Unterm Strich kommt da jetzt dabei raus dass man alles zusammen entwickeln muss, Ansichten, Achtsamkeit und die übrigen 6 Glieder vom Pfad. Darüber sind sich vermutlich alle einig. Nur dass halt veranlagungsgemäß verschiedene Schwerpunkte gesetzt und dann jeweils bevorzugt werden - logisches Denken, Sammlung, Achtsamkeit usw. Nicht?
Beiträge von mukti im Thema „Dekonstruktion“
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accinca:
Also wenn es denn zu falschen gedanklichen Konstruieren und Dekonstruieren kommt
und die rechte Achtsamkeit folglich nur schwach entwickelt ist, dann kann es natürlich
zu unlogischen und falschen Schlüssen führen. Das wäre dann unlogisch und unheilsam.
Deswegen ist Nichtwissen ja auch so katastrophal, weil es zu falschen Schlüssen führt
und dementsprechend das Leiden fortsetzt.Jedenfalls führt Denken alleine nicht zur vollständigen Entwicklung rechter Achtsamkeit. Achtsamkeit ist auch ein reines Beobachten unabhängig von gedanklichem Gestalten.
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accinca:mukti:
Wenn sie sehr geschärft und entwickelt ist, fungiert sie als ein Wächter vor dem Tor
des Geistes, an dem alle wahrgenommenen Objekte zusammenkommen. Ist sie
vollkommen, hat sich die Unterscheidung zwischen heilsam und unheilsam erledigt.
Soweit es Achtsamkeit gibt wohl kaum und ist auch gar nicht erwünscht oder notwendig.Gemeint war dass es bei vollkommen entwickelter Achtsamkeit überhaupt nichts Unheilsames in Gedanken, Worten und Taten mehr geben kann. Aber ist nur ein Gedanke von mir, nicht weiter wichtig. Wichtig ist den Fokus auf die Achtsamkeit zu legen anstatt sich in gedanklichem Konstruieren und Dekonstruieren zu verlieren wollte ich hauptsächlich sagen.
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Monikadie4.:
Ich erlebe Achtsamkeit sozusagen als "Ordnungshüter". Denn ich achte ja nicht auf etwas, sehe, dass es nicht gut ist, und tue es trotzdem. Achtsamkeit verhindert Fehltritte und sorgt dafür, auf dem Weg zu bleiben - ganz genau wie mit einem Rad auf einem schmalen, holprigen Sandweg zu fahren.
Wenn ich so weit bin, mich für die Achtsamkeit als Geistesschulung zu entscheiden, dann muss ich gar nicht mehr alles hinterfragen, dann ist das ja schon integriert. Ich muss ja nicht jedes Mal neu entdecken, dass z.B. Klatsch und Tratsch mir selbst am meisten schadet. Das lass ich dann einfach los. Die nächste Be-Ob-Achtung ist dann, dass eine gewisse Leere entsteht, wenn man sich nicht mehr daran beteiligt, dass Kontakte wegfallen. Diese Leere taucht bei jedem losgelassenen Hindernis auf. Aber auch die schließt sich dann wie eine offene Wunde sich wieder schließt. So wird mit der Zeit der gesamte Überbau abgebaut, dazu braucht es Mut.
"Architekt, bau Dein Haus nicht wieder auf", Buddha.
Sehe ich ähnlich, das Unterscheiden zwischen heilsam und unheilsam ist weniger ein Resultat logischer Überlegung, als vielmehr rechter Achtsamkeit. Wenn sie sehr geschärft und entwickelt ist, fungiert sie als ein Wächter vor dem Tor des Geistes, an dem alle wahrgenommenen Objekte zusammenkommen. Ist sie vollkommen, hat sich die Unterscheidung zwischen heilsam und unheilsam erledigt.
Wird diese Unterscheidung aufgrund intellektueller Überlegung voreilig fallengelassen um z.B. die Ansicht der Gleichwertigkeit aller Objekte zu etablieren, kann sich die Achtsamkeit nicht mehr weiterentwickeln. Die Objekte werden dann nicht von Vorurteilen, Assoziationen und gefühlsbedingter Zuneigung und Abneigung losgelöst wahrgenommen, sondern gedanklich als "alles nur zeitweilig", "das bin ich ja gar nicht", "in allem negativen ist was positives" und dergleichen ettiketiert. Was dann zu Vorstellungen von Befreiung und verstiegenen Einschätzungen der eigenen Person führen kann. -
blue_aprico:
Der einzige Weg des Heils des Geistes ist der der Achtsamkeit.Guter Punkt finde ich - Achtsamkeit hinterfragt nicht sondern sieht wie es ist. Darüber ließe sich noch viel sagen, besser von Fortgeschritteneren als ich es bin.
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Elliot:
Konzepte, Gedanken, Zuschreibungen, Theorien usw. mögen dekonstruierbar sein.
Gefühle sind es jedoch nicht.
Diese sind, unmittelbar, nicht zu verleugnen.
.................Wenn Gedanken und Gefühle Strukturen bilden, können sich die umwandeln in neue Strukturen, aber das Gefühl und der Gedanke an sich löst sich dabei nicht auf. Nur in den höheren Vertiefungen lösen sie sich angeblich auf. Dekonstruktion wäre demnach entweder eine Neuordnung oder eine völlige Auflösung.
Doris Rasevic-Benz:ZitatEs geht jedenfalls um das Hinterfragen von Konzepten, und wenn man sie alle auflöst, endet man im Nihilismus,
Das glaube ich nicht. Nihilismus ist ja nicht das Auflösen von Konzepten. Es ist ein neues Konzept.Das wäre eine Neuordnung, ich habe Nihilismus hier mit Chaos gleichgesetzt, gar keine Ordnung. (...Nihilismus, ziellos umhergetrieben, war der vollständige Satz.) Das wäre ein drittes mögliches Ergebnis der Dekonstruktion. Aber auch Chaos folgt Gesetzen und ist demnach eher eine Variante der Neuordnung.
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JazzOderNie:
Ich hab grade im duden nachgeschaut. Da kling destruktion destruktiver (zerschmettern, zerlegen, aber auch demolieren) als dekonstruktion (zerlegen, aufloesen, aber auch in der philosophie ne analytische methode).
Es geht jedenfalls um das Hinterfragen von Konzepten, und wenn man sie alle auflöst, endet man im Nihilismus, planlos umhergetrieben. Oder man verfolgt dasjenige Konzept, das sich als das Brauchbarste erweist, dann verwirklicht man es allmählich, solange es der Wirklichkeit praktischer Erfahrung standhält. Dazu muss man natürlich zuerst wissen was man will.
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Ellviral:
Gibt es da nicht eine "Geschichte" über einen Mönch der viele Jahre damit zugebracht hat das Diamantsutra zu de-konstruieren? War das nicht so das der alles was er ÜBER das Diamant aufgeschrieben hat, seine heiß geliebten Analysen verbrannte als er endlich Erkannte? Hat er das Diamantsutra verbrannt? Nein! Nur seinen Unsinn, ohne den er aber das wahre Sutra nie erkannt hätte. Er verbrannte sein Boot, das Sutra blieb unberührt.
Kommt mir vor wie wenn man einen Plan hat, den man nicht versteht. Wenn man alle falschen Vorstellungen davon durschaut hat, dann versteht man ihn und kann ihn anwenden. Er hat ja nicht den Plan verbrannt, sondern seine falschen Vorstellungen davon, also ein unbrauchbares Boot dekonstruiert um die Fehler darin zu finden und sie auszubessern.
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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Dekonstruktion und Destruktion?
Jedenfalls sollte ein Boot nicht zerlegt werden solange es noch nicht am Ufer angekommen ist. -
Gestaltungen als solche durchschauen anstatt sich davon beherrschen zu lassen.