Beiträge von °°° im Thema „Meditationsübungen“

    Hm, da kommen wir aber weit ab.
    Es ist akausal. Auch im Zen sprachen einige Leute von Zufall/Unfall. Auch Shinran verneint die eigene Leistung. UG benutzt da meist das Wort Kalamität, um die ganzen ewige Glückseligkeits-Märchen zu vermeiden.
    Aber anfürsich ist es ja logisch, das es akausal ist. Das nichtbedingte kann nicht bedingt sein. Alles bedingte schafft nur bedingte, vergängliche Zustände. Und die sind dukkha, leidvoll, sagt doch auch Buddha?


    Zitat

    Wenn diese Bewegung, die darauf gerichtet ist, in den eigenen natürlichen Zustand zu gelangen (oder der Himmel weiß in welchem anderen Zustand Sie sein möchten, dem Ihres Idols oder Helden oder Meisters) vorhanden ist – und das ist sie – dann führt diese Bewegung, wohin immer sie auch gerichtet sein mag, von sich selbst weg. Das ist alles, worauf ich hinweise. Wenn diese Bewegung nicht vorhanden ist, dann befinden Sie sich in Ihrem natürlichen Zustand. Also führt das Sadhana, die Methode, das System oder die Technik Sie von sich selbst weg in Richtung auf einen Zustand, in dem Sie gerne wären und der der Zustand eines anderen ist.


    Zitat

    Wenn Ihre Meditationen, Sadhana, Methoden und Techniken auch nur irgendeinen Sinn hätten, dann wären Sie nicht hier, um diese Fragen zu stellen. Für Sie sind sie alle ein Mittel, um eine Veränderung herbeizuführen. Ich bleibe dabei, daß es nichts zu verändern oder zu transformieren gibt. Sie nehmen es wie einen Glaubensartikel hin, daß es etwas zu verändern gäbe. Sie stellen niemals die Existenz desjenigen in Frage, der verändert werden soll. Der ganze geheimnisvolle Nimbus der Erleuchtung beruht auf der Idee, sich selbst zu transformieren. Ich kann Ihnen meine Gewißheit, daß Sie, und alle Autoritäten über die Jahrhunderte hinweg, Unrecht haben, nicht vermitteln oder auf Sie übertragen. Sie und die spirituellen Güter, die sie vertreiben, sind völlig falsch. Da ich über diese Gewißheit nicht kommunizieren kann, wäre es für mich nutzlos und artifiziell, wenn ich mich auf ein Podium begäbe, um mich darüber auszulassen. Ich ziehe es vor, informell zu sprechen; ich sage einfach: "Es war nett, Sie kennengelernt zu haben."


    http://ugkrishnamurti.net/ugkr…et/GERMAN/Erste/Erste.htm


    Zitat

    Alles Tun in jegliche Richtung ist Gewalt. Jedes Bemühen ist Gewalt. Alles, was Sie mittels des Denkens tun, um einen friedvollen Geisteszustand zu schaffen, heißt Gewalt anwenden. Eine solche Einstellung ist absurd. Sie versuchen, den Frieden durch Gewalt zu erzwingen. Yoga, Meditationen, Gebete und Mantras sind alles gewalttätige Techniken. Der lebendige Organismus ist sehr friedlich; Sie müssen gar nichts tun. Der auf friedsame Weise funktionierende Körper kümmert sich keinen Deut um Ihre Ekstasen, Verzückungen oder beseligenden Zustände.


    http://www.yogapad.de/forum/topics/ug-krishnamurti-mind-is-a

    Ich denke nicht, das die Bodyscan-Übung schlechter ist als Vipassana oder tantische Meditaionen. Aber ich bin mir sicher, das sie alle nicht zum Erwachen führen. Das nichtbedingte kann nicht durch Bedingungen erlangt werden.
    Oder um U.G. Krishnamurti zu zitieren: Erwachen geschah nicht wegen, sondern trotz Meditation. Aber sicher kann auch Meditation angenehm sein. Man sollte nur sie nicht überbewerten.



    Ja, sicher kann man Fundamentalist sein, und den Großteil der Buddhisten ihr Buddhistsein absprechen. Aber man kann auch verschiedene Sichtweisen sehen.


    Zur Geistesschulung hat Bodhidharma für mich schon das wesentliche gesagt:

    Zitat

    Gemäß der Überlieferung fragte Hui-k’o den Bodhidharma, der in Meditation saß, wie er den Geist beruhigen könne. Bodhidharma wandte sich ihm zu und sagte: „Bring mir deinen Geist und ich werde ihn befreien.“
    Hui-k’o erwiderte, so sehr er sich auch anstrenge, er könne ihn nicht finden. Da sprach Bodhidharma noch einmal: „Dein Geist ist befreit.“


    Und von Wuzhu, den Zenmeister des ersten tibetischen Königs gibt es die Aussage:

    Zitat

    Yijing fragte den Ehrwürdigen: „Chan-Meister, wie erzeugt ihr Sitzmeditation (zuochan)?“ Wuzhu erwiderte: „Nicht erzeugen ist Chan.“


    Aber sicher legen die nichtmeditativen Pfade mehr Betonung auf das Rechte Sehen, den ersten Pfad, also das Sehen, das da niemand ist, der etwas tut, das Eintreten ins Ungeborene. Damit beginnt der Pfad. Daraus entspringt Ethik und Versenkung.
    Und genau diesen betonen aus meiner Sicht Zen, Nichiren, Shinran. Dagegen gleicht ein Ich, das sich den Hintern plattsitzt, den Menschen, der einen Stein poliert, um daraus einen Spiegel zu machen.
    Peter Masefield wies darauf hin, das dies auch Sicht des Palikanons ist.

    Sherab Yönten:
    °°°:

    Im Zen gab es z.B. den Ausspruch, das Zen mit dem Körper praktiziert wird. Und es gibt auch Richtungen im Buddhismus, wo Meditation gar keine Rolle spielt.


    Wir wissen ja noch gar nicht ob Kathy sich überhaupt für Buddhismus interessiert.
    In welcher buddhistischen Schule wird gar nicht meditiert ?
    Jede Schule beinhaltet den 8 fachen Pfad. Und ein Teil des Pfades ist Meditation.


    Das hat sicher zwei Ebenen: Die eine ist die faktische: Es gab mal in Asien eine Umfrage, wo herauskam, das selbst unter den Mönchen und Nonnen nur wenige meditieren.


    Das andere ist der Faktum, daß in der mit Zen größten Mahayana-Richtung, den Amida-Buddhismus, als auch im Nichiren-Buddhismus nichtmeditative Praktiken (Nembutsu bzw. Daimoku) im Mittelpunkt stehen. Und im Zen ist es umstritten, inwieweit Zazen Meditation ist (weil Zazen hat kein definiertes Ziel und keine Bedeutung, die über das Sitzen selbst hinausgeht. Da erinnert sie ein wenig an das Sitzen und Vergessen des Daoismus)


    Zu den 8-fachen Pfad: Da ist IMHO nirgends von samma dhyana, rechter Meditation die Rede: Es ist die Rede von samma sati, rechter Bewusstheit und Samma samadhi, rechter Versenkung. (Und das sind erst die Endpfade.) Rechte Bewusstheit kann auch durch nichtmeditative Praktiken auftauchen. Insoweit denke ich, das auch Amida- und Nichiren-Buddhismus nicht vom 8-fachen Pfad abweichen. Ihre Interpretation des Pfades ist aber vielleicht eine andere.


    Es gibt aber allgemeine Hinweise, die methodenunabhängig und buddhismusunabhängig sind. Deshalb schrieb ich. Es geht eigentlich mehr darum, wie man regelmäßig übt. Da ist es eigentlich egal, ob man meditiert, oder Flöte übt oder Tai Chi oder Kraftsport.

    Am günstigsten ist es sicher, sich für die Meditation einen zeitlichen Rahmen (einmal oder mehrmal am Tag zu ner festen Zeit und Dauer) zu suchen, und daran festzuhalten. Das erleichtert die Sache erheblich.


    Austausch kann wichtig sein, aber traditionell wird gesagt, das er mit einem Lehrer erfolgt. Vor allem denk ich, ist es wichtig, den Austausch mit Leuten zu führen, die das selbe praktizieren wie man selber.
    Meditation ist meiner Erfahrung nach im MBSR etwas anderes als im Vajrayana, dort anders als im Zen, dort anders als im Taoismus.


    Ansonsten bin ich mir nicht sicher, inwieweit Austausch über Meditation überhaupt sinnvoll ist. jedes Sitzen ist anders, und wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Man braucht es IMHO nicht mitzuschleppen.


    Sherab Yönten:

    Im Buddhismus geht es vorwiegend um den Geist (Bewusstsein) und weniger um den Körper.


    Aber ich denke, du sprichst da eher für deine Tradition. Im Zen gab es z.B. den Ausspruch, das Zen mit dem Körper praktiziert wird. Und es gibt auch Richtungen im Buddhismus, wo Meditation gar keine Rolle spielt. Ich denke, man sollte da nicht zu sehr verallgemeinern. Ich denke, das es letztlich einen Körper-Geist gibt, das das eine Einheit ist. Buddha sprach einmal davon, daß Körper und Geist sich gegenseitig bedingen. Aber es kann genausogut sein, daß der Geist nur eine körperliche Funktion ist.