Beiträge von Elliot im Thema „Ud 4.5 - Naagasutta - Ein leidender Buddha?“

    Mirco:

    im o.g. Sutta bin ich darüber gestolpert, dass der Buddha bestimmte Umstände unter denen er verweilt angeblich als leidvoll bezeichnet (ākiṇṇo dukkhaṃ na phāsu vihāsiṃ bei umringt von Menschen), andere hingegen als freudvoll (anākiṇṇo sukhaṃ phāsu viharāmī bei Waldeinsamkeit).


    Meiner beschränkten Vorstellung nach ist ein Erwachter aber über dukkha hinaus.


    Vielleicht nicht hinaus über das Erleben unangenehmer Gefühle, wohl aber über die Ablehnung unangenehmer Gefühle hinaus:


    Zitat

    Wenn man von einem angenehmen Gefühl berührt wird, falls man sich dann nicht daran ergötzt, es nicht willkommen heißt und nicht daran hängenbleibt, dann liegt die Neigung zur Begierde nicht zugrunde. Wenn man von einem schmerzhaften Gefühl ( Dukkhāya vedanāya ) berührt wird, falls man dann nicht bekümmert ist, nicht trauert und klagt, nicht weint, sich nicht die Brust schlägt und nicht zerrüttet wird, dann liegt die Neigung zur Abneigung ( paṭighānusayo ) nicht zugrunde. Wenn man von einem weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühl berührt wird, falls man dann den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl der Wirklichkeit entsprechend versteht, dann liegt die Neigung zur Unwissenheit nicht zugrunde.


    Ihr Bhikkhus, daß man hier und jetzt Dukkha ein Ende bereiten wird, indem man die Neigung zur Begierde nach angenehmem Gefühl überwindet, indem man die Neigung zur Abneigung gegenüber schmerzhaftem Gefühl vernichtet ( dukkhāya vedanāya paṭighānusayaṃ ), indem man die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl ausrottet, indem man Unwissenheit überwindet und wahres Wissen erweckt - dies ist möglich."


    (Majjhima Nikāya 148: Die sechs Sechsergruppen - Chachakka Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot