Beiträge von Sudhana im Thema „Brad Warner“


    Alles Schlampen. Außer Mutti.

    bel:


    10.000 $?
    Wohl nur dann, wenn man selbst darauf wert legt, überhaupt Zeremonien für dempo (Dharmaübertragung) und zuisse (Eiheiji-Abt für eine Nacht) abzuhalten.


    Nicht, das ich das nun nach- oder vorrechnen will. Aber zumindest für Zuisse kannst Du im Eiheiji und Sojiji nicht mit einem selbstgenähten O'Kesa aufschlagen. Das musst Du bei einem offiziell lizenzierten Schneider kaufen und alleine dafür kommst Du unter 3.000$ nicht davon. Und ohne Zuisse wird Deine Dharmaübertragung bei der Sotoshu Shumucho nun mal nicht registriert (so viel zum "selbst darauf Wert legen" - genau darum ging es ja bei Warner).


    bel:

    Und was soll das heißen, er hat Dharmaübertragung aber kein dempo?


    Vermutlich eine Verwechslung. Soll wohl heißen, er hat Dharmaübertragung (Shiho / Denpo) aber kein Ten-e, also kein Zertifikat der Sotoshu Shumucho (Ten-e-kyojo). Das ist die offizielle Erlaubnis der Sotoshu Shumucho, ein braunes Kesa zu tragen. Wer's braucht ...


    bel:

    Hossen-shiki (Dharmagefecht) könnte tatsächlich n bissel mehr kosten, weil zwingend öffentlich - man hat also Gäste zum Bewirten, nun ja, das kann man wohl steuern.


    "The fees for Soto-shu are about 20.000 Yen, but often the senior priests that attend the ceremony need to be paid as well. Therefore, depending on where the ceremony is performed, it can be quite expensive. I have heard of monks paying up to 1.000.000 Yen (one million Yen, i.e. 10.000 US dollars) for the whole thing. The calculation usually runs like this: You have a dozen or so of big guys sitting in the front row with their fancy kesas on. They need to get 500 dollars pocket money. The resident priest who functions as the hossenshiki master gets another one or two grant. After that, travel expenses and food catering need to be covered. Often, they ask you to appear in a brand new kesa and koromo, which also cost money. In the end, 10.000 dollars might not be enough!"


    Wohlgemerkt - 10.000$ alleine für das Hossen-shiki. Schreibt jetzt nicht Brad Warner, sondern ein gewisser Muho Nölke.


    bel:

    In Antaiji ist grad Hossen-shiki abgehalten worden, und ich bin völlig ratlos, was da nach den Fotos zur Feierlichkeit für vllt 12 Leut auf den Tisch gekommen ist - teuer sieht das jedenfalls nicht aus.


    Weiter Muho Nölke: "At a place like Antaiji though, as everyone participating does so as part of their practice, nothing but the Soto-shu fees need to be covered." Also an Gebühren für die Sotoshu die erwähnten 20.000 Yen. Das sind tatsächlich nur überschaubare ca. 150 - 160 €. Grundsätzlich hast Du insofern recht, als nicht die Gebühren der eigentliche Kostenfaktor sind, sondern der (übliche) Bohei drumherum. Den kann man sicherlich auch sparsamer kalkulieren. Andererseits - was Japaner dabei für Bewirtung und Bespassung von Gästen hinlegen, müssen Gaijin als Reisekosten einrechnen.


    bel:

    Das ist Quatsch. Die fragen schon ob du n Jahr in nem Ausbildungskloster verbracht hast und wo der Schein dafür ist, du mußt schon da dein (selbstgeschriebenes) kechimyaku zur Begutachtung vorlegen.


    Du verwechselst da die Hokai-Laufbahn mit der Sokai-Laufbahn. So weit wir das jetzt behandelt haben - also bis Du durch die Zuisse offiziell ein Osho der Sotoshu geworden bist - musst Du zwar wenigstens ein mal als Shuso fungiert haben, aber nicht notwendig in einem Sodo (Ausbildungskloster). Und selbst das hieße nicht ein Jahr Aufenthalt, sondern ein Ango (3 Monate). Die Zuisse selbst kostet (von den bereits erwähnten Roben und sonstigen Paraphernalia abgesehen) 100.000 Yen (derzeit ca. 775,- €) an Gebühren - halbe-halbe für Eiheiji und Sojiji.


    Wenn du außer dem 'Dharma-Rang' eines Osho auch einen Priesterrang als Kyoshi haben willst, musst Du allerdings in ein Ausbildungskloster. Wie lange, hängt wiederum von Deiner schulischen bzw. universitären Vorbildung ab. Mit einem Universitätsabschluss reicht ein halbes Jahr. Anschließend drückst Du dann auch eine Jahresgebühr an die Sotoshu Shumucho ab, die sich allerdings in Grenzen hält. Wobei es für Ausländer auch noch Sonderregelungen gibt oder zumindest gab - also z.B. ein Monat Tokubetsu-sesshin als Crashkurs.


    bel:

    Denpo hat in der Soto-Shu i.A. keine besonders große Bedeutung, weil sie meistens vom Vater auf den Sohn übergeht, damit der den Dorftempel weiter führt. Auch als Ausländer findet man ganz sicher nen "Papa", der das dann macht.


    Auch da hilft im Zweifelsfall Geld weiter. Die Frage (und zwar für den, der einen Wegbegleiter sucht) ist immer - wer gibt wem Denpo und wer empfängt von wem Shiho. Diese Frage interessiert jedoch die Sotoshu Shumucho nicht, wenn sie einem Kandidaten Ten-e bescheinigt oder ihn zur Zuisse zulässt.


    ()

    Elke:
    diamant:

    Das könnte ich auch unterschreiben. Allerdings ist Brad meines Wissens nicht mal "Zen-Priester", dazu hat er wohl das nötige Programm inclusive Eiheiji nicht abgespult. Man korrigiere mich, wenn man mehr darüber weiß.


    Doofe Zwischenfrage von Lieschen Müller: Na und?


    Brad Warner:

    I have Dharma Transmission from Gudo Wafu Nishijima, who in turn received Dharma Transmission from Renpo Niwa, who was at the time the head of the Soto sect in Japan. My papers are all in order should the Zen Gestapo ever collar me and demand to see them.



    Ergänzend: "Zen-Priester" wird man in der Soto-Tradition durch eine Ordination (shukke tokudo).


    Brad Warner:

    I took what's called "shukke tokudo" with both Dogen Sangha (aka Nishijima Roshi) and later with the Soto-shu and I was given Dharma Transmission by Nishijima Roshi (though I did not then do that with Soto-shu, I am eligible but it just sounded like a big waste of money). I've practiced zazen for nearly 30 years. All that's true. But I don't really think any of that means I'm "clergy." Nor do I think my books make any claim to that. I do, however, feel that I've been widely misinterpreted as being a "member of clergy".


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