Beiträge von Elliot im Thema „Rechter Lebenserwerb“

    Engelbert:

    Denn weder bist Du Bhikku, noch hast Du eine Bettelschale noch eine fundierte Ausbildung oder Einweisung in den Pali Kanon.


    Engelbert, im Gegensatz zu Dir lese ich im Palikanon und stelle nicht hanebüchene Behauptungen darüber auf, was da drin stehen müsste.


    Und wenn jemand in einem Forum namens "Portal für Buddhismus" danach fragt, ob denn ein bestimmter Beruf mit dem Prinzip "Rechter Lebenserwerb" zu vereinbaren ist und wenn dann im Palikanon einiges zu dem Prinzip "Rechter Lebenserwerb" zu finden ist, dann ist es naheliegend, einen Bezug der Frage zu den im Palikanon befindlichen Aussagen herzustellen.


    Es ist anmaßend zu sagen, es braucht gar nicht nachgelesen zu werden, es genügt, sich auf den "Engelbertschen Kompass" zu stützen:


    Engelbert:

    Ich habe keine Ahnung, wo im Pali Kanon das steht, aber ein funktionierender ethischer Kompass kommt zu diesen Ergebnissen. Ich muss also nicht mit dem Pali Kanon Hausieren gehen, komme aber wahrscheinlich zu dem selben Ergebnis, nicht war?


    Was bildest Du Dir eigentlich ein?


    Viele Grüße
    Elliot

    Und jetzt noch mal im Klartext:


    Engelbert:

    Was Buddha wohl auch meint, ist überhaupt ein Lebenserwerb und nicht nicht-Lebenserwerb, denn wer von anderer Hände Arbeit lebt, kann ebenfalls verletzen, weil er die Ressourcen anderer verbraucht. Die Bettelmönche und die Armen und die Kranken und die Schwachen und die Alten, die leben aus anderer Hand. Aber der fähige Rest soll gewiss für sein Auskommen selber redlich Sorge tragen.


    Ich habe keine Ahnung, wo im Pali Kanon das steht ...


    Nirgends steht so etwas im Palikanon.


    Das ist Deine ganz persönliche Moral, Engelbert, von der Du bequemlicherweise annimmst, dass sie durch die Texte des Palikanon gestützt wird.


    Im Palikanon wird lediglich klargestellt, dass sich nicht jeder herumstreichende Bettler Bhikkhu nennen kann:


    Zitat

    Einmal hielt sich der Erhabene im Land der Aṅgāner auf, bei einer Stadt der Aṅgāner namens Assapura. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus." - "Ehrwürdiger Herr", erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:


    "Samaṇās samaṇās', ihr Bhikkhus, so nehmen euch die Leute wahr. Und wenn ihr gefragt werdet: 'Was seid ihr?', so behauptet ihr, Samaṇās zu sein. Da ihr als solche bezeichnet werdet und behauptet, solche zu sein, solltet ihr euch so üben: 'Wir wollen uns mit jenen Dingen beschäftigen und uns in jenen Dingen üben, die einen zum Samaṇā machen, die einen zum (wahren) Brahmanen machen, so daß unsere Bezeichnung zutreffend und unser Anspruch echt sein möge, und daß die Dienste jener, deren Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und Medizin wir benutzen, ihnen große Frucht und Nutzen bringen werden, und daß unser Auszug in die Hauslosigkeit nicht umsonst, sondern fruchtbar und nützlich sein wird.'"


    (Majjhima Nikāya 39: Die längere Lehrrede bei Assapura - Mahā-Assapura Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    keks:

    Ich bin einer der Letzten die mit dem Pk hausieren gehen...


    Soso ...



    Viele Grüße
    Elliot

    Engelbert:

    Das ist ganz bedenklich und dieses Forum leidet sehr unter dieser neuen Form des Buddhismus, in der jeder - gerade auch diejenigen mit schlechter Ethik und unheilsamer Lebensführung - in wenigen Jahren zu vermeintlichen Kennern heranreifen und andere mit ihren "Erkenntnissen" zu füttern beginnen. Das hatte Buddha wohl im Hinterkopf, als er sagte, dass wir alles, aber auch alles prüfen sollen, denn Copy-and-Paste Buddhisten haben einen unheimlich begrenzten Horizont, weil sie ja nur auf Sicht fahren.


    Engelbert, weißt Du was ich viel bedenklicher finde?


    Dass es haufenweise solche "Selfmade-Buddhisten" gibt, die es nicht nötig haben, die alten Texte zu studieren:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, da lernen einige Männer aus guter Familie das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - und nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit. Weil sie die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit ergründen, gelangen sie dahin, sie reflektiv anzunehmen. Sie lernen das Dhamma nicht, um andere kritisieren zu können und um in Debatten zu gewinnen, und sie erfahren das Gute, um dessen willen sie das Dhamma gelernt haben. Jene Lehren, die von ihnen richtig ergriffen wurden, tragen lange zu ihrem Wohlergehen und Glück bei. Warum ist das so? Wegen des richtigen Ergreifens jener Lehren."


    (Majjhima Nikāya 22: Das Gleichnis von der Schlange - Alagaddūpama Sutta)


    ... sondern stattdessen sich auch noch zu solch waghalsigen Behauptungen über die alten Texte hinreissen lassen:


    Engelbert:

    Was Buddha wohl auch meint, ist überhaupt ein Lebenserwerb und nicht nicht-Lebenserwerb, denn wer von anderer Hände Arbeit lebt, kann ebenfalls verletzen, weil er die Ressourcen anderer verbraucht. Die Bettelmönche und die Armen und die Kranken und die Schwachen und die Alten, die leben aus anderer Hand. Aber der fähige Rest soll gewiss für sein Auskommen selber redlich Sorge tragen.


    Ich habe keine Ahnung, wo im Pali Kanon das steht, aber ein funktionierender ethischer Kompass kommt zu diesen Ergebnissen. Ich muss also nicht mit dem Pali Kanon Hausieren gehen, komme aber wahrscheinlich zu dem selben Ergebnis, nicht war?


    Und dann finden sich solche Behauptungen aber gar nicht in den alten Texten wieder. Schlimm. Unseriös.


    Genau wie diese Behauptung:


    Engelbert:

    Dieser Thread heißt "Wie und wo praktiziere ich den Buddhismus".


    Dieser Thread heisst vielmehr "Rechter Lebenserwerb" und entweder bezieht er sich damit auf das sammā-ājīvo aus dem Palikanon, oder eben nicht.


    Viele Grüße
    Elliot

    Engelbert:

    So wie ich das Überlieferte verstehe, sitzen dort drei Geistliche, vermutlich Mönche, die ihren Lehrer begrüßen. Und dieser fragt, ob sie genug in ihrer Bettelschale hatten, oder nicht?


    Anuruddha war ein Cousin des Buddha und Nandiya und Kimbila stammten ebenfalls aus Sākyer-Familien:


    Zitat

    Gemäß der Überlieferung entstammte Siddhartha einem Adelsgeschlecht des nordindischen Volks der Shakya. Seine Eltern, König Shuddhodana und dessen Gemahlin Mahamaya, gehörten einer Kshatriya-Kaste an und regierten in der Hauptstadt Kapilavastu (heute in Nepal gelegen).


    (https://de.wikipedia.org/wiki/…ama#Herkunft_und_Kindheit)


    Man bekommt nicht den Eindruck, sie hätten nicht für ihr "Auskommen selber redlich Sorge" tragen können:



    Viele Grüße
    Elliot

    Engelbert:

    Was Buddha auch meint, ist überhaupt ein Lebenserwerb und nicht nicht-Lebenserwerb, denn wenn man von anderer Hände Arbeit lebt, dann ist das ebenfalls verletzend, weil man die Ressourcen anderer bindet und verbraucht. Die Bettelmönche und Armen und Kranken, die leben aus anderer Hand, der fähige Rest soll für sein Auskommen arbeiten.


    Ich habe keine Ahnung, wo im Pali Kanon das steht, aber ein funktionierender Kompass kommt zu diesen Ergebnissen. Ich muss also nicht mit dem Pali Kanon Hausieren gehen, komme aber zu dem selben Ergebnis, nicht war?


    Im Palikanon steht, dass man auch als gesunder arbeitsfähiger Mensch einfach so in einem Park und von Almosen leben kann:



    Dies scheint also eine Form von "Rechtem Lebenserwerb ( sammā-ājīvo )" (gewesen) zu sein.


    Viele Grüße
    Elliot