Beiträge von accinca im Thema „achtsam sein! ein paar anfänger fragen :)“

    Monikadie4.:

    Ja, Wahrheitsgegenwart ist ein schöner Begriff. Aber um das zu realisieren, muss ich schon ein ganzes Stück gegangen sein oder aber entsprechende karmische Voraussetzungen, wie ein besonders achtsames Elternhaus gehabt haben.
    Ich kenne kaum Menschen - außer diejenigen, die sich mit der Lehre beschäftigen -, die sich unter diesem Begriff "Wahrheitsgegenwart" etwas vorstellen können.
    Und das ist ja wohl auch nicht so selbstverständlich, sonst würden nicht immer wieder diese Fragen im Forum auftauchen oder Diskussionen darüber geführt. Also so klar ist das alles nicht.
    _()_


    "Wahrheitsgegenwart" bedeutet nicht unbedingt "vollendete Wahrheitsgegenwart".
    Wenn jemand sich die Lehre gemäß in einer Übung übt, dann übt er sich auch in
    Wahrheitsgegenwart gemäß seinen Möglichkeiten.

    Wenn man das so ließt mit der gewöhnlichen weltlichen Achtsamkeit,
    dann versteht man vielleicht warum manche Übersetzer dieses Wort
    Achtsamkeit für "samma-sati" nicht benutzt haben sondern es mit
    "Wahrheitsgegenwart" übersetzten oder manche auch mit dem aufrecht
    halten der Wahrheit bzw. des Übungsobjekts bezeichneten.
    Ist doch von der Sache her klar, das diese Art der Achtsamkeit gemeint ist.

    Monikadie4.:
    accinca:

    Ich bleibe aber bei dem Unterschied
    zwischen der vom Buddha gekehrten Übungen in Achtsamkeit und der Achtsamkeit beim
    Autofahren obwohl man Achtsamkeit immer gebrauchen kann.


    Ja klar, habe ich auch nicht bestritten.
    Deine Antworten empfinde ich anmaßend und keineswegs "Rechte Rede"._()_


    Ja mit den Empfindungen ist es nicht einfach. 8)


    Ja, davon gehe ich auch aus. Für den Übenden stellt sich aber die Frage
    was daran denn besonderes sein soll. Sicherlich gibt es auch viele die
    nicht diese Übung üben, aber trotzdem glauben doch selbstverständlich
    auch ohne zu üben, wissen wenn sie essen, gehen usw. das sie jeweils essen usw.

    Monikadie4.:

    Wie kommst Du darauf, dass über Begriffe nicht meditiert werden kann?


    Entschuldigung wenn ich für Verwirrung gesorgt haben sollte, natürlich kann
    ein jeder über was auch immer meditieren und brüten natürlich auch, wie
    sinnvoll das auch immer sein mag.


    Monikadie4.:

    Und was fällt Dir ein, dies als "eigene Suppe kochen" zu bezeichnen.
    Ob ich nun über den Körper meditiere und seine Vergänglichkeit (Satipatthana Sutta)
    oder über andere begriffliche Inhalte, ist doch egal. Ich will Einsicht gewinnen.


    Das du "Einsicht gewinnen willst ist rühmlich. Ich hoffe es gelingt dir. Weswegen ich
    das mit der eigenen Suppe ja auch geschrieben habe. Ich bleibe aber bei dem Unterschied
    zwischen der vom Buddha gekehrten Übungen in Achtsamkeit und der Achtsamkeit beim
    Autofahren obwohl man Achtsamkeit immer gebrauchen kann.

    Monikadie4.:

    Ja, danke Accinca, darauf deutete ich ja bereits weiter oben hin "wenn ich esse, esse ich" usw.


    Gut das du mal sagst das du auf etwas hindeuten wolltest.
    Kann ja keiner wissen. Schließlich ist es nichts besonderes
    das einer wenn er was ißt, etwas ißt. :roll:

    Monikadie4.:
    accinca:

    ja , ja so einfach ist es mit der Sprache nicht.


    Doch so einfach ist es. Die Begriffe bestimmen genau, worum es geht.
    Und wenn man das noch nicht so ganz begriffen hat, dann muss man sich eben damit
    beschäftigen, z.B. indem über diese Begriffe meditiert wird. 8)


    Das nennt man aber in der Lehre nicht "meditieren" das nenne ich sein
    eigenes Süppchen brauen. Mehr nicht und das kann natürlich jeder halten wie er will.
    Die Sprache richtet sich danach aber nicht und andere Leute erst recht nicht.

    Und wo wir schon dabei sind gibt es in der Lehre verschiedene
    Begriffe für verschiedene Übungen. Zum Beispiel gibt es die
    meist völlig unterschätzte Übung der bewußten Beobachtung
    des Körpers um die Aufmerksamkeit (Achtsamkeit) auf die Welt
    und die begehrlichen Objekte der Welt zu überwinden. Das Wort
    das dabei immer steht heißt: "sampajaññam" wobei die Vorsilbe "sam"
    für "zusammen" steht und "pajaññam" für das darum Wissen.
    Der Text in den Lehrreden lautet dann in den Übersetzungen immer wie:
    "Klarbewußtheit, Konzentration auf ein Objekt "
    weiß wenn er geht <Ich gehe>,
    weiß wenn er steht <Ich stehe>,
    weiß wenn er sitzt <Ich sitze>,
    weiß wenn er liegt <Ich liege>,
    er weiß wenn sich sein Körper in dieser oder jener Stellung befindet, daß es diese oder jene Stellung ist.
    Weiter sodann, ihr Mönche: der Mönch ist klar bewußt beim Kommen und Gehn, klar bewußt beim Hinblicken und Wegblicken, klar bewußt beim Neigen und Erheben, klar bewußt beim Tragen des Gewandes und der Almosenschale des Ordens, klar bewußt beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken, klar bewußt beim Entleeren von Kot und Harn, klar bewußt beim Gehn und Stehn und Sitzen, beim Einschlafen und Erwachen, beim Sprechen und Schweigen.
    «So wacht er nach innen beim Körper über den Körper, so wacht er nach außen beim Körper über den Körper, nach innen und außen wacht er beim Körper über den Körper. Er beobachtet wie der Körper entsteht, beobachtet wie der Körper vergeht, beobachtet wie der Körper entsteht und vergeht.

    Monikadie4.:

    Ja, danke Stero.
    Achtsamkeit geht in die Weite, Konzentration ist gebündelt.


    Achtsamkeit kann ganz verschieden sein, je nachdem um was für eine
    Achtsamkeit es sich gerade handelt.
    Und Konzentration das gleiche. Wenn man sich auf den Verkehr beim
    Autofahren konzentriert ist das eine Konzentration auf alle Dinge die
    damit zu tut haben. - ja , ja so einfach ist es mit der Sprache nicht.

    Stero:
    accinca:

    (Und beim Autofahren sollte man das natürlich
    nicht machen. Klappt nämlich auch gar nicht.)


    Da ist man dann sinnvollerweise achtsam bzgl. des Straßenverkehrs.


    Richtig, und sinnvollerweise auch ohne Straßenverkehr aufpassen wo und
    wie man da hin fährt oder es lassen.