Wasabi-technisch muss ich an die beiden asiatischen Lokale in der Gegend denken. Das eine ist ein Indisches Restaurant, wo sie im Laufe der Zeit die originalen Zutaten immer weiter reduzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade, dass es noch als indische erkennbar ist. Aber besonders die Saucen sind im rasanten Abstieg Richtung Curryketchup begriffen.
Das andere ist der Stehimbiss von einem vietnamesischen Asia-Shop. Und da verwenden sie ja deswegen originale Zutaten, weil ihr Hauptbusiness ja ist diese zu verkaufen. Der Imbiss selbst ist mehr eine Restverwertung, wo sie ihr Zeug verwerten, bevor es abläuft. Trotzdem schmeckt es gerade für einen Imbiss hervorragend.
Und ist es im japanischen Zen nicht so ähnlich? Dort leben die Zen Tempel und damit die Schulen nicht unbedingt davon , sich als die tollen Meister darzustellen, sondern sie finanzieren das aus ganz anderen Quellen (Begräbnis + Ritualbusiness, Spenden, Immobilien, und wegen der Steuefreheit der Tempel manchmal auch Geldwäsche ). Ich glaueb auch der japanische Staat ist da noch involviert? Das ernährt dann als Kopf die Ausbildungsklöster und da können dann gute Leute andere gute Leute ausbilden.Die Japaner müssen also Zen villeicht einfach deswegen nicht zur Ware machen, weil sie eine andere ökonomischen Basis haben.
Während das alles bei uns nicht so funktioniert. Entweder preist man sich selber als tollen Zen-Hecht an, oder man gibt Seminare, angelt Spender, quält seinen Verein mit hohen Beiträgen oder man kann das eher nur so halb machen, weil man nebenbei noch arbeiten muss. Was natürlich nicht ganz die gleiche Qualität liefern kann. Ich frage mich, ob man qualifizierter ausbilden könnte, wenn eine andere ökonomische Basis da wäre?
Sind es also nicht so sehr einzelne Menschen die da an unseren "japanischen" Ansprüchen versagen sondern die Schwierigkeit unter hiesigen Rahmenbedingungen zu arbeiten, ohne Zen zum Produkt zu machen?
Macht es Sinn, sich an den Einzefällen abzuarbeiten oder sollte man nicht die Struktur betrachten?