Beiträge von Christos im Thema „Wozu Buddhistische Praxis..“

    Da echt viel geschrieben wurde antworte ich jetzt einfach mal auf das wo ich am besten anknüpfen kann.
    mukti
    Tolle Antwort*
    Alles verständlich auch so wie ich es selber schon gedacht habe nur bleibt genau an dem Punkt deiner letzten Aussage die entscheidende für mich Kopfzerbrechende Frage. Für wem macht es Sinn zu praktizieren? (Dem Ego welches Genuss ohne leid begehrt?)
    Wer begehrt ungetrübtes Glück?(das Ego welches mit dieser "heilsamen" Begierde falsche Erwartungen und wieder den Samen des Leides verstäut)
    Ich denke ich bin nicht der erste der sich diese Fragen stellt und keine Antwort findet


    Es ist wohl ein Paradoxon unseres Paradoxen Seins.

    Vorab, danke für die zahlreichen informativen Antworten.
    Zur letzten Antwort die mir am einfachsten Nachzuvollziehen ist muss ich die Fragen stellen: Warum man sich nicht von den Sinneseindrücken leiten lassen soll/sollte/darf, da wenn man Genuss erfährt genau im selben Maße man auch Schmerz erfahren wird und das ganze sich automatisch neutralisiert.Dann ist es doch weder gut noch schlecht sich zu verblenden, genau so auch das Gegenteil zu tun bzw Buddhismus zu praktizieren.
    Ist es nicht eher eine Geschmacksache ob man einen Hedonistischen oder asketischen Lebenstil wählt. Und führt nicht beides Früher oder später auf das selbe Ergebnis hinaus?
    Und wie soll man dann Leben wenn das so stimmt???
    Wie soll man dann unterscheiden was für einem gut oder schlecht ist?
    Soll man am besten die Mitte wählen??
    Oder übersehe ich etwas beim Hintergedanke der buddhistischen Praxis.

    Ich hab das mit dem "Ego auflösen" ganz anders verstanden.
    Und zwar dass dieses Ich/Ego was jeder besitzt ein ungeheuer starkes Anhaften und ebenfalls eine Illusion ist, die erst durch enorm viel Askese und ertragenem leid bis hin zur totalen Resignation sich auflöst.
    Und dies sei nur möglich in dem man den mittleren Weg geht und nicht gleich soviel fastet bis man an Hungersnot stirbt, sondern eben wie Siddharta Gautama es tat.


    Wenn dies nach harter Arbeit erfolgt ist, die Illusion des ICHS durchbrochen wurde und somit auch natürlich endlich das Leid aufgehört hat zu existieren und nur noch Leere IST/NIRVANA, dann müsste doch Gar kein Individuum mehr vorhanden sein wie es bei einem Boddhisattva rein theoretisch der Fall sein müsste.



    "Es gibt aber auch ein Wollen das nicht gegen die Wand rennt. Sowas wie Tanzen, wo nicht der eine Subjekt was mit dem anderen (Objekt) macht sondern sich die Bewegung aus beidem ergibt."


    Trotzdem würde die Illusion des ICHS plötzlich wieder so Unendlich stark werden wenn man beim Tanzen auf einem Nagel treten würde.Was ich damit sagen will, ist,
    dass das Ego bei bestimmten Aktivitäten ja nur schlummert wie zum Beispiel im Tiefschlaf oder beim Taichi oder halt auch beim Tanzen. Aber das heißt doch noch lange nicht dass es weg ist.. Es schlummert nur.



    Jeder Moment ist doch Buddha.
    Unser wahres Ich war schon immer da und wird immer sein.
    Und unser Ego ist eine Illusion die nie existiert hat.
    Wenn wir die Erleuchtung WOLLEN dann dienen wir nur unser Ego,ist denn nicht ausnahmslos jedes Wollen Anhaften an irgendetwas.
    Und wenn wir wollen dass die stärkste Anhaftung, das Ego/Ich wegfällt (damit das Leiden ein Ende hat) und nur noch das Nirvana/die Leere bleibt, die wir sind/die IST, dann äußert sich da nur der Schmerz des Egos aufgrund seiner Unvollkommenheit als Illusion.
    Wie etwa bei einem Suizidgedanke.

    Vielen Dank für die schnelle Antwort Void
    vorab muss ich sagen dass ich zwar einen Christlichen Hintergrund habe jedoch muss ich zugeben dass ich eher ein Busdhistisches Weltbild habe und zwar nicht weil es mir mehr so passt und ich es Cool finde sondern weil die buddhistische Sicht der Dinge mir am logischsten erscheint und ich fast alles nachvollziehen und verstehen kann. Der Buddhismus spricht mir oft aus der Seele.


    Wie du sagtest ist ja primär das Ziel der Buddhistischen Praxis das eigene Leid zu beenden, jedoch setzt das doch das Auflösen des Ichs voraus. (Leben=Schmerz)


    Du behauptest dass, das Auflösen des Egos nichts anderes ist, als ein Umkehren von einer egozentrischen Lebensweise zu einer Altruistischen Lebensweise.


    Aber meiner Meinung nach ist Altruismus nur eine reifere Form vom Egoismus.
    Weil man an den Gedanken anhaftet etwas Gutes zu tun/Das Leiden eines anderen Individuums zu beenden und so nicht Schmerz mitfühlen zu müssen... Usw.



    Ich denke das eigentliche Ziel beim "denken an die anderen", ist, dass "die anderen" weniger Leid erfahren.
    Das Ego löst sich dadurch ja nicht wirklich auf.
    Das Ego löst sich, denke ich, nur nach Jahre langer Askese auf, was ja auch Teil der Praxis ist.
    Wozu sollte man aber darauf abzielen das Ego aufzulösen. Der Wunsch ist ja schon paradox nichts Wünschen zu wollen und nichts zu wollen.

    Schönen guten Abend an alle,
    da ich hier im Forum neu bin stelle ich mich mal kurz vor.
    Mein Name Christos bin 22 jahre alt, in Deutschland geboren, Christlich Orthodox erzogen und hatte schon immer einen Hang zum Philosophieren bzw das Hinterfragen von Dogmen.
    Die buddhistische Lehren erklären für mein Verständniss am logischsten und vernünftigsten die "Welt".
    Wenn es darum gehen würde zu verstehen "warum alles so ist wie es ist" kann der Buddhismus einem ein ganzes Stück weiterhelfen.
    Nun zu meiner Frage:
    Was ich noch nicht ganz verstehen kann, ist der Gedanke hinter der Buddhistischen Praxis, bzw deren Ziel.
    Da das Ziel ja das auflösen des Ichs ist, ist es doch für mein ICH (für mich) nichts erstrebenswertes/ereichbares, weil Ich das ziel garnicht ereichen kann. Oder anders gesagt. Wenn Satori oder Nirvana passiert, dann passiert es nicht für mich denn ICH kriege es nicht mit weil ich nicht mehr existiere und das andere was weiterhin existiert HAT SCHON VORHER EXISTIERT (Wozu dann die auflösung des Egois?).
    Was ich auch nicht verstehen kann, ist wie man ohne Ich ohne Ego als Individuum weiterhin existieren kann.(Ist ein Bodhhisattva etwa nur noch ein Biochemischer Roboter?).


    Vielen Dank im Vorraus


    LG Christos