Son:Alles anzeigenHallo Sunu,
du siehst das ähnlich wie ich, die Verschreibungspraxis ist wirklich bedenklich, wobei ich dir nicht mehr sagen kann, was wirklich problematischer ist Benzodiazepine oder Antidepressiva und Neuroleptika. Also wenn ich das Leid anderer Betroffener sehe, die andere Substanzen wie ich nehmen oder nahmen sehe ich kaum Unterschiede und das sind alles "normale" Menschen, also keine Freaks, wobei ich hier nicht werten will.
Die pflanzlichen Sachen sind sicher eine Alternative, wobei kurioserweise kenne ich jemand der von Lavendelkapseln abhängig wurde, ich dachte mir zuerst, das sei ein Scherz, ist es aber nicht, mein Arzt hat das auch nicht ausgeschlossen, der meinte die Hersteller wären ja blöd, wenn sie schreiben es würde abhängig machen, außerdem keine Studien.
Aber generell bin ich bei dir, besser pflanzlich als was anderes und Sport, Bewegung find ich wichtig und eben einfach gut leben, aber wenn man da mal drinnen ist, ist es wirklich schwer wieder rauszukommen. Also vorstellen kann sich das nur ein Betroffener, was man da fühlt, wie sich eine Angst- oder Panikattacke anfühlt, es ist wirklich schwer.
LG und auch Dir vielen Dank für deinen Beitrag, Son
Hallo Son,
Ich weiß wie sich Angst und Panikattacken anfühlen. Wenn ich lese, dass dir ein Arzt 16 Jahre lang Valium verschrieben hat, da weiß ich aber nichts mehr zu sagen. Das ist wirklich ein Verbrechen. Diazepam hat als Notfallmedikament seine Berechtigung und das wars.
Überhaupt sollten Medikamente nur therapiebegleitend eingesetzt werden, um einen Zugang bzw. zu einem Status zu finden, der eine Therapie erst erlaubt. Auch die Meditation dürfte kaum erlernbar sein, wenn sich Körper und Geist in ständiger,starker Aufruhr befinden. Das eigentliche Ziel einer Therapie sollte ja sein, ein unabhängiges Leben führen zu können bzw. genau das zu lernen, d.h. auch unabhängig von Medikamenten oder sonstigen "Betäubungen oder Fluchtwegen".
Wenn man das nicht lernt und es bei bloßer " Betäubung oder Flucht " bleibt, dann bleibt man ein Abhängiger. Insofern wundert es mich nicht, wenn jemand abhängig von Lavendelkapseln wird, schließlich sind sie wirksam. Es gibt auch Menschen die sind abhängig vom " Sport" und das kann mitunter auch sehr schädlich sein, wenn man es übertreibt.
Ich hatte da einfach Glück denke ich, mit meinem Therapeuten damals, mit den Medikamenten die ich bekommen habe und die ich nach 2 1/2 Jahren problemlos ausschleichen konnte. Ich kann noch nichtmal sagen, was letztendlich geholfen hat, die EMDR- Sitzungen, die Medikamente, Introvision, Philosophie, Selbsthypnose, Meditation oder Buddhismus oder die Kombination aus allem. Ich glaube aber, dass die Akzeptanz der ganzen Situation ganz wichtig für mich war. Ich habe trotz aller Wiedrigkeiten immer daran geglaubt, dass es eben irgendwie eine wichtige Erfahrung war, die ich da machte und dass ich daraus etwas lernen konnte. Erst habe ich zwar immer das Gefühl gehabt kämpfen zu müssen, aber um so weniger das wurde, desto weniger zog mich Angst und Panik in ihren Bann. Um so weniger ich sie als Feinde betrachtete, desto mehr konnte ich tatsächlich von ihnen über mich selbst lernen.