Beiträge von accinca im Thema „Rechte Erkenntnis“

    Morpho:

    Es ist, finde ich, günstiger- sich von engen Moralvorstellungen zu verabschieden( die kommen einem Anhangen an Riten und Regeln (bzw. Normen) gleich.


    Falsche unheilsame vermeintliche "Moral" ist abzulegen.
    Rechte heilsame Moral ist zu entwickeln und zu pflegen.

    Carneol:

    warum sind diese vier Kämpfe genau so detailliert und ausführlich beschrieben und nicht einfach in einem Punkt zusammengefasst, ist hier vielleicht die Frage, die weiter oben so ähnlich auch schon gestellt wurde.


    Die vier rechten Kämpfe sind unter dem 6. Glied des rechten
    achtfachen Pfades zusammengefaßt.

    Sherab Yönten:

    Den Ausdruck "Kampf" habe ich in diesem Zusammenhang auch noch nicht gehört. Gibt es dafür vielleicht auch noch andere Übersetzungen?


    Steht aber doch sozusagen überall in den Lehrreden.
    Von den vier großen oder gewaltigen Kämpfen ist dort die Rede:


    Ȇberwindung und Vermeidung,
    die Entfaltung und Erhaltung:
    diese vier gewaltigen Kämpfe
    wies des Lichtes hehrer Sproß.
    Und wer darin voller Eifer,
    mag des Leids Versiegung finden.«



    A.IV. 69 Die vier Kämpfe
    Vier Kämpfe gibt es, ihr Mönche. Welche vier?


    Den Kampf zur Vermeidung,
    den Kampf zur Überwindung,
    den Kampf zur Entfaltung,
    den Kampf zur Erhaltung (siehe A.IV.13-14).


    Was aber, ihr Mönche, ist der Kampf zur Vermeidung?
    Da erzeugt der Mönch in sich den Willen, nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum. Das nennt man den Kampf zur Vermeidung.


    Was aber ist der Kampf zur Überwindung?
    Da erzeugt der Mönch in sich den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum. Das nennt man den Kampf zur Überwindung.


    Was aber ist der Kampf zur Entfaltung?
    Da erzeugt der Mönch in sich den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum. Das nennt man den Kampf zur Entfaltung.


    Was aber ist der Kampf zur Erhaltung?
    Da erzeugt der Mönch in sich den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht schwinden zu lassen, sondern sie zu Wachstum und voller Entfaltung zu bringen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum. Das nennt man den Kampf zur Erhaltung.


    Diese vier Kämpfe gibt es, ihr Mönche.

    Samten:

    da habens wir Mahayanisten aber wesentlich leichter:
    "aufsteigende üble Dinge" (was immer "man" darunter verstehn mag) werden als das erkannt, was sie sind: nämlich Vorstellung Illusion,Gedanken was immer und dass man einfach (hehe) nicht danach zu greifen braucht.
    So lösen sie sich in Wohlgefallen( :rainbow: ) auf und Dein vielbeschworener "Kampf" (der doch nur noch mehr "Gegendruck" erzeugt) is überflüssig wie'n Kropf......
    DAS sollte eigentlich Jeder wissen der mit Shamatha- Praxis vertraut ist....oder..??


    Deswegen kommen die ja auch zu nichts solange sie die Lehre
    nicht wirklich verstehen wird sich nichts endgültig in Wohlgefallen auflösen.
    Die vier rechten Kämpfe sind unverzichtbare Elemente des Pfades.
    Ohne sie (sammā-vāyāma) gibt es keinen achtfachen rechten Pfad.
    Ohne die vier Kämpfe gibt es in der Lehre des Buddha keine Befreiung vom Leiden.

    Morpho:
    accinca:


    Richtig, da stehen überhaupt keine deutschen Wörter.
    Aber wenn man es übersetzt kann man mit "entwickeln" oder "üben" übersetzen.
    Die Pfadglieder sind alle zu üben bzw. zu entwickeln oder zu gehen, wie
    immer man übersetzen will. Auch Verständnis für die Wörter ist zu entwickeln.


    Üben lass ich gelten. Nur, wie übt eine/r " Weisheit/weise rechte Erkenntnis" ? :moon:


    Ja, das ist eine gute Frage in diesem Zusammenhang.
    Mit dem üben in Weisheit ist gemeint die Weisheit zu
    stärken und zu entwickeln soweit noch nicht vorhanden.
    Es gibt weltliche Weisheiten und höhere Weisheiten.
    Geübt wird durch wiederholtes beobachten und betrachten
    der besseren Einsichten und Erkenntnisse die der Minderung
    des Leidens dienen.
    Im Prinzip handelt es sich dabei um den entsprechenden
    Anteil bei den vier rechten Kämpfe oder Bemühungen :


    "Vier rechte Kämpfe gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
    Da erzeugt, ihr Mönche, der Mönch in sich den Willen,
    nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen;
    er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an
    und kämpft darum.
    Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge
    zu überwinden; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt
    seinen Geist an und kämpft darum.


    Er erzeugt in sich den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge
    aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein,
    spornt seinen Geist an und kämpft darum.


    Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen,
    nicht schwinden zu lassen, sondern sie zu Wachstum und voller Entfaltung
    zu bringen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen
    Geist an und kämpft darum.
    Diese vier rechten Kämpfe gibt es, ihr Mönche."A.IV. 13

    Morpho:

    In den Zitaten steht nix von Entwickeln. Einmal steht da von 5 Faktoren unterstützt und ein anderes mal entsteht...


    Richtig, da stehen überhaupt keine deutschen Wörter.
    Aber wenn man es übersetzt kann man mit "entwickeln" oder "üben" übersetzen.
    Die Pfadglieder sind alle zu üben bzw. zu entwickeln oder zu gehen, wie
    immer man übersetzen will. Auch Verständnis für die Wörter ist zu entwickeln.

    mukti:
    Sherab Yönten:


    Diesen Spruch habe ich nie verstanden: Warum sollen gerade die "geistig armen" selig sein ?


    "Selig sind die Armen im Geiste" heißt das. Also selig sind die bewusst verzichten, arm sind, besitzlos, buddhistisch: ohne Ich und Mein.


    Na, sowas trifft wohl den Erfinder des Spruchs wie man sehen kann.

    Sherab Yönten:

    Rechte Erkenntnis ist ein Teil der 4. edlen Wahrheit. Viele scheitern jedoch bereits damit, sich mit der 1. edlen Wahrheit auseinandersetzen zu wollen.


    Wer bei der ersten Wahrheit scheitert, der scheitert auch bei allen anderen.
    Die anderen drei sind ja nur relevant wenn die erste wahr ist.

    mkha':

    Eine Mann, der sich mit den Lehren des Inneren beschäftigt, (also jemand, der in unseren Breiten "Buddhist" genannt würde), ist ein nang pa'i chos.


    Die würde ich noch lange nicht "Buddhist" nennen.
    Wo kämmen wir denn dahin.


    mkha':

    Fragt man einen Tibeter : "Wer darf sich Nang-pa (ma) nennen ?", bekommt man die Antwort : "nang pa'i grub mtha' ", das heisst, Personen, die sich an die Belehrungen Buddhas (Dharma) halten.


    Vorausgesetzt er wüßte was der Buddha denn gelehrt hatte bzw. was davon überliefert ist
    und versteht es auch noch in rechter Weise. Dann würde ich ihn auch schon "Buddhist" nennen
    selbst wenn er sich noch nicht an alles hält was der Buddha lehrte.