Beiträge von void im Thema „Wie findet mich die richtige Richtung?“

    blue_aprico:

    Man muss Entsagung im Dharma Sinne verstehen, im Kontext mit Gesinnung und Vergegenwärtigung- im Kanon heißt es: Läuterung-, ohne vor schnelle Assoziation auf Askese oder Buße, denn
    Buddha lebte weiterhin asketisch, man könnte auch "monastisch" sagen,- er hat nur die selbstquälerischen, unterdrückenden Aspekte abgelehnt


    Aber wenn Entsagung bedeutet, Gier, Hass und Unwissenheit zu entsagen, gibt es dann irgendwas jenseits davon?


    Überwndet man Gier und Hass ohne Geduld, Weisheit und Güte zu entwickeln? Ich denke, im Erreichen von Nirvana ist schon alles enthalten. Weswegen es keinen spezielle Mahyana-Befreiung geben kann, der da irgendwo darüber hinaus geht.

    blue_aprico:

    Seitdem ich bei einem Zen Lehrer las, dass Hinayana der aufsteigende Pfad der Entsagung ist, glaube ich, dass der Übung- Weg der Asketen die dem Abweisen frönen und der Laien ausschließt durch Mahayana zurückgewiesen wird. Somit wird das Wort Hinayana benutzt um Mahayana abzugrenzen.


    Zum Hinayana als Praxisteil dagegen gehört das Retreat, das Zurückziehen, vor allem das Lossagen von Bindungen jeglicher Art und auch eher strikt angewandte Regeln. So sehe ich das seitdem ich diesen einen Satz las.


    Wenn man die Tendenz der Entsagung und des Rückzugs mit Hinayana aossiziert, dann hat das lustige Folgen:


      Buddha begann ja als weltabgewannter Asket. Bis er verstand, dass viele seiner Extrem-Asketen-Kollegen auch daran anhafteten, weswegen er bei seinen Schülern der "mittleren Pfad" einführte.


      Wobei gerade der schurkische Devadatta jemand war, dem dieser mittlere Pfad zu lasch war und der deswegen eine härtere und elitärere Gangart bevorzugte. Davdadatta also mehr Hinayana als Buddha? Oder gar nicht?


      Im Zuge des tantrischen Buddhismus knüpfte man nicht nur an die Sutra-Belehrungen sondern auch an yogische Tradition. Weswegen ja Yajrayana ein wenig mehr Hinayana ( Asketentum und Entsagung ) als das im Thervada gelehrte Mahyana Shakyamunis war?


      Aber wenn Hinayana der Weg der Askese und der Entsagung ist, dann ist waren Milarepa und Naropa als yogoischer Asketen ganz klar Hianyana.


      Wobei man bei letzterem, da er von seinem Lehrer nach einem Schlag auf den Kopf mit dessen Schuh plötzlich Erleuchtung erlangte, davon ausgehen muss, dass er irgendeine Art von Zen-Hinyana-Yoga Asket innerhalb des Vajrayana war.


      Da ja nur Zen-Meister andere durch das schlagen mit Gegenständen erleuchten können. Andere haben da sofort das
      Gewerbaufsichtamt auf der Pelle.


    Ok, das ist jetzt kompletter Schmarrn. Aber vielleicht sind viele Grenziehungen im Buddhismus auch ein Schmarrn.

    Amdap:

    Diese Warnung bei Wiki sollte man nicht übergehen. Wir alle wissen, dass Wikipedia-Beiträge nicht als absolut anzusehen sind.


    Für die Aussage sind ja zwei Quellen genannt. Während die zweite nicht so ergibig ist, wird in der ersten Quelle darauf eingegangen, dass der Begriff "Hinayana" innerhalb der Mahayana tradition abwertend benutzt wird, der Begriff Hinayana aber ebenfalls neutral u.a. in wissenschaftlichen Publikationen verwendet wird.


    Inhlab der Mahayana-Scholastik ist Hinyana nicht der Begriff für ein bestimmte Schule ( mit der man ja wenig Kontakt hatte) sondern die Bezeichung für eine bestimmte Motivation zur Praxis. Die von Entsagung ausgeht anstatt von der Bodhisattva-MOtivation, zum Wohle aller Wesen zu wirken.


    "Die Verfehlung besteht darin, das 'Kleine Fahrzeug aufzugeben', indem man sagt oder denkt, dass die darin enthaltenen Übungen wertlos oder wirkungslos seien, und auf diese Weise das Kleine Fahrzeug herabwürdigt. Dazu gehört auch, dass man anderen gegenüber in dieser Weise redet, so dass auch sie eine Einstellung der Geringschätzigkeit in Bezug auf das Kleine Fahrzeug entwickeln."


    Man muss genau lesen, was das steht. Nämlich, dass die Übungen des Hinayanas nicht wertlos und nicht unwirksam sind, und man sie deswegn nicht herabwürdigen soll. So wie man auch als BMW Fahrer, den Radfahrer als gleichwertigen Verkehrteilnehmer betrachten soll ohne ihm die Vorfahrt zu nehmen und ihn zu schneiden. Aber das bedeutet nicht, dass ein Fahhrad und ein BMW irgendwie gleich schnell und gleich stark wären. Im Mahyana-Aussagen wird die Hinayana-Motivation respektiert, aber eben nicht als gleichwertig. Eine Abwertung ist mit einem Respekt von "oben nach unten" durchaus kompatibel.


    Amdap:

    Streitsucht ist eine sehr den Geist verdunkelnde Eigenschaft.
    Diese Erkenntnis gehört mit zu den Grundlagen, die als Erstes das Kleine Fahrzeug vermittelt.
    Aber dazu muss man noch nicht einmal Buddhist sein.
    Ich hoffe, dass ich das jetzt nicht auch noch belegen muss und das werde ich auch nicht tun.


    Streitsucht ist für mich, das Bedürfnis anderen aus nicht-inhallichen Gründen zu widersprechen. Ich finde es wichtig, zwischen Hianyana im Sinne der Lehrdidaktik ( als etwas, vor dessen Hintergrund man die "Bodhisattva"-Motivation erklären kann) und dem realen "südlichen Buddhismus" zu unterscheiden.