Beiträge von Monikadie4. im Thema „Andere kritisieren“

    Zitat

    Also bitte, entweder du sprichst von dir oder neutral. Ich hatte doch zuletzt davon gesprochen, dass liebloser Umgang nicht nur psychischen Schmerz prägt. Ich denke auch, das ist für viele nachvollziehbar. Und das ist hier auch der einzige Punkt wo ich grad anknüpfen würde.


    Ja, das ist für mich nachvollziehbar, Morpho, zumal ich nach weiterem Reflektieren gestern auch zu meiner eigenen Erfahrung wieder zurückgekehrt bin, dass es eben doch eine geschulte Wahrnehmung (innere Stimme) gibt, die zwar erkennt, dass das Seil keine Schlange ist, aber dennoch mehr oder weniger beabsichtigt zum Fallstrick werden sollte. Und deshalb sehe ich es auch so, dass ich mich bestimmten Menschen nicht aussetzen muss, wenn sie nicht bereit sind, ihre Projektionen zu erkennen und bestenfalls zurückzunehmen. Ich allerdings bin auch bereit, und zwar mit Freuden, meine Projektionen noch genauer unter die Lupe zu nehmen, und zwar vor allem, um mich selbst aus schmerzhaften Strukturen zu befreien, wie Doris es auch beschreibt.
    _()_

    Monday:


    Was mir dabei dann auch wieder auffällt - unsere Verhaltensweise liegen unter ziemlich vielen Schichten und wenn man sich bewusst werden will, weshalb man in dieser bestimmten Weise handelt, braucht es auch die Bereitschaft - Bemühung :lol: - das damit verbundenen Leid anzunehmen. Wenn Projektionen zurück genommen werden, dann wird das darin eingebundenen Leiden frei und man muss es eben körperlich nochmals durchleiden.


    Ja, und dieses körperlich spürbare Leiden habe ich heute nachmittag gespürt, ich habe es aber noch nie derart interpretiert, sondern eher als lästigen Schmerz, dem ich am liebsten aus dem Wege gehe. Wie sehr dies jedoch ein heilsamer Schmerz ist, ist mir erst heute so richtig klar geworden.
    Danke auch Dir nochmal Monday.
    _()_

    Danke Doris. Genau so sehe ich das auch. Im Falle von "trotzig" kann ich bestätigen, dass ich vor-urteilig gedacht habe und evtl. noch weiter so denke. Meinst Du, man kann das wirklich total abstellen, sich ein Bild zu machen? Aber im Prinzip handhabe ich meine Vor-Eingenommenheit genau so wie Du - und ja, ich spüre sie auch körperlich und weiß dann, dass ich mir das genauer anschauen muss. Was ich ja jetzt auch gerade tue.
    _()_ Monika

    bel:


    Du kannst auch gerne deine eigenen 50 lesen. Wäre optimal, wenn du das selber rausfinden könntest.


    Ja, das habe ich schon des öfteren in den letzten Jahren gemacht, um mein Bild über mich möglicherweise zu korrigieren.
    Vielleicht ist es wieder an der Zeit.
    Vielen Dank für Deine Hilfe.
    _()_

    bel:

    Ist doch ganz einfach: wir lesen einfach mal (gegenseitig) unsere letzten 50 (oder so) Beiträge und gucken, wo wir Opfer unserer Projektionen über andere geworden sind.


    Also ich lese Deine 50 und Du meine, und dann zeige ich Dir Deine Projektionen und Du mir Deine?

    bel:


    Auch Dich lade ich herzlich ein, das mal gemeinsam zu überprüfen - das müssen wir nicht unbedingt öffentlich machen.
    An dieser Stelle will ich aber nicht verhehlen, daß sich meine (durch dich eben zitierte) Einlassung aktuell auf Deinen vorausgehenden Beitrag bezog.


    Danke für die Einladung. Ja, die nehme ich gerne an. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie das vor sich gehen soll.
    _()_

    Monikadie4.:
    keks:


    Ohne Bemuehungen lebt es sich entspannter. Ich muss dies machen, ich muss das machen. Einen Scheiss muss ich :P


    Ja, es lebt sich entspannter, aber warum so drastisch ausgedrückt? Das klingt für mich nicht entspannt. Das klingt trotzig. ;)


    Mal eine Frage. Bin ich damit gemeint?


    bel:

    So hört eben jeder was er will. Und es erstaunt mich immer wieder, dass die Verfechter "rechter Rede" das "rechte Hören" in Bezug auf sich selbst eigentlich kaum zum Thema machen. Täten sie es, gäbe es wohl nur die Hälfte der Konflikte. Aber nee, das was sie zu hören glauben, was wie für sie "klingt", ist regelmäßig Ausgangspunkt unreflektierter ad personam Wertungen.


    Diese Aussage verstehe ich dann nämlich nicht. Ich kann doch nur das wahrnehmen, was mir signalisiert wird. Im o.g. Beitrag wird zusätzlich der Razz verwendet, so dass ich annehme, es steckt eine negative Emotion dahinter.
    Es interessiert mich wirklich, Bel, warum Du gerade mich, die ich hier immer seltener poste, als Beispiel für eine Menge von Konflikten anführst. Meine Wahrnehmung :lol: ist aber gerade das Gegenteil. Sollte ich mich so irren? Na, da bin ich aber gespannt. Und auch der Senf, den Monday dazu gibt. Beziehe ich den zu Un-Recht auf mich? Und warum klatscht Du Beifall Doris?


    Ich möchte jetzt wirklich mal genau wissen, wie verblendet ich bin. Schaue ich nur mich an? Aua, das tut wirklich weh!
    _()_ Monika

    bel:


    Das weiß ich nicht - aber ich kann sehen, ob jemand sein "kling mir so" zum regelmäßigen Ausgangspunkt von psychologisierenden Spekulationen über andere macht und dann auch entsprechend agiert - oder nicht.


    Ist das so?

    keks:


    Ohne Bemuehungen lebt es sich entspannter. Ich muss dies machen, ich muss das machen. Einen Scheiss muss ich :P


    Ja, es lebt sich entspannter, aber warum so drastisch ausgedrückt? Das klingt für mich nicht entspannt. Das klingt trotzig. ;)

    keks:

    Indem man sich ordentlich ausdrueckt kommt es gar nicht zu Missverstaendnissen.


    Zum Beispiel komme ich in einen Raum in dem Monika sitzt. Es stinkt :P Dann sage ich dass dein Parfuem stinkt, hat nichts mit dir zu tun, sondern mit mir selbst weil ich manche Gerueche nicht mag. Direkt und hoeflich :P wie ich bin rutscht mir sowas dann mal raus.


    Was für ein merkwürdiges Beispiel für jemanden, der unter Brücken lebt. :lol:8)

    Morpho:

    Tsja, ein/e Praktizierende/r bemüht sich eben "abzufangen" (sich dem zu enthalten ) was verletzen (verstören, schmerzen, beängstigen) könnte, ganz unabhängig von den Umständen.


    Genau, Morpho, diese Bemühung empfinde ich als Achtung.
    _()_ Monika

    Morpho:


    Was ich mich frage, ist, ob ich Leute die eher persönlich nehmen was ihnen missfällt besonders behandeln sollte, - also so wie ein Kleinkind. Was haben die denn davon ?


    Ja, aber wer erkennt denn, welcher von beiden es persönlich nimmt? Mir erscheint das immer schwieriger, desto tiefer ich da eindringe. Ich als Kritisierte traue mich nicht, zu zeigen, dass es mich persönlich trifft, weil ich dann die Gefühle des Kritisierers verletze oder umgekehrt, oder weil ich nicht als Kleinkind dastehen möchte, sondern als reife Frau?
    Ich frage mich daher immer, wem nützt das jetzt? Ist es nur verletztes Ego oder ist das berechtigt? Muss ich mich jetzt auskotzen oder kann sich das unangenehme Gefühl verflüchtigen?
    Aber vor allem, wem dient die Kritik!


    Ich will jedenfalls nicht besonders behandelt werden - oder umgekehrt, ich wünschte, wir hätten alle mehr Achtung voreinander.
    _()_ Monika

    Uhltak:


    Konstruktive Kritik, ich mag diese Form von Kritik sehr, da ich "fachlich" mich so verbessern kann, also alles Rund um mein Gebiet und Intelekt.
    Super Sache.


    Hi Uhltak,
    konstruktive Kritik mag ich auch, musste ich aber erst ertragen lernen, wobei mir Literatur und Seminare halfen.


    Zitat

    Wenn man "persönlich" kritisiert wird, dann tut das weh. Das Ego fühlt sich im Verteidigungsmodus und möchte gerne Kontern oder schlimmeres.


    Nun beschäftigte ich mich seit einiger Zeit wieder besonders mit diesem Thema, weil ich seit ein paar Jahren von meiner inzwischen 45jährigen Tochter oft kritisiert werde. Und obwohl das wehtut, setze ich mich dem aus, weil ich etwas über mich erfahren wollte und will. Allmählich geht mir das jedoch auf den Keks, denn ich meine, es reicht. Insofern beginnt jetzt der Verteidigungsmodus bzw. die Abgrenzung. Ich habe keine Lust mehr, bis an mein Lebensende Dinge über mich zu erfahren, die der eine oder die andere an mir schätzen oder eben genau umgekehrt.


    Zitat

    Bei mir hilft da durchatmen, nachdenken, reflektieren, ist es mein Drama oder sein Drama?


    Ja, eben. Auch fällt mir dabei immer wieder auf, dass dies auch karmische Gründe hat. Ich selbst bin ein Leben lang sehr kritisch mit anderen Menschen umgegangen und habe jetzt das Gefühl, dass ich diesen Spiegel vor Augen geführt bekomme. Wenn das denn so ist, will ich mein Karma gern damit abbauen. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich nicht abgrenzen darf. In meiner Erinnerung habe ich besonders die Menschen geachtet, die sich gegen unangemessenes kritisches Verhalten meinerseits verwahrt haben.


    Zitat

    Emphatisch handeln und sich in den / die jenige reinversetzten.


    Wenn ich mich in sie hineinversetze, verstehe ich sie zwar, ich liebe sie und möchte ihr bei ihrer Selbstfindung helfen, aber ich möchte nicht verschwinden, nur weil andere mich so nicht haben wollen. Wenn ICH "verschwinde", dann weil ich einfach verschwinde, ohne dabei mein Rückgrat zu verlieren.


    _()_ Monika

    Ich habe darauf geantwortet:


    Zitat

    Diese Problemlösungsstrategie hört sich für mich jedoch nicht besonders "buddhistisch" an.


    Ich wollte damit nur aufzeigen, dass es keineswegs unbuddhistisch ist, sich abzugrenzen gegen Menschen, die einem das Leben - z.B. durch ständige unberechtigte oder überflüssige Kritik - unnötig erschweren. Und damit ist auch die Frage nach dem Karma beantwortet. Von Karma hatte ich in Deiner Eingangsfrage allerdings nichts gelesen, sondern nur das Interesse an inspirierenden Antworten.


    Aber ich war wohl auf einem falschem Dampfer. :lol:
    _()_

    Verrückter:


    Diese Problemlösungsstrategie hört sich für mich jedoch nicht besonders "buddhistisch" an. Ich glaube, man kann mit Freundlichkeit sehr viel zum Positiven verändern.


    Ja, kann man. Dennoch



    _()_

    Sôhei:


    Wann man hingegen seine Meinung und sein Wissen kundtut, muss ja jeder selbst entscheiden.


    Zitat

    Auf Dauer muss ich mir dann eher überlegen, wie ich weniger in der Gesellschaft von jemanden bin, wo ich mich nicht wohlfühle.

    mukti:

    Wäre jetzt Kritik mit Metta (liebender Güte) vereinbar oder nicht? Oder: wäre sie heilsam oder unheilsam?


    Genau so sehe ich das auch.
    Ich habe bis vor kurzem leidenschaftlich gerne kritisiert. Auf diesen kritischen Geist war ich sogar einen längeren Zeitraum stolz. Heute empfinde ich Scham darüber und denke: Wie bekloppt war das denn?


    Inzwischen hat sich eine ganz gute Bremse aufgebaut, sobald sich ein kritischer Gedanke oder überhaupt Geschwafel meldet. Die Frage ist für mich immer: Wem dient das?
    Was nicht heißt, dass ich nicht mehr meine Meinung äußere, aber meistens schicke ich sie in die Wüste zum Vertrocknen. :lol:
    _()_ Monika