nibbuti:
bis mir klar wurde, was die jeweilige Zielgruppe und die Rahmenbedingungen sind
der Buddha lud zur Sachlichkeit ein.
Ich denke, dass ist ein wichtiger Punkt. Vielleicht war Mahayana anfangs wirklich in dem Sinne ein großes Fahrzeug, dass es auch diejenigen ansprache, die nicht so die Sachlichen, Nüchternen sind ?
Ich denke, dass Menschen auch wenn sie Befreiung erlangt haben dennoch einen unterschiedlichen Charakter haben. Und da erscheint Buddha Shakyamuni als ein sehr sachlicher, nüchterner Mensch. War es nicht so, dass er allen möglichen "volkstümlichen Tendenzen" eher skeptisch gegenüberstand: Und für das was "nicht-sachlich" ist wie Statuen, Räucherwerk, singenden Rezitationen, Reliquienverehrung eher nicht so viel Verständnis fand? Wobei es ja so war, dass solche Mittel zu Buddhas Zeit nicht so nötig waren, weil die "Präsenz Buddhas" selber schon etwas nicht-sachliches, nicht-nüchternes, jenseits von Worten war, was auf viele seiner Zeitgenossen eine unglaubliche Wirkung hatte.
Konzentriert man sich nur auf den Palikanon, so braucht es eine gewisse Gelehrsamkeit um diesen zu verstehn und zu würdigen. So wie es für manche Musiker, ausreicht, die Noten einer Symphoniezu sehen um sich sich den Klang so bildhaft vorstellen zu können, dass sie ihn buchstäblich hören. Für andere sind die Noten eher so Klexe, die nur eine ganz vage Ahnung geben. Ich kann mir vorstellen, dass Gelehrtenbuddhismus und Volksbuddhismus da relativ bald auseinander klafften.
Und Mahayana als ein Versuch begann, nicht vernünftige, nicht sachliche Mittel zu verwnden um die Melodie hinter dem dürren Text rüberzubringen. Die Präsent Buddhas jenseits seiner Worte zu inszenieren. So dass man anstatt ein Buch für wenige zu haben, eine Verfilmung zu haben, die zwar etwas flacher und effektgelander ist, aber dafür die "breite Masse" anspricht.
Worauf dann bestimmte Philsophen und Künstler hinzukamen, die dazu dann wieder ein "Buch zum Film" machten, in dem auch die Zwischentöne eingefangen und alles radikal konzentriert und destiliert wird. Und dabei das, was im Ursprungskript versprengt und angerissen ist, dadurch auszudrücken, dass eine neue Sprache und neue Konzepte eingeführt werden, die das können.
So wie man beim Zeichnen von Karikaturen versucht, den Kern einer Person rauszuschälen. Was manchmal genial ist und dann in einem einzigen Bild das augedrückt ist, wofür man in "nüchternen Worten" eine ganze Anhandlung bräuchte. Was aber auch gehörig daneben gehen kann und dann eben ein "Zerrbild" liefert. Ein missglückte Verfilumung, die dem Text nicht gerecht wird.