Beiträge von verrückter-narr im Thema „zen + vier edle Wahrheiten/8fache Pfad“

    Meiner Meinung nach spielen die edlen 4 Wahrheiten und der 8 fache Pfad schon eine bedeutende Rolle, auch im Zen, den ohne diese Aspekte und theoretischen Unterbau kann man den Zen- und Chan-Buddhismus gar nicht richtig verstehen und praktizieren. Auch bauen die Lehren des Mahayana ja auf den Konzepten und Vorstellungen des "Hinayana" auf und machen ohne diesen sonst überhaupt keinen Sinn. So ist es ja auch mit den Lehren des buddhistischen Tantra, die ohne ein fundiertes Verständnis von "Hinayana" und Mahayana keinen Sinn ergeben und nur in die irre führen, wie man leider bei den angeblich "Praktizierenden" und "Meistern" sieht. Deshalb wird auch immer wieder in den entsprechenden Kommentaren sei es von z.B. Gampopa, Padmasambhava, Milarepa, Tsongkhapa, usw. darauf hingewiesen, erst diese Lehren verstanden werden müssen, bevor man sich mit dem buddhistischen Tantra beschäftigt.
    Auch ist ja so, dass einige der Chan und Zen Patriarchen ursprünglich z.B. aus der Tian-tai (Tendai) Schule kamen bzw. von dieser stark beeinflusst wurden. So wurde z.B. in Japan u.a. die Zen-Praxis durch den Vinaya Meister Daoxuan und den Tendai Gründer Saicho schon im 8. Jhd. eingeführt, lange bevor sich eine eigenständige Schule entwickelt hatte.
    https://books.google.de/books?…dai%20Patriarchen&f=false.


    Der Palikanon wurde aber nicht ins Chinesische übersetzt, aber einige Schriften, die man einer "Hinayana"-Sichtweise zurechnen könnte.


    Übrigens gab es vor 2 Jahren schon eine ähnliche Diskussion: http://www.buddhaland.de/viewt…8&hilit=oi+saidan#p232878

    Ursprünglich hat man sich wohl auch im dhya-na (chan-na, zen-na) Buddhismus mit den Sutra (Lankavatara, Prajnaparamita, Sadharmapundarika, Avatamsaka, Vimalakirti, usw. ) beschäftigt. Nach einer Legende soll ja der indisch-tamilische Mönch Bodhidharma den Chan- und Zen Buddhismus und das Shaolin-Kloster begründet haben und der Urvater des Kampfsports, des chinesischen Tees und vieler anderer Dinge sein. Vieles hiervon ist aber Legende und Märchen, genauso wie auch die weitere Geschichte des Chan- und Zen-Buddhismus.


    In Japan ist es z.B. auch im manchen traditionellen Klöstern noch üblich, dass man die chinesischen Klassiker und und die Mahayana Sutra studiert, wie z.B. an der Hanazono- Universität http://www.hanazono.ac.jp/english der Rinzai-Shu (Ursprung im Jahr 1872) und der Komazawa-Universität http://www.komazawa-u.ac.jp/cms/english/ (Urspung im Jahr 1592) der Soto-Shu. Die meisten westlichen Zen-Lehrer kennen diese Einrichtungen allerding nur vom Namen und können häufig auch mit dem Sutra-Studium und den der chinesischen Klassiker nichts anfangen.


    Hier findet man z.B. eine Übersicht der Geschichte und Entwicklung des Buddhismus in China nebst eine Beschreibung der Sutras, die ins chinesische übersetzt worden sind. kups.ub.uni-koeln.de/2185/2/B2.pdf
    hier findet man den band 1 kups.ub.uni-koeln.de/2185/1/B1.pdf und hier band 3 kups.ub.uni-koeln.de/2185/3/B3.pdf der Dissertation: Baltgalve, Agita (2007) Der Begriff 'Befreiung' in chinesischen Uebersetzungen der Mahâyâna-Sûtras. Dissertation, Universität zu Köln.