ZitatIch gehe freudig zum Buddha, als Bild übertragen: Wir gehen freudig aufeinander zu; dort ist meine spirituelle Heimat.
Die Heimat ist immer das Resultat einer Konstruktion des Geistes so wie das Selbst. Ich will hier niemanden seine Freude nehmen, aber es ist vielleicht gut darauf hinzuweisen.
Ich habe es die letzten Wochen genau vor Augen geführt bekommen als ich im Urlaub in der alten Heimat war. Ich kam wieder in den geistigen Modus rein wie damals als ich in diesem Land gelebt habe. Ich mag dieses Land schon. Schöne Kindheitserinnerungen. Die Sprache kann ich immer noch gut lesen. Das Sprechen ist im Urlaub auch langsam wieder gekommen. Zu Hause hätte ich wieder am Liebsten angefangen daran zu arbeiten die Landessprache wieder zu lernen um darin wieder auf ein gutes Niveau zu kommen. Aber es machte keinen Sinn die Vergangenheit wieder aufstehen lassen zu wollen. Nach dem Urlaub fuhr ich zufällig hier in der Gegend herum und freute mich wieder dort zu sein wo wir ursprünglich her sind.
Und da wurde mir klar, dass Heimat eine vom Geist konstruierte Sache ist. Würde ich wieder in das fremde Land ziehen, würde ich mich wieder wohl fühlen wie damals. Ich fühle mich aber auch hier wohl. Heimat ist also erworben und durch den Geist konstruiert. Diese Wohlgefühl Heimat besteht aus einer Kette positiver Erfahrungen und Erinnerungen. Hätten mich meine Eltern nicht als Kind für lange Zeit in ein anderes Land geschleppt, würde ich einfach glauben, dass hier meine Heimat ist. Das andere Land, in dem ich mal wieder im Urlaub war, gibt mir aber genau das gleiche Gefühl von Heimat als ich wieder da war. Dadurch ist diese Illusion "Heimat" bei mir aufgeflogen und ich begriff, dass Heimat etwas konstruiertes ist. Dagegen ist auch nichts zu sagen, aber man sollte sich nicht an das Wohlfühlgefühl gewöhnen in "seiner" Heimat zu sein. Das erzeugt Anhaftung, die bis zur Verblendung führen kann. Wenn man glaubt, dass es eine Heimat gibt, kann man diese Täuschung nicht erkennen und läuft wieder in eine Gedankenwelt hinein, die einem etwas in Wahrheit nicht existierendes vortäuscht.