accinca:
Stero:
Die Idee als solche kann nicht wahr. Sie entsteht ja abhängig.
Also nach deiner eigenen Logik kann deine Idee (das eine Idee als solche nicht
wahr sein könne) nicht wahr sein. - Ja warum schreibst du dann so ein Zeug hier?
Du solltest nicht so selektiv zitieren. Ich habe geschrieben:
Stero:
Die Idee als solche kann nicht wahr. Sie entsteht ja abhängig.
Aber der sprachliche Ausdruck kann korrekt sein. Kann, weil die Korrektheit nirgendwo zu finden ist in, über, neben oder hinter den Buchstaben.
Wenn dein Gehirn dir nichts synthetisieren kann, was für dich Sinn macht, nachdem deine Augen meine Zeichen gesehen haben, dann ist das so.
Ich habe nur den sprachlichen Ausdruck und keinen Einfluss darauf, was du daraus machst iSv dein Gehirn daraus macht.
Ich kann mit Bedacht meine Worte wählen und zu erläutern versuchen, warum ich sie so wähle wie ich sie wähle. Aber die Art der Inspiration, die meine Worte bei dir auslösen, die liegt jenseits meiner Einflussmöglichkeit.
Aber genau das ist der Sinn von Kommunikation, warum ich also "so ein Zeug hier" schreibe. Inspiration ermöglichen ... ob im Guten oder im Schlechten. Die Ideen, die ich ausdrücke sind gut, aber ich kann keine Ideen übertragen mit Worten. Die Ideen müssen im Gehirn des Lesers erzeugt werden.
Das Schöne an einem konsistenten philosophischen System ist, dass es ein Sprachsystem ist, in dem Begriffe konsistent verwendet werden. Wenn ich wahr nennen würde, was laut dem System nicht wahr sein kann, dann wäre das nicht konsistent. Ich könnte dir anbieten "verschleiernd wahr" oder "relativ wahr" oder "konventionell wahr", aber damit würde ich mich nicht so ausdrücken wie ich es für richtig halte. Warum andere von "wahr" reden, obwohl sie es besser wissen müssten, darüber habe ich andernortes bereits nachgedacht:
Zitat
**’verschleiernde Wahrheit’. Synonym: “relative Wahrheit”, “konventionelle Wahrheit”. Die Verwendung des Begriffes “Wahrheit” in der Prasangika Philosophie statt “Unwahrheit” oder “Falschheit” lässt sich eigentlich nur dadurch erklären, dass die Idee der zwei Wahrheiten aus philosophischen Traditionen stammt, die essentialistische Ansichten vertreten haben (sog. “Kleines Fahrzeug” des Buddhismus und Svatantrika-Madhyamaka) und unter Umständen aus Gründen der “Öffentlichkeitsarbeit”, d.h. um der aufzuklärenden Gemeinde nicht allzu kontra-intuitiv zu erscheinen und sie dadurch abzuschrecken oder sie in nihilistische Missverständnisse zu leiten. Denn diese Gemeinde würde ja wiederum “Unwahrheit” und “Falschheit” für wahr halten, als inhärent existent wahrnehmen, und könnte gar nicht unterscheiden zwischen “unwahr, aber konventionell korrekt bzw. gültig” aus der Perspektive eines geübten Subjektes und “unwahr und konventionell inkorrekt bzw. ungültig” aus der Perspektive eines geübten Subjektes. Insofern ist die Verwendung des Begriffes “Wahrheit” sicher didaktisch klüger.
Außerdem bitte ich die Feinheit zu beachten, dass ich auf der einen Seite von der Idee spreche und auf der anderen Seite vom sprachlichen Ausdruck. Ein bedeutsamer Unterschied besteht zwischen beiden. Also sage ich "die Idee ist nicht wahr", aber "der sprachliche Ausruck ist korrekt" für mich und er kann korrekt sein für andere.