Beiträge von diamant im Thema „Karma und Geburtsgeschlecht“

    Zimtstern: Für mich ist die Sache klar, ich werde ein Affe und dann kastriert. Da ich schon mal Ehebruch begangen habe. Wie die Isi. Aus dem Grund hab ich mich auch schon gut mit Affen gestellt, schon mal ein Bier spendiert und so. :D


    Bei den Ausschlussgründen für eine Ordination (dazu findest Du was über die Suche, das Thema hatten wir kürzlich) spielt sicher eine Rolle, den Orden vor irgendwelchen Störungen zu schützen, wie sie z.B. gern mit affektierten Transsexuellen in Verbindung gebracht werden. Da transsexuell dann ja auch "weiblich" heißen kann, wäre sowieso ein Dasein im Männerorden unmöglich (allerdings sehe ich nicht, dass jemand z.B. nach ihrer Operation in einen Nonnenorden eintreten könnte, was ja dann die logische Konsequenz sein müsste). Meines Erachtens ist das aber vorgeschoben. Tatsächlich schaffen es die Ordinierten nicht, wirklich gelassen mit ihrer Sexualität umzugehen, weil der Zölibat nur für die wenigsten eine gute Lösung ist. Das heißt, dass alles irgendwie auffällig Sexuelle sie irritieren wird, besonders aber uneindeutige Sexualität. Das wiederum widerspricht den Schönheitsidealen und -attributen, die sich im Palikanon auch als Zeichen Buddhas finden, was wiederum auf eine stark homosexuelle Komponente des Ordens verweist. Insgesamt spiegeln diese Widersprüche denke ich genau das wieder, was ich hier immer wieder zum Thema mach(t)e: Wer keinen klaren Kopf in Sachen (eigener) Sexualität hat, also "mit sich im Reinen ist", der fabriziert in diesem Bereich auch ethisch (und textlich) einen Unsinn nach dem anderen.

    Im Therigata (Teil von Khuddaka Nikaya) findet sich etwa die Geschichte von Isidasi, die u.a. als "zwittriger Sklave" wiedergeboren wurde und nach Ehebruch als Mann dann als Affe - und vom Affenboss kastriert: http://www.palikanon.com/diverses/bhikkhunis/bhikkhuni05.htm




    Rein logisch müsste diese Wiedergeburt aber weiblich ("Äffin") gewesen sein, und man sollte vielleicht "sterilisiert" sagen, damit keine Missverständnisse aufkommen ... :grinsen:


    [Ein solcher Smilie bedeutet, dass ich ganz und gar nicht einverstanden bin mit der Vorstellung im Palikanon und mich darüber lustig mache. An anderer Stelle habe ich als Grund dafür, den Mönchsorden nicht zu unterstützen, z.B. schon angeführt, dass er Transsexuellen die Ordination versagt. Eine solche Ethik ist für mich minderwertig und sollte nicht hofiert, sondern kritisiert werden.]

    Jojo:

    Zitat

    Hör endlich auf, anderen helfen zu wollen.


    Ich habe dich nicht um einen Rat gebeten, Jojo. Dein Tonfall ist unangebracht.


    Zimtstern jedoch hat, wo du doch angeblich alles liest, selbst um Hilfe gebeten:

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    Du könntest mir ja vieleicht auch mal einen ernst gemeinten Ratschlag geben


    Die Anweisung der Moderation hätte ich ignoriert, Zimtstern. Dafür gibt es keine Grundlage in der Forenregel. Also bitte kopier Deine Antwort nochmal in eine PM an mich. Die lese ich auch.

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    Nun, zu dem Zeitpunkt deiner Anspielung wusstest du ja noch gar nichts von meiner Transsexualität


    Niemand hier weiß von "deiner" Transsexualität. Ich ahnte aber die Transsexualität des Avatars Zimtstern, genau wie sein missbrauchtes Geschlecht. Ich sprach übrigens von Vergewaltigung - und void meinte, das sei "übergriffig", benutzte das Wort selbst erst, als du einen "sexuellen Missbrauch" verneint hattest. Das war eine erste seltsame Verdrehung, da die reine Benennung eines Übergriffes als "übergriffig" definiert wurde (aber nur für den Fall, dass sie der Wahrheit entspräche) und die Tatsache, dass etwas anderes (nämlich sexueller Missbrauch) verneint wurde, den "übergriffigen Begriff" plötzlich wieder statthaft machte. Ich jedoch hatte - da du "Vergewaltigung" ja nicht gelesen hast - dann nur noch von Missbrauch geredet, nicht von sexuellem. Jemand, der nicht sexuell missbraucht wurde, versteht das Wort "Missbrauch" nicht automatisch als "sexuellen Missbrauch". Das tun nur sexuell Missbrauchte oder bestimmte IdeologINNen. Es wäre auch recht einfach, das zu manifestieren. Du müsstest nur mal erzählen, wie dein Sexualleben bisher aussah. Aber wenn ich das fordern würde, ginge hier gleich wieder ein Sturm der Entrüstung los, also belasse ich es beim Gedanken. Ich weiß ja schon recht gut, wie transsexuelle Identität aussehen kann, da ich mit mehreren Transsexuellen intim war und Gespräche führte.


    Du (genauer: Der Avatar Zimtstern) benutzt also Formulierungen bzw. Projektionen, an denen dein Dilemma ersichtlich wird. Und damit bist du nicht allein hier.


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    Woher möchtest du denn wissen ob ich nicht gerne ein Kind hätte wenn ich die Möglichkeit dazu hätte?


    Du denkst mir zu viel in Konjunktiven.
    Ganz einfach. Du hast uns ausgiebig deine Wünsche geschildert, und das Wichtigste hast du vergessen. Weil es nicht wichtig ist für dich.
    Ein Kind kannst du ja haben. Aber ein transsexueller Avatar, der einmal Mann war, kann (noch) nicht trächtig werden.

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    So werden bei ihnen nicht die Weibchen, sondern die Männchen trächtig.


    Wie du siehst, bin ich nicht schlecht informiert. Denn das ist ja genau das, was nach deiner Avatar-Geschichte dir nicht möglich ist. Du bist ein Weibchen, kannst aber nicht trächtig werden. Und es ist genau so eine bewusste Anspielung wie die auf die Transsexualität in meiner ersten Antwort, die du lieber auch als Beleidigung oder Stichelei lesen wolltest, oder die Frage nach dem - sagen wir hier mal - "Missbrauch deines Geschlechts" in dem anderen Thread.


    Das wesentliche Kriterium des Frauseins ist die Möglichkeit, Nachkommen zur Welt zu bringen. Etwas, was offensichtlich nicht zu deinen Wünschen gehört. Auch nicht für eine Wiedergeburt. Das ist auffällig. Schöne Kleider, leckerer Kuchen und all dies - genau die Sehnsüchte, derer man sich so entledigen sollte, dass man sie nicht braucht, dass man auch auf all dies verzichten kann oder könnte.


    Mein ernst gemeinter Ratschlag: Es gibt keine früheren Leben. Sie existieren nur in deiner Einbildung. Sorge dafür, diese Gedanken loszuwerden, indem du ihnen so lange auf den Grund gehst, bis du erkennst, dass sie keinerlei Substanz haben. Der Buddha-Dharma lehrt, dass es nichts Beständiges gibt, dass als irgendetwas "wieder" kommen könnte. Alles, was schon einmal da war und immer noch oder "wieder" ist, kann demnach nur das Ewige sein (das in manchen Sutren, wie dem Mahaparinirwana-Sutra, atman heißt, auch wenn es den Theravadin nicht gefällt). Ewig heißt also nicht: mal so (männlich), mal so (weiblich), mal lebendig, mal tot. Solche Charakteristika sind Täuschung. Es bleibt dir demnach nur, diese Ewigkeit zu begreifen, deine Buddha-Natur, die nichts mit Geschlechterfragen zu tun hat.

    Jazz:

    Zitat

    oder sutten vom medizinbuddha und ich hab mir vorgestellt, dass alles ganz genauso wahr ist


    und


    Zimtstern:

    Zitat

    alles was du schreibst ist von einer feinsinnigen Intelligenz durchzogen


    Also, ehrlich gesagt, Zimtstern, euch beiden bleibt nach meinem Empfinden nur die Wiedergeburt als Seepferdchen. Da ist dann ja auch das Geschlecht so ziemlich egal. :grinsen: (Ich weiß, ad hominem, also am besten gar nicht drauf reagieren, das Seepferdchen hab ich aber wegen seiner Sympathiewerte bewusst gewählt, um nicht ... zu sagen.)


    Jazz:

    Zitat

    weil du - egal wie sehr du dich anstrengst und wie lange du darueber nachdenkst - nicht erfahren wirst, wo genau die person aus dem videospiel davor war


    Genau darum geht es u.a. im Zen. Es hat viel mehr zu bieten als das, was Jazz dir auf dem Hintergrund des tibetischen Buddhismus weiß machen will.
    Ein klassisches Koan lautet: "Zeig mir dein Urangesicht vor der Geburt deiner Eltern".


    Das heißt: Wenn du dich "anstrengst", wird du genau das erfahren.

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    aber ich habe keine Lust das in jedem weiteren Leben mein Geist wieder in einen Mann gesteckt wird


    Das ist sicher ein guter Anfang, denn seine eigene Lust in den Vordergrund zu stellen wird zur angeblich niedrigeren Geburt als Frau führen. :grinsen:


    Nach einer weiteren Theorie wechseln sich die Geschlechter übrigens bei den Geburten ab. Aber, oh Graus, was, wenn dein Geist sich ebenfalls wandelt, wie doch so alles nach der Buddha-Lehre, und das nächste Mal willst du in einem weiblichen Körper lieber ein Mann sein?

    Es wird darauf eingegangen, wie man das Geschlecht beeinflussen kann, und die Antwort wird dir nicht gefallen. Denn eine Geburt als Mann gilt als die höhere und die als Frau wird auf eine Verletzung der dritten sila im Vorleben zurückgeführt (also vor allem Ehebruch). Mit anderen Worten, gerade die hier bei manchen Themen so heftig strampelnden Frauen sind nach einem Sutren-Kommentar von Buddhaghosa (im Paramatthajotika) Opfer ihrer früheren Verstöße gegen die dritte sila. ;) Nach einem Kommentar zum Dhammapada sieht es genauso aus: Die besten Menschen werden als Männer wiederkehren.


    Und was meint der Palikanon selbst?


    Das Abhidharma meint bescheiden, unser Geschlecht liege beim Beginn der Schwangerschaft fest.


    Im Vinaya kann ein Mönch zur Nonne werden und umgekehrt, ohne dass dies bewertet wird.


    Jedoch lassen sich aus dem Vinaya und der Ablehnung der Transsexualität weitere Fragen stellen, z.B.: Wie wird man denn bitteschön transsexuell, wie viel Gutes und wie viel Übles muss man da im Vorleben mischen? :grinsen:


    (Siehe auch die Embryo-Sutra: https://drive.google.com/file/…VFObDFRYW1tZFk/edit?pli=1)