Beiträge von Monikadie4. im Thema „Verständnisproblem“

    Dings:

    Jeder Mensch Leidet (Depressionen; gebrochener Arm; Gewissensbisse)


    Von Geburt an kämpft ein Lebewesen ums Über-Leben. Ein Baby schreit, wenn es Hunger und Durst hat, wenn die Mutter nicht zu sehen ist usw.
    Dann leidet es, weil das Spielzeug, der Schnuller weg ist.
    Dann leidet es, weil es noch zu klein ist für bestimmte Dinge.
    Dann leidet es, weil andere Kinder es ärgern oder die Freunde nicht da sind.
    Dann leidet es, weil die Mutter oder der Vater sich trennen oder weil diese Regeln aufstellen, die dem Kind nicht gefallen.
    Dann leidet es, weil es in der Schule doof ist oder es ist ehrgeizig und leidet, weil es "nur" eine 2 in Mathe hat.
    Zwischendrin hat es vielleicht viel Spaß, ist glücklich, erfolgreich usw.
    Aber wie lange hält Glück an? Nehmen wir nur die Profi-Sportler. Eine Medaille und dann? Warten und kämpfen für die nächste?
    So geht die Kette zwischen Freud und Leid endlos weiter.


    Zitat

    Es gibt eine Ursache des Leidens. (Vergangenheit; Sturz; schlechte Tat begannen)


    Buddha: Gier, Hass und Verblendung s.o.


    Zitat

    Es gibt ein Ende des Leidens. (Selbstmord, Tod, Heilung ; Heilung des Arms, Zeit; damit abschließen)


    Befreiung von Gier, Hass und Verblendung


    Zitat

    Und es gibt einen Weg daraus. (Selbstmord, Tod, Heilung ; Heilung des Arms, Zeit; damit abschließen)


    Buddha: Der achtfache Pfad (das ist der Weg)


    Zitat

    Drei und vier unterscheiden sich kaum von einander. Entschuldige Monika, aber für mich ist da garnichts klar wo der weg lang geht :(


    Für mich bedeutet Glück die Abwesenheit von Leid und nicht mehr. Sobald ich keine Kopfweh mehr habe, fühle ich mich frei. Aber das ist nicht mit der Befreiung á la Buddha gemeint.
    Um Selbstmord zu begehen, braucht es eine Menge Mut, davor liegt unendliches Leid.
    Alle anderen Argumente Deinerseits sind keine wirklichen Befreiungen, denn ein gebrochener Arm kann auch nach der Heilung noch Schwierigkeiten bereiten.
    _()_

    Dings:


    Ich komme aus Hamburg (Wandsbek) und beschäftige mich seid einigen Tagen sehr intensiv mit dem Buddhismus. Interesse daran hatte ich schon immer, gerade weil mich die asiatische Kultur fasziniert. Ich habe mich jedoch nie um den Buddhismus als Religion gekümmert.


    Herzlich Willkommen Dings. Ich komme auch aus Hamburg und kenne Wandsbek, wohne jetzt allerdings in Schleswig-Holstein.


    Zitat

    Darauf zu Antworten viel mir gar nicht mal so schwer: Dieses Leben mit Anstand und Würde hinter mich zu bringen und zwar so, das ich jeden Tag mein eigenes Bild im Spiegel anblicken kann, ohne das mir dabei schlecht wird. Mit anderen Worten: "ein guter Mensch sein".
    Doch auch hier liegt ja schon der Fehler was mir irgendwie keine Ruhe lässt.


    Aus meiner Sicht die beste Einstellung, um sich auf die Lehre Buddhas einzulassen. Ja, und was ist ein guter Mensch?
    Der Buddha sprach nicht über gute Menschen, er bewertete lediglich die Gedanken und Taten und packte sie in ein Schema: den achtfachen Pfad.


    Rechtes Verständnis
    Rechtes Denken
    Rechte Rede
    Rechte Handlung
    Rechter Lebenserwerb
    Rechte Anstrengung
    Rechte Achtsamkeit
    Rechte Konzentration


    Zitat

    In meinen Augen ist der Buddhismus keine Religion ... sondern eine Lebenseinstellung.


    Da hast Du Recht. Buddhas Lehre ist eine Philosophie.


    Zitat

    Auch ein Buddhist strebt danach sein Leben als "guter Mensch" bis zum ende zu führen. Ohne dabei zu leiden, Schmerz zu empfinden etc. Aber wer richtet ob er damit Erfolg hatte?


    Die Vier Edlen Wahrheiten sind der Schlüssel dafür


    Es gibt Leiden.
    Es gibt eine Ursache des Leidens.
    Es gibt ein Ende des Leidens.
    Und es gibt einen Weg daraus.


    Danach strebt ein Buddhist, zunächst vermutlich aus Intuition, dass da was dran ist. Sobald jedoch erkannt wird, welche Ursachen hinter dem Leiden stehen, entsprechende Erfahrungen aufgrund wachsender Einsicht auftauchen, wird - jedenfalls aus meiner Sicht - klar, wo es lang geht. Da wird es dann auch unwichtig, ob ich mich als gut oder schlecht bezeichne. Dann geht es nur noch darum, Unheilsames zu unterlassen und Heilsames zu fördern. Das ist ein langer Weg, aber bereits bei der Hinwendung kann es zu befreienden (erfolgreichen) Momenten kommen. Vor allem, wenn Du Dich nicht zwingst, ein guter Mensch zu sein, sondern einfach nur zu sein und zu beobachten.


    Zitat

    Ich frage mich einfach, passt der Buddhismus zu mir und meinen Werten oder bin ich da falsch?


    Wer soll Dir das beantworten? Sieh selbst.


    Zitat

    Kann er mir helfen mich selbst zu verstehen, warum ich bin wie ich bin oder reagiere wie ich manchmal reagiere? Eventuell mit helfen ein paar negative Eigenschaften abzustellen?


    Ja, er kann. :D


    Zitat

    Kennt jemand eine gute Gruppe in Wandsbek wo ich mich mal vorstellen könnte?


    Ich kenne ein tibetisches Zentrum in Berne, das mir vor 25 Jahren sehr hilfreich war.
    Außerdem gibt es ein Buddhistisches Zentrum in der Beisserstraße (Barmbek), dort gibt es eine Zengruppe und Theravada.


    Ich kann nur empfehlen, dass Du Dir verschiedene Gruppen anschaust und Dich dann Deinem Empfinden gemäß entscheidest.
    Alles Gute für Dich
    _()_ Monika