Beiträge von Monikadie4. im Thema „LEBEN ist Leiden.“

    Für mich ist das Problem auch gelöst.
    Die meiste Zeit meines Lebens habe ich gekämpft, um meinen Kopf über Wasser zu halten - also gelitten.
    Jetzt könnte ich gegen die Angst vor den Alterserscheinungen kämpfen.
    Wenn mein Leben überhaupt frei davon war und ist, dann nur, weil ich irgendwann davon las und hörte und es auch begriff, dass Alles Leiden ist. Allein dieses Wissen hilft mir, gelassen zu bleiben.
    _()_ Monika

    accinca:
    Bakram:

    Das ist ja wohl so ziemlich das dämlichste sich zwanghaft einzureden es gäbe kein Ich-Bewusstein.


    Wo wird das denn gemacht? Ein Bewußtsein von einem gewähnten
    Ich wurde doch nicht bestritten noch die damit verbundenen
    entsprechenden Empfindungen. Kann sogar im Traum von der
    geistigen Aktivität produziert werden.


    Ja, auch ein Hund hat ein Ich-Bewusstsein, denn wenn er träumt, er würde laufen, dann bewegen sich seine Läufe. Also Gehirnaktivität aufgrund von Erfahrung.


    Aber was ist denn Ich-Bewusstsein anderes als Identifikation mit einer Person, dem Ideal davon, mit Zugehörigkeit zu einer Nationalität, zu einer Familie, einem Beruf, einer Idee usw.
    Wenn diese Identifikationen sich auflösen, fällt man vielleicht erstmal in ein tiefes Loch mit der Frage: "Wer oder was bin ich?"
    Oder aber man strebt diese Auflösung bewusst an, dann bleibt aber noch das Bewusstsein, sich dessen bewusst zu sein und somit nicht von der Leere allzu sehr erschreckt zu werden. Denn danach bildet sich wieder ein neues Bewusstsein. Und je nach Reifegrad wird es mehr oder weniger still oder besonders laut mit neuer Identität und möglicherweise einem Hang zum Größenwahn.
    _()_

    Bakram:

    Offensichtlich seid ihr noch nicht viel weiter gekommen.


    Ein kleiner Tipp: Ihr solltet euch besser mit der vierten Wahrheit beschäftigen als mit der Ersten.


    Statt Erlösung im 8 fachen Pfad zu suchen zappelt ihr lieber weiter im Netz der Ansichten. Auch eine Form von dukkha.


    Guter Tipp :D

    keks:

    Meine Einsicht geht eher dahin, dass ich alles so nehme wie es ist und kein Kasperletheater draus mache, ich nicht weiss was Nirvana sein soll, ich nicht weiss wie jemand anderes Leid definiert und ich auch nicht weiss was Dukkha eigentlich bedeuten soll. Das ist meine EInsicht, ich weiss eigentlich nichts und fühle mich gut dabei :) Noch mehr Einsichten möchte ich nicht, verursacht nur Kopfaua.


    Dann frag ich mich, warum Du Dich an den Diskussionen beteiligst und vor allem, warum Du hier überhaupt Mitglied bist.

    Zitat

    Ānanda, sprich zu den Sakyern von Kapilavatthu über den Schüler in Höherer Schulung, der den Weg betreten hat. Ich fühle mich im Rücken unbehaglich. Ich will ihn entspannen."


    (Majjhima Nikāya 53: Einer in Höherer Schulung - Sekha Sutta)


    Ja, da ist Dukkha, aber kein Leidender. Der Buddha tut lediglich das, was er für notwendig hält. So wie er auch schieten würde.
    _()_

    keks:


    Darfst eben nicht damit aufhören, wie mit der Atembeobachtung, hört man auf - dann wars das wieder.


    Ich habe das unbestimmte Gefühl :lol: , dass Du einfach gerne Salz in die Suppe wirfst. :?:
    Wenn es aber bei Dir so ist "dann wars das wieder", dann ist die Einsicht eben noch nicht tief genug gedrungen, also noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Denn jegliches unheilsame Denken und Fühlen ist abbaubar bis zum gänzlichen Verlöschen, da braucht man dann nicht mehr drum zu ringen. Es ist einfach weg.


    Und ich mache ohnehin keine Atembeobachtung, der Atem kommt und geht bei mir von selbst.

    blue_aprico:

    monika: du hast doch weiter oben gesagt, dass ein anhangen an einem schmerzlichen gedanken kummer verursacht, umgekehrt wenig - gar nicht lass ich mal außen vor, denn vorstellungen und gefühle sind sehr subtil, sie klingen nach und man pflegt sie auch unbewusst - aber jetzt stell dir mal die erlösung vom anhangen vor. was ist da ein körperlicher schmerz dagegen ? zumal ja furchtlosigkeit vorherrscht.


    Ja, da hast Du Recht, Blue, für mich ist die durch Praxis erworbene Furchtlosigkeit bereits die Erlösung und somit fällt körperlicher Schmerz nicht mehr "ins Gewicht". Denn das Leiden am Schmerz fiele dann wieder in die Kategorie: Ablehnung = Hass. Und diese Ablehnung ist ja nicht mehr vorhanden, sondern Hingabe.
    _()_

    blue_aprico:
    Zitat

    16.-18. Was meinst du, Tissa: Wenn da einem bei der Körperlichkeit, dem Gefühl, der Wahrnehmung, den Gestaltungen, dem Bewußtsein die Gier geschwunden ist, wenn ihm Wille, Zuneigung, Dürsten, Fiebern und Begehren geschwunden sind, entstehen ihm dann wohl durch Wandel und Veränderung dieser Körperlichkeit, dieses Gefühls, dieser Wahrnehmung, dieser Gestaltungen, dieses Bewußtseins Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung?" - "Wahrlich nicht, o Herr." - "Gut, gut, o Tissa! Wahrlich, so verhält es sich mit einem solchen: wenn ihm da bei der Körperlichkeit... Gier geschwunden ist..., nicht entstehen ihm dann... Trübsal und Verzweiflung.


    Darunter verstehe ich, dass zwar keine geistigen Leiden mehr stattfinden wie Trübsal und Verzweiflung, Hunger, Durst und Verdauung ist er jedoch weiterhin ausgesetzt. So wie auch der Buddha noch Rückenschmerzen gehabt haben soll. Und müde wurde er auch.

    Aber das Leiden wird endgültig nur durch den Tod beseitigt. Deshalb hat der Buddha ja auch u.a. von Einmal-Wiederkehrer, Stromeingetretener usw. gesprochen. Der Buddha selbst ist nach seinem Tod endgültig erloschen, kehrt nicht wieder, der Daseinsdurst ist endgültig versiegt.
    _()_ Monika

    keks:

    Ich sag ja immer "bastelt mehr mit Legos" :)


    Ja, das hat mich vor 40 Jahren zusammen mit meiner Tochter sehr beruhigt, und Puzzle. :lol:
    Es ist aber nur eine Pille und Symptombehandlung und keine Heilung von Gier und Hass und Verblendung.
    _()_ Monika

    accinca:
    Zitat

    Die Wesen, ihr Mönche, dem Alter, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer,
    Jammer, Schmerz, dem Gram, der Verzweiflung unterworfen, kommt das Begehren an:
    'O daß wir doch nicht dem Alter, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer, Jammer,
    Schmerz, dem Gram, der Verzweiflung unterworfen wären, daß uns doch kein Altern,
    Kranksein und Sterben, kein Kummer und Jammer und Schmerz, kein Gram und keine
    Verzweiflung bevorstände!'; aber das kann man durch Begehren nicht erreichen


    Ich begreife nicht, accinca, was Du meinst, anderes darunter zu verstehen als mukti, bel, weitere und ich. Die Aufzählung der Leidensmöglichkeiten ist doch hinreichend bekannt.
    Wenn ich davon schreibe, dass ich auf meine Gedanken und Gefühle achte, um beispielsweise Angst vor Krankheit, Alter, Tod, Verlust des Partners, der Kinder, Leiden an Ungeliebten usw. zu verhindern, dann antwortest Du überflüssigerweise


    Zitat

    Ist zwar nicht verkehrt aus subjektiver Sicht, aber hier doch gar nicht der Punkt.
    Wenn der Buddha darlegt das alles Dasein leidhaft ist, dann ist das eine grundsätzliche
    Aussage über den Charakter des Daseins und nicht bestreitet der Buddha damit die
    subjektive Freude desjenigen der gerade unheilsame Dinge losläßt.


    Wo habe ich denn davon geschrieben, dass ich nur eine subjektive Freude empfinde, weil ich gerade unheilsame Dinge loslasse?


    Zitat

    Wer diese Unterscheidung nicht erkennen kann, der versteht ja niemals was der Buddha
    meinte und muß den Buddha ja falsch verstehen und darum seine Lehre in diesem
    Punkt für falsch halten.


    Und wen meinst Du damit? Wo liest Du falsch Verstandenes heraus?


    _()_ Monika

    "Leben ist Leiden" hat der Buddha nicht gesagt, sondern seine Interpreten. Dazu gehören ja auch wir, oder?


    Wenn ich mein Leben anschaue, dann sind da Momente des Glücks, ansonsten aber ist alles Kampf und somit Leiden. Denn es gibt kaum einen Moment, in dem es nicht in irgendeiner Weise ums Überleben geht, auch das Geldverdienen gehört dazu, das tägliche Essen, das Auskommen mit dem Partner, den Kindern, den Nachbarn, den Kollegen usw. Und da haben wir hier in Deutschland ja noch Luxussorgen. In anderen Teilen der Welt sieht es dagegen höllisch aus, also für die allgemeine Bevölkerung eigentlich nur Leiden. Deshalb kann durchaus gesagt werden, Leben ist Leiden. Und der Buddha hat einen Weg daraus gezeigt, aber den meisten Menschen ist dieser nicht bekannt. Und deshalb gibt es da auch kein Ende des Leidens.


    Für mich beginnt das Leiden, wenn ich unachtsam unheilsame Gedanken und Gefühle pflege.
    Für mich endet sofort das Leiden, wenn ich mir dessen so schnell wie möglich bewusst werde und loslasse.
    _()_ Monika


    Danke, Helmut, das sehe ich auch so.
    _()_ Monika