diamant:
Nein. Die Zazen-Blockade. ...
So Typen wie der Nonin kommen dann bei so einer Denke raus. Und die Schüler/innen sind dann überwiegend nach dem Prinzip "gleich und gleich gesellt sich gern". Man lese das als weitere Warnung vor der Lehrersuche und dem "Mediationsplan": http://sweepingzen.com/the-azt…undo-cohen/#comment-46075
Es geht also wenig darum, dass Sitzen selber abzulehnen, sondern die "Ideologie des Sitzens"? Weil diese Teil einer bestimmten unguten Struktur ist.?
Kannst du da besser rausarbeiten, um was es da geht? Und wie das im Verhältnis zu dem Unterschied Mönchspraxis-Laienpraxis (was du im Bezug auf Dogen angesprochen hast) in Beziehung steht?
Was bedeutet es, dass Dogen sich in dem was er sagte nicht auf Laien bezog? Ist es so das Mönche und Roshi einfach schon auf einer gewissen gemeinsamen Mönchsebene rumgurken. Sich dass Nur-Sitzen also auf sowas wie das "normale Tun" des Mönche bezieht. Während für den Laien das Sitzen eben nicht sein Alltag ist, sondern etwas außergewöhnliches. Etwas Privilegiertes, was sonst nur die Mönche tun.
Und das kann dann zu einer Machtstruktur werden, wo bedürftige Laien bei hochdekorierten Roshis "sitzen". Ein "Sitzen" dass dann im Gegensatz zum Diktum "Alltäglicher Geist ist der Weg" selber eine unglaublich abgedrehte und exklusive Sache ist. Und genau diese Machtstruktur ( und ihre Verbindung mit komerziellen Strukturen) führt dazu, dass Zen im Westen in so einem komischen Zustand ist. Willst du das audrücken, oder spinn ich (mal wieder) rum?
Aber eins versteh ich nicht: Heeisst es nicht traditionell „Rinzai für den Shōgun, Sōtō für die Bauern". Haben da dann bauern meditiert oder wie sah die volstümliche Laienpraxis im Sōtō so aus? Wurde "Sitzen" schon in Japan etwas dem Alltag enthobenes, oder geschah das erst mit dem Export und der damit verbundenen Exotisierung?
So wie die Pizza in Neapel ein Armeleutessen war, und dann später zum exklusiven Gastro-Erlebnis wurde. Wo ein italienischer Dogen mit "Pizza" noch sowas wie "Unser täglich Brot" meinen konnte und es dann in München rezitiert zum Aufruf, einen Gastrotempel aufzusuchen bedeuten kann. Während sich Pizza inwzischen schon wieder so tot gelaufen hat, dass es fast schon wieder "täglich Brot" ist.
Aber all dies hat wenig mit dem Sitzen selber zu tun, sondern mit dem Nimbus, der diesem beigemessen wird.