Schildkröte:
Entscheidend ist für mich der Unterschied: Metta sind für mich Suggestionen oder Visualisierungen. Sie sind wichtige Begleiter der Praxis oder auch einer Einsichtsmeditation. Aber sie unterscheiden sich für mich von Achtsamkeit, weil ich meinen Geist beeinflusse.
Versteht ihr?
Hallo Schildkroete,
ja, glaub ich versteh Dich jetzt.
Hier meine Gedanken dazu:
Du hast Recht damit, dass sich Achtsamkeit auf den Atem etwas unterscheidet von Achtsamkeit auf Metta. Der Unterschied liegt nicht bei der Art der Achtsamkeit, sondern beim Objekt.
Atem ist 'schon da', fliesst auch ohne zutun. Metta ist meistens noch nicht da. Wenn das Metta-Gefuehl (!, nicht Gedanke) aber erst einmal da ist, unterscheidet sich das Verweilen mit der Aufmerksamkeit dort nicht vom Verweilen beim Atem.
Der visualisierende, vorstellerische oder, wie Du es nennst, suggestive Teil der Brahmavihara -beginnend mit Metta- findet nur ganz kurz ganz am Anfang statt, um die Bedingungen zu schaffen, damit das Gefühl entstehen kann. Zu erwaehnen ist, dass man es nicht aktiv erzeugt, sondern entstehen laesst. 'Steht' das Gefuehl, verweilt man dabei. Schwindet es, wiederholt man evtl. den suggestiven Teil, damit es wieder entstehen kann (wenn es sonst nicht anders entstehen kann).
Ich erwaehnte Eingangs, der Atem sei 'schon da', wo hingegen der Boden fuer Metta erst 'gedanklich' vorbereitet werden muesse (Suggestion). Hier meine ich bei mir einen Wandel beobachten zu koennen. Naemlich, dass alles was ich 'tun' muss entspannen ist, und dann ist es 'schon da'. Entweder macht dies das lange Ueben, also die hauefige Wiederholung, oder (ungerichtetes) Metta ist einfach ein Grundelement eines entspannten Menschenwesens.
Ich mach Schluß an dieser Stelle. Es ging mir hier nur um die Klaerung der Unterschiede Atem-Empfindung und Metta-Gefuehl.
Zu der Weise, wie Du laut Deiner Beschreibung beobachtest, fallen mir auch noch wohlgemeinte Fragen ein. Aber, Eins nach dem Anderen.
alles Gute,