Beiträge von Sunu im Thema „Psychopharmaka und Buddhismus“


    Hallo Son,


    Ich weiß wie sich Angst und Panikattacken anfühlen. Wenn ich lese, dass dir ein Arzt 16 Jahre lang Valium verschrieben hat, da weiß ich aber nichts mehr zu sagen. Das ist wirklich ein Verbrechen. Diazepam hat als Notfallmedikament seine Berechtigung und das wars.
    Überhaupt sollten Medikamente nur therapiebegleitend eingesetzt werden, um einen Zugang bzw. zu einem Status zu finden, der eine Therapie erst erlaubt. Auch die Meditation dürfte kaum erlernbar sein, wenn sich Körper und Geist in ständiger,starker Aufruhr befinden. Das eigentliche Ziel einer Therapie sollte ja sein, ein unabhängiges Leben führen zu können bzw. genau das zu lernen, d.h. auch unabhängig von Medikamenten oder sonstigen "Betäubungen oder Fluchtwegen".
    Wenn man das nicht lernt und es bei bloßer " Betäubung oder Flucht " bleibt, dann bleibt man ein Abhängiger. Insofern wundert es mich nicht, wenn jemand abhängig von Lavendelkapseln wird, schließlich sind sie wirksam. Es gibt auch Menschen die sind abhängig vom " Sport" und das kann mitunter auch sehr schädlich sein, wenn man es übertreibt.
    Ich hatte da einfach Glück denke ich, mit meinem Therapeuten damals, mit den Medikamenten die ich bekommen habe und die ich nach 2 1/2 Jahren problemlos ausschleichen konnte. Ich kann noch nichtmal sagen, was letztendlich geholfen hat, die EMDR- Sitzungen, die Medikamente, Introvision, Philosophie, Selbsthypnose, Meditation oder Buddhismus oder die Kombination aus allem. Ich glaube aber, dass die Akzeptanz der ganzen Situation ganz wichtig für mich war. Ich habe trotz aller Wiedrigkeiten immer daran geglaubt, dass es eben irgendwie eine wichtige Erfahrung war, die ich da machte und dass ich daraus etwas lernen konnte. Erst habe ich zwar immer das Gefühl gehabt kämpfen zu müssen, aber um so weniger das wurde, desto weniger zog mich Angst und Panik in ihren Bann. Um so weniger ich sie als Feinde betrachtete, desto mehr konnte ich tatsächlich von ihnen über mich selbst lernen.


    Stimmt schon, helfen kann sich jeder letztendlich nur selbst. Ich meine aber nicht, dass dabei die Schulmedizin grundsätzlich nicht unterstützen kann.
    Es gibt da schon wirksames... wenn auch zum Teil abgekupfertes.... Introvision z.B. fällt mir ein, wenn du von Achtsamkeit sprichst. https://de.wikipedia.org/wiki/Introvisionsberatung
    Auch kann eine medikamentöse Unterstützung helfen...nur gebe ich dir recht, dass einige Ärzte damit unverantwortlich umgehen. Da werden dann Mittel wie Benzodiazepine zur Dauermedikation verschrieben usw. ohne irgendwie auch nur etwas anderes zu versuchen...das ist aber zum Glück doch nicht immer so ... und auch vernebelt nicht jedes Psychopharmaka das Hirn und macht abhängig. Z.T gibt es sogar mittlerweile pflanzliche alternativen, wie z.B. Lavendelöl, welches zur Behandlung von Angsterkrankungen unterstützend erfolgreich eingesetzt wird.
    Ich drücke Dir die Daumen, dass es nur noch bergauf geht und du die Sache bald bestmöglich in den Griff bekommst.


    Liebe Grüße


    Sunu