Beiträge von sati-zen im Thema „Ist alles nur Leiden?“

    Doch denn der Zen-Lehrer ist nicht das Mündel der Schüler, das glauben nur die mit Helfersyndrom die auf die Liebe der Schüler angewiesen sind. Buddha war als Lehrer ein Egoist, er hat zuerst durch Meditation für sein eigenes Seelenheil gesorgt und ist erst dann auf die Schüler zugegangen.
    Erst loslassen, auch die Liebesanhaftungen und dann die Beziehung eingehen, erst ist mir das Gegenüber völlig egal wenn ich eine wirkliche Tiefe in der Beziehung erreichen will. Sobald ich irgendein Gefühl vom Anderen haben will ist die Beziehung in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr möglich und es läuft auf besitzen wollen hinaus. Genau darum geht es in der Gemeinschaft hier im Kloster, dass das nicht passiert und wenn ich den Anderen egal bin, dann bin ich ihnen zunächst dankbar, würden sie anhaften hätte ich ein Problem, ich wäre nicht mehr frei so ohne weiteres.

    Vieles ist Theorie um Internetforen zu füllen, ich leide, freue mich, empfinde Glück, habe Schmerzen, lache viel und spüre die Umwelt jeden Tag, manchmal auch nachts, habe mich damit abgefunden, lebe damit und was Andere empfinden und sagen, vor allem virtuell, ist völlig egal.
    Nur so kann ich ein authentisches und empathisches Gefühl zu den Mitmenschen entwickeln.
    Mir sind alle Gefühle willkommen und wenn sie sich negativ bemerkbar machen gilt es sie zu wandeln, so lässt sich mit dem Leid umgehen, dass da schmerzen bereitet aber wie gesagt, das ist nur ein Bruchteil des Erlebens am Tag und in der Nacht, die meiste Zeit nimmt inzwischen Leichtigkeit und Heiterkeit ein. Wer als Abt im Kloster lebt kann das sehr genießen und für eine gute Gemeinschaft sorgen. Dankbarkeit empfinden ist ein wunderbares Gefühl um das Leid weniger zu spüren.

    Ob es einen Buddha gebraucht hätte um das Leiden im Dasein zu formulieren steht weniger zur
    Debatte denn es ist seit 2500 Jahren etwa Teil der Geschichte der Menschheit, da gilt es nun
    das Beste daraus zu machen und das bedeutet sich in jedem Moment der Gegenwart das Leiden
    bewusst zu machen um die Freude und Freiheit im Leben nicht zu verlieren. Buddhas Lehre hin oder
    her, es würde am Zustand des Daseins nichts ändern und da sind wir bequem und nutzen das Dharma.
    Es ist natürlich nicht alles nur Leiden aber es ist immer wieder Leiden so lange bis das 'Ich'
    vom Dogma befreit ist. Wer mit 'sich lustig machen' egal über was ein Problem hat wird noch einen
    langen Weg vor sich haben um sich von diesem Dogma zu lösen.