Anattaerlebnis bzw, die
    beobachteten Dinge werden sozusagen zur "Außenwelt", was sie eigentlich
    immer schon wahren aber nicht so empfunden wurden. Das betrifft dann
    nicht nur den Körper, sondern auch Gefühle und Bewußtsein. Diese werden
    als durch Berührung der Sinne entstehend empfunden und es wird erkannt,
    das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist gar nicht mein Selbst wie zuvor gedacht.
    Aber auch das ist relativ mehr oder weniger zu unterschiedlichen Zeiten vorhanden bis es stabil ist.


    Das würde ich so jetzt nicht gegenseitig ausschließen.
    Alle geistigen Zustände sind natürlich willentlich gewirkt.
    Trotzdem entstehen sie immer dann wenn der Grund für
    sie auch bereitet wurde, sei dieser Grund bewußt erkannt oder unbewußt.
    Da sehe ich keinen Gegensatz. Wie das mit allen andern Lehrern so ist würde
    hier sicher zu weit führen. Beziehen wir uns lieber auf die Lehre des Buddha.

    Mirco:

    ja, bedenklich. Wie lautet eine richtigere Übersetzung aus Deiner Sicht?
    Schöne Grüße


    Nach meinem Verständnis will der Text eigentlich nur sagen, daß Gleichmut
    des Geistes (samāhitaṃ cittaṃ) "erweckt" wurde sobald und soweit Gleichmut
    durch Sammlung des Geistes (cittaṃ samādhi-yati) erlangt ist.



    Die Ursache dafür liegt, wie im Text u.a. vorher schon genannt wurde,
    in weisheitlichen erforschen und erkunden (paññāya pavicinato)
    und dadurch aufsteigende Freude und Frieden (uppajjati pīti nirāmisā).