Beiträge von Yofi im Thema „Metta Meditation für schlechte Menschen“

    Anandasa:
    Zitat

    Ich gehe davon aus, dass ich kaum jemanden besonders mag oder besonders ablehne. Wenn solche Impulse aufkommen, vergehen sie gleich wieder, sie haben eben keinerlei Substanz.


    Das ist genau die andere Vorgehensweise neben Metta entwickeln: Einen Geist zu entwickeln, der sich nicht stören lässt.


    Weil es keine Störungen gibt. Auch Emotionen oder Gewalt folgen genauen Gesetzen.


    Anandasa:

    Der Mensch ist genau das. Nur wird der Mensch idealisiert.


    Unterschiedliche Tieraten verhalten sich unterschiedlich, wie auch Menschen. Trotz der genetisch bedingten körperlichen Ähnlichkeit verhalten sie sich so unterschiedlich, dass man meinen könnte, manche würden von ganz anderen Planeten hierher kommen. Manche aus den friedlichen Bereichen, manche aus der Hölle.

    Sinn: Das Bestreben, die Wesenheit der 'am-Selbst-haftende Unwissenheit' zu erkennen, denn die Erscheinungsart der Phänomene als unabhängige Objekte und die Art, wie wir auf sie reagieren, gleichen einem Traum. Wir leben in Tag- und Nachtträumen, die sich im Wesentlichen nicht voneinander unterscheiden.


    Ein Täter, der andere verletzt, agiert seinen Selbsthass aus, bekämpft sein eigenes Spiegelbild während er das, was ihn mit den Anderen verbindet, nicht erkennen kann, weil er keinen Bezug zu seinem Innenleben hat. Er ist orientierungslos und greift wahllos nach allem in dem Glauben, dass ihn das von seiner inneren Verzweiflung befreien kann.


    Wir leben in einer Zeit, in der strukturelle Gewalt, Lügen, Täuschungen und auch die Gewaltbereitschaft Einzelner zunehmend als ein gängiger Aspekt der Gesellschaft etabliert werden - in der Zeit der Regression. In einem kleineren Maßstab reagiert man oft selbst auf deb eigenen Unmut durch Arroganz und erstellt Vorschriften für andere - nennt das Wahrheit, Selbst-Entwicklung, Ordnung oder was auch immer. Mangelnde Selbstachtung verhindert die Fähigkeit, andere als gleichwertige Wesen zu respektieren – stattdessen spielt man mit ihnen wie mit Schachfiguren und hofft dadurch den eigenen Seelenfrieden zu finden.


    Die Anderen sind für die Täter nur ein Traum. Sie nehmen sie nicht als das wahr, was sie wirklich sind - ein Teil von Selbst.


    Haben Gefängnisse Sinn? Ich meine Ja, sie dienen dem Schutz der Gesellschaft, dem Selbstschutz der Täter, der Unterbrechung des Fortbestehens und des Mehrens der Gewalt. Ebenso Sinn hätte von einem anderen Tag auf den anderen alle Schlachthäuser zu schließen sowie alle Kriege sofort zu beenden.


    Yofi

    Accinca, 'frei von inhärenter Existenz' bedeutet nur 'Leerheit' -


    "Leerheit ist nichts anderes als die kategorische Widerlegung der inhärenten Existenz."


    https://books.google.de/books?…3%A4rentem%20sein&f=false


    Das mag dir vielleicht als eine Sprachverwirrung vorkommen, jedoch verstehen offensichtlich manche die Erklärungen im PK nicht und suchen nach dem Einstieg über das intellektuelle Verständnis. Ich sage 'Leerheit', das ist aber nicht jedem verständlich, weil unter 'Leerheit' der dualistische Geist wieder ein Objekt wittert.


    Nāgārjuna:


    »Nicht aus sich selbst, nicht aus einem anderen, nicht aus beidem, und nicht ohne Ursache sind irgendwelche Dinge irgendwo und irgendwann entstanden«


    - anders ausgedrückt: suññatā

    Ellviral:

    Du musst nur DIE Illusion erkennen und hinnehmen das Du ohne diese Illusion keine Person bist. Erkennen das die Person die Illusion ist und in dieser nur Mensch sein. Kein Trennen.


    Ja, das wahre Mitgefühl bezieht sich nicht auf Objekte, konventionell gesehen macht es keinen Unterschied, durchdringt alles. Das Mitgefühl, sowie das Leiden oder auch Weisheit, sind unpersönlich.

    Den Hass hat jeder in sich, es ist aber viel leichter, ihn bei den Menschen zu erkennen, die schlimme Taten vollbringen, als bei sich selbst. Wir wehren den Gedanken, dass in uns auch dunkle Seiten schlummern, oft erfolgreich ab, überlagern sie sogar mit Vorstellungen vom bereits entwickelten Mitgefühl, Metta usw. Das bedeutet nicht, dass jeder fähig wäre, grausame Taten vollzubringen, aber die Wurzel Hass ist identisch. Diese Erkenntnis ist notwendig, damit man sich bei den Wünschen für andere nicht noch mehr in Projektionen und der Überzeugung, man würde sein Leben in Trennung und Isolation von den anderen verbringen verliert, sowie die eigentliche Aufgabe verfehlt.


    Yofi

    mkha:

    Metta ist Freundlichkeit, Zugewandheit, ein aktives Daran-interessiert-sein, wie es anderen Lebewesen (er-)geht ... Aber ohne Mitgefühl keine Liebe, ohne Liebe kein Mitgefühl. Die Geistesfaktoren Liebe und Mitgefühl sind zwei Seiten einer Medaille, ... sie bedingen und verstärken sich gegenseitig, ... und ohne sie gibt´s kein freundliches Zugewandt-sein


    accinca:

    Und fängt man nicht bei andere an als immer nur an sich Ich, Ich zu denken?


    Nö, ... nicht unbedingt, denn auch eine Batterie muss aufgeladen werden, bevor sie eingesetzt werden kann. Wer sich selbst nichts gönnt, weil er glaubt, zunächst einmal die Welt retten zu müssen, infolge ausgebrannt, am Ende und vielleicht arg gereizt ist, oder sich sich (aus diversen Gründen) selbst nicht annehmen und liebevoll umarmen kann, wird sich im Kontakt mit seinen Mitmenschen möglicherweise schwerer tun.


    Es stimmt aber, dass das allumfassende Mitgefühl sich erst dann entwickeln kann, wenn man Illusionen wie Liebe und Zugewandtheit als einen zwar heilsamen, aber immerhin bloßen Aspekt des Samsara versteht, der in seinem Wurzeldasein erst mit der Heiligkeitsstuffe überwunden werden kann. Selbst wenn man die besten Absichten hat den anderen behilflich zu sein, wird die Zuneigung und Abneigung immer eine Rolle im Hintergrund spielen insofern man es nicht schafft, davon Abstand zu nehmen. Und das geschieht eben dann, wenn der Kreis der Gefälligkeiten, der Abneigung, und der Hoffnung auf Vorteile durch Verdienste unterbrochen wird, z. B. durch den Rückzug vom Privat- und Gesellschaftsleben. Das Leben in der Waldeinsamkeit hatte und hat auch diesen Zweck.


    Yofi